FASZINATION STANLEY-CUP 1. Teil
FASZINATION STANLEY-CUP 1. Teil
Um die Geschichte des Stanleycups zu
realisieren muss man die Geschichte des Landes kennen lernen, das als die Wiege
des Eishockeysports gilt, Kanada.
KANATTA
Gruppe von
Dörfern
Als Jacques Cartier, der 1534 über den St.
Lorenz-Strom in das nördliche Land der Indianer kam, nannte man das was er da
erobert hatte, „Kanatta“ – (in der Indianersprache: Gruppe von Dörfern).
Cartier hatte das Land für seinen König von
Frankreich erobert. Er segelte damals auf den Spuren von Giovanni Capotos, der
schon 1497 im späteren „Neufundland“ gelandet war.
1535 dringt Cartier aus der Bucht von Gaspe
kommend bis zu den Indianer-Siedlungen „Standacona“ (heute Quebec) und
„Hochelaga (heute Montreal) vor. 1608 wurde die Stadt Quebec gegründet, die
1629 für drei Jahre an die Engländer abgetreten werden musste.
1642 wurde Montreal als Missionsstation
gegründet. Sie wurde ein bedeutendes Zentrum des Pelzhandels und ist heute die
größte „französisch sprechende Stadt“ außerhalb Frankreichs.
Die Ansiedlungen der Weißen aus Europa, die dann
entstanden, entwickelten sich zu Orten und Städten. Es gab in Nordamerika noch
keine Trennung zwischen USA und Kanada. Die Grenze wurde erst 1783 nach dem
amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (1775-83) festgelegt.
Kanada war das Land der Indianerstämme der
Irokesen, Huronen und Chippewas, die rund um die großen Seen lebten.
Das war der „Mutterboden“ für unser späteres
Eishockey und den Stanleycup.
Das neue Spiel mit dem Puck
Eishockey – oder wie man in Nordamerika sagt„Hockey“ entwickelte sich aus indianischen Ballspielen über britische
Soldatenspiele wie Hurling, das aus Irland stammt und Shinney das aus
Schottland kommt. Mit dem späteren Eishockey hatte das wenig zu tun. Es waren
Spiele auf Tore, oder mit dem Ziel Raumgewinn zu erzielen. Man spielte in
Kompaniestärke oder ähnlichen großen Gruppen gegeneinander (oft bis zu 200 Mann
!). Die große Frage, wo zuerst Eishockey gespielt wurde, ist sehr kompliziert.
Ein gewisser Bobby Hewitson wollte nachweisen, dass man in Kingston (Ontario)
erstmals spielte. Er tat das, um die für das Jahr 1940 geplante Hall of Fame
und den Original-Stanleycup nach Kingston zu bekommen und dort einen guten Job
zu erhalten. Ein Herr James T. Sutherland betont, dass britische Soldaten der
„Royal Canadien Rifles“ 1855 im Hafenbecken von Halifax gespielt haben.
Im Winter 1855 war diese Einheit nachweislich im
Krimkrieg bei Sewastopol im Einsatz. Auch diese Aussage hatte nur das Ziel die
Hall of Fame und den Stanleycup nach Halifax zu bekommen.
Den Tatsachen kommt der „McGill-Report“ von 1943
nahe. Eishockey wurde in Montreal begonnen. Gespielt haben Studenten der
McGill-Universität. Sie erfanden die Regeln, den Puck und das Ligen-System, das
Tornetz und den Eishockeystock. Das erste Spiel fand am 3. März 1875 im Victoria
Skating-Rink in Montreal statt. Studenten waren die Aktiven.
Das war Eishockey, mit Toren, einem Puck, in
einer Halle (Eisfläche 200x85 foot), mit zwei Teams a neun Mann und einem
Schiedsrichter.
Erfindungen
1875 1. Spiel
in der Halle - Holzscheibe statt Ball
1877 Puck aus Gummi
1880
Stock in heutiger Form
1885
Liga-Spielsystem
1893 Stanleycup gestiftet
1900
Das
Tornetz (in Montreal)
1908
Trennung Amateur/Profi
1913
Das All Star-Team - und die blaue Linie (in Canada)
1914
Puck wird eingeworfen
1917
National Hockey League
1929
Torhüter-Gesichtsmaske
1945
Leder-Kopfschutz vom Rad-
Sport übernommen.
Spielzeit
In
Nordamerika
Eishockey im Freien: 1
– 2 Stunden
1875
60 Minuten durchgespielt
1880
2x30 Minuten mit Halbzeit
1911
3x20 Minuten reine Spielzeit mit zwei Pausen.
Zum Vergleich Europa:
Bis
1926 2x
20
Minuten mit Pause
Reine Spielzeit
Ab
1927 3x15 Minuten
Ab 1931 3x20 Minuten
Zahl der
Spieler
1875
9 Mann pro Team
1884
7 Mann pro Team
1912
6 Mann pro Team