Fast wie im Drehbuch – Connor McDavid freute sich für Draisaitl und RiederSpieler der Edmonton Oilers begeistert von deutschen Fans
Connor McDavid stellte sich nach dem Spiel - wie es in Nordamerika üblich ist - in der Kabine den Fragen der Journalisten. (Foto: the)Tatsächlich sind Nordamerikaner, auch wenn sie von der Stimmung in deutschen Eisstadien gehört haben, immer noch beeindruckt, wenn sie es denn selbst erleben. So fragte eine kanadische Journalistin Leon Draisaitl, wie es denn sei, wenn die deutschen Fans beim Verlesen der Starting Six seinen Namen laut rufen. Der 22-Jährige lächelte kurz und sagte: „Nun, ich kenne das ja ganz gut. Die Fans lieben es einfach, unsere Namen zu rufen. Das ist schon cool. Letztlich ist das hier in Deutschland eine ganz andere Fankultur.“
So zeigten sich auch Connor McDavid nicht überrascht, als er erfuhr, das der NHL Deputy Commissioner Bill Daly vor der Partie verkündet hatte, dass es bald NHL-Punktspiele in Deutschland geben werde – schon oft hatten Spieler der NHL Regular Season in Schweden, Finnland und Tschechien stattgefunden, aber auch schon einmal in Berlin. „Deutschland ist definitiv bereit, ein NHL-Punktspiel auszurichten. Es wäre wirklich cool, ein Spiel hier zu sehen.“ Die Kölner Haie lobte er für ihren ab dem zweiten Drittel sehr gelungenen Auftritt. „Sie sind gut gecoacht, haben Struktur im Team. Und sie geben einfach nicht auf.“ Dass ausgerechnet das erste Tor des Spiels eine deutsche Co-Produktion von Tobias Rieder und Leon Draisaitl war, freute McDavid. „Das sieht fast schon wie ein Drehbuch aus. Es ist aber definitiv cool für die beiden.“
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Auch Tobias Rieder hatte seine Freude am 1:0. „Das war das Best-Case-Szenario.“ Draisaitl freut sich über die deutsche Verstärkung im Team. „Sogar mit ihm in einer Reihe zu spielen, macht schon Spaß.“ Allerdings stellte Oilers-Coach Todd McLellan, der am Tag des Spiels seinen 51. Geburtstag feierte, später um, sodass Draisatil auch mit McDavid spielte. McLellan sieht die Europareisen der NHL auch kritisch. „Es ist nicht einfach, nach einem langen Flug mit acht Stunden Zeitverschiebung hier Eishockey zu spielen. Da ist auch nicht jeder im Team begeistert. Aber wenn man mal hier ist, ist es eine wirklich tolle Erfahrung.“
So konnte sich der Coach auch darüber freuen, dass Draisaitl und Rieder auch abseits vom Eis Verantwortung übernommen haben. „Sie haben das Team herumgeführt, für sie als Dolmetscher fungiert. Es ist schön zu sehen, wenn sich junge Spieler auch dann zu Führungspersönlichkeiten entwickeln, wenn es gerade nicht um Eishockey geht.“
Von den Kölner Haien zeigte sich McLellan angetan. „Wir haben genau das bekommen, was ich erwartet habe: ein enges Spiel. Sie haben die Fähigkeit zu gewinnen. Die Organisation der Haie sollte stolz auf ihre Spieler und ihren Trainerstab sein.“
Stolz war auch Peter Draisaitl. „Das war schon eine komische Situation, gegen den eigenen Sohn zu coachen“, sagte der Haie-Headcoach. „Du willst natürlich immer, dass dein Sohn das Beste gibt. Aber dann geht es gegen das eigene Team. Nach seinem Assist zum 1:0 habe ich gesagt, nun reicht es aber.“ Als das 2:2 der Haie fiel, war Draisaitl senior auf dem Videowürfel zu sehen – wie er vor Freude strahlte. Fast schon ungewöhnlich für den meist sehr ernsten Coach. „Also“, sagte Peter Draisaitl, „erst einmal bin ich immer stolz auf meine Mannschaft. Und außerdem“, schob er nach, „bin ich der lustigste Typ überhaupt. Ich weiß gar nicht, warum das etwas Besonderes gewesen sein soll.“ Sprach’s – und grinste. „Für uns war dieses Spiel gut. Wir haben gegen München gegen eine starke Mannschaft gezeigt, was wir können, und heute auch gegen Edmonton.“
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