Expansionsgerüchte: Ein NHL-Team in Las Vegas?

Schon vor Wochen traf sich NHL-Comissioner Gary Bettman mit dem Hollywood-Produzenten Jerry Bruckheimer in der „Zocker-Metropole“ in der Wüste des US-Bundesstaates Nevada.

Schon vor Wochen traf sich NHL-Comissioner Gary Bettman mit dem Hollywood-Produzenten Jerry Bruckheimer in der „Zocker-Metropole“ in der Wüste des US-Bundesstaates Nevada. Bruckheimer ist eigenem Bekunden nach bekennender Hockeyfan und würde sehr gern ein NHL-Team in Las Vegas ansiedeln. Es galt also, die Möglichkeiten auszuloten, eine Tür aufzustoßen.

Bruckheimer stieß bei Bettman mit dieser Idee nicht auf gänzlich verschlossene Ohren. Allerdings dürfte sich das Ansinnen des erfolgreichen und millionenschweren Film- und TV-Serienproduzenten erst umsetzen lassen, wenn sich die NHL zu einer weiteren Expansion entschließt. Schon jetzt ist die Liste interessierter Standorte lang; insbesondere die einstigen NHL-Städte in Kanada, wie Winnipeg und Quebec, drängt es zurück ins große Eishockeygeschäft. Diesem Drängen gedenkt die NHL amerikanischen Pressemeldungen zufolge schon in wenigen Jahren nachgeben.

Aber auch in den USA gibt es Städte mit nagelneuen Arenen, die händeringend neue Hometeams suchen. So bekanntlich Kansas City, mit dem von der Anschutz Entertainment Group erbauten Sprint Center. Vergeblich rang die Gruppe bis zuletzt mit ihrem Hauptkonkurrenten, den Kanadier Jim Balsillie um den Erwerb der bereits bestehenden NHL-Frenchises in Pittsburgh und Nashville. Zudem blockt die Liga derzeit selbst -mehr oder weniger offen- Verkäufe, an welche die hohe Wahrscheinlichkeit einer Standortverlagerung geknüpft ist.

Mit dem Casino-Giganten Harrahs Entertainment fand die Anschutz Gruppe nun einen ausgesprochen potenten Partner, um in Las Vegas eine 20.000 Zuschauer fassende und damit  NHL taugliche Arena zu errichten. Schon 2010 soll das Gebäude eröffnet und seiner Nutzung zugeführt werden, bestmöglich freilich mit einem NHL-Hometeam. Was fehlt, ist das klare Bekenntnis der NHL zu einer weiteren Expansion. Sollte die jedoch bis zur Fertigstellung des $ 500 Millionen Projekts in der Tat ausbleiben, bietet sich vermutlich in einem NBA-Basketball-Team eine nicht viel weniger lukrative Alternative, die neue Arena mit reichlich Zuschauern zu füllen. (mac)