Endlich wieder mal zwei Punkte: Vancouver schlägt Carolina 4:3
NHL-Playoffs: Tampa Bay und Calgary spielen um den Stanley Cup
Nach acht Niederlagen in Folge und
neun Heimpleiten hintereinander haben die Vancouver Canucks gestern endlich
beide Negativserien beendet. Mit 4:3 besiegten die Canucks die Carolina
Hurricanes, und auch Mats Sundin brachte mit einem Tor und einem Assist endlich
das, was die Fans in British Columbia von ihm erwarten. Vancouver benötigte
allerdings ein Unterzahltor durch Alex Burrows 82 Sekunden vor der
Schlusssirene, um die Hurricanes zu bezwingen. Der Stanley Cup-Sieger von 2006
hatte vorher nach einem 0:2- und einem 2:3-Rückstand jeweils ausgeglichen; auf
Burrows’ Konter, bei dem dieser Hurricanes-Schlussmann Cam Ward mit der
Rückhand überwand, hatten die ’Canes keine Antwort mehr. Die restlichen Tore
für Vancouver erzielten Kevin Bieksa und Ryan Kesler, für Carolina trafen Joe
Corvo, Joni Pitkanen und Eric Staal. Die Canucks kletterten durch den Sieg auf
Platz sieben in der Western Conference.
Missglückt ist dagegen Cory Cloustons
Einstand als Trainer der Ottawa Senators. Sein Team unterlag den Los Angeles
Kings zuhause mit 0:1. Bei den Gästen überragte Goalie Jonathan Quick mit
seinem dritten Shutout in der laufenden Saison; den einzigen Treffer des Abends
erzielte Michal Handzus.
In der kanadischen Presse mehren sich
unterdessen Stimmen, die die Ablösung von Craig Hartsburg als Senators-Coach
vom vergangenen Sonntag als falsche Maßnahme beurteilen. Stattdessen hätte Teambesitzer Eugene Melnyk
lieber Manager Brian Murray beurlauben sollen, konnten die kanadischen
Hockey-Fans in mehreren Publikationen lesen. Murray hatte nach der missglückten
Stanley Cup-Finalteilnahme der Senators im Frühjahr 2007 einen klubinternen
Machtkampf gegen den damaligen Manager John Muckler gewonnen und diesen als
Sportlicher Leiter beerbt. Seitdem hat der Klub aber haufenweise wichtige
Spieler als Free Agents ziehen lassen. Murray wird unter anderem vorgeworfen,
hier die falschen Entscheidungen getroffen zu haben; statt hochdotierte
Verträge für Spieler wie Mike Fisher zu initiieren, hätte der 66-jährige
Kanadier lieber versuchen sollen, die Mannschaft mit Charaktertypen wie Gary
Roberts zu verstärken.
Die Senators stehen momentan mit 15
Punkten Rückstand auf einen Play-Off-Platz auf dem 13.Rang in der Eastern
Conference. Hauptprobleme sind nach den Abgängen von Zdeno Chara, Joe Corvo und
Wade Redden das Fehlen eines starken Aufbauspielers in der Verteidigung und die
fast völlige Fixierung auf die Sturmreihe Spezza-Heatley-Alfredsson, die von
den übrigen Angreifern so gut wie nie entlastet wird. Ottawa hat mit bisher nur
116 erzielten Toren den niedrigsten Offensiv-Output aller NHL-Teams.
(Oliver Stein)