Endgültig und hochoffiziell: NHL Winter Classic 2010 in Boston

Es war schon
seit Monaten das „am schlechtesten gehütete Geheimnis der Eishockeywelt“, wie
National Hockey League Commissioner Gary Bettman bei der offiziellen
Bekanntgabe am Mittwoch scherzhaft bemerkte, und jetzt steht es endgültig fest:
Am 1. Januar 2010 spielen die einheimischen Boston Bruins im fast einhundert Jahre
alten Baseball-Stadion Fenway Park gegen die Philadelphia Flyers. Das dritte
Winter Classic Outdoor Game soll an den Erfolg der drei bisherigen
Freiluftveranstaltungen der NHL-Vorrunde (2003 im kanadischen Edmonton hieß die
Veranstaltung noch „Heritage Classic“) anknüpfen, bei denen insgesamt fast
170.000 zahlende Zuschauer zugegen waren. Einen neuen Gästerekord wird es
allerdings in der legendären Spielstätte der Boston Red Sox nicht geben, denn
mit einer Kapazität von maximal 37.400 Plätzen (bei Baseball-Abendveranstaltungen)
liegt Fenway noch hinter Wrigley Field in Chicago, wo im vergangenen Januar knapp
41.000 Zuschauer dem Punktspiel der Blackhawks gegen die Detroit Red Wings beiwohnten.
Bruins-Besitzer
Jeremy Jacobs, seines Zeichens auch NHL-Aufsichtsratsvorsitzender, hatte schon
seit geraumer Zeit alle Hebel in Bewegung gesetzt, um so bald wie möglich ein
Freiluftspiel in Boston zu veranstalten. Manager Peter Chiarelli und Generaldirektor
Cam Neely zeigten sich auch sehr zufrieden mit der Ansetzung im sogenannten „Hub
of Hockey“, zumal mit den Flyers anstelle der zunächst geplanten Washington
Capitals ein Gegner gefunden wurde, mit dem die Bruins eine langjährige Rivalität
verbindet. Obendrein wird es in Boston neben dem NHL-Spiel sogar noch
Publikumslaufzeiten im Ballpark sowie ein College-Eishockeyspiel, vermutlich
zwischen dem Boston College und der Universität von Boston (dem amtierenden
US-Collegemeister), geben. Bürgermeister Tom Menino erklärte, dass seine Stadt nicht
nur wegen der Renaissance der Bruins in der vergangenen Saison ein idealer Austragungsort für das
Winter Classic sei; schließlich genieße Eishockey in New England sowohl auf
Profi- als auch auf College-Niveau einen hohen Stellenwert. (Ollie Stein)