Eastern Conference-Finale komplett: Boston trifft auf Pittsburgh – Im Westen erste Entscheidung vertagtStanley Cup-Play-off
Eastern Conference-Finale komplett: Boston trifft auf Pittsburgh – Im Westen erste Entscheidung vertagtEastern Conference:
Boston Bruins (4) – New York Rangers (6)
Serie: 4:1 (3:2 n.V.; 5:2; 2:1; 3:4 n.V.; 3:1)
Erstmals seit 1991 heißt die Ansetzung eines Conference Finals wieder Pittsburgh Penguins gegen Boston Bruins. Damals behielten die Penguins mit 4:2 Siegen die Oberhand und gewannen später den Stanley Cup. Eine Wiederholung dieses Ausgangs wollen die Boston Bruins des Jahrgangs 2013 natürlich nicht zulassen. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. In der Summe ebenso souverän wie ihr zukünftiger Gegner entledigten sich die Bruins ihrer Aufgabe im Halbfinale der Eastern Conference. Vor 17.565 Zuschauern im heimischen TD Garden schaltete die Mannschaft von Chefcoach Claude Julien die New York Rangers mit ihrem 3:1-Sieg im fünften Spiel aus. Kampflos wollten sich die Rangers freilich nicht ihrem Schicksal ergeben und gingen durch einen Überzahltreffer von Dan Girardi (11. Spielminute) zunächst in Front. Die knappe Führung der Gäste hatte bis in den Mittelabschnitt hinein Bestand, dann jedoch schlug Torey Krug erneut zu: Der 22-jährige Verteidiger, den die Bruins - bedingt durch einige verletzungsbedingte Ausfälle unter ihren Stammverteidigern – während der bereits laufenden Serie gegen die Rangers aus dem Farm- ins NHL-Team beriefen, schlug in seinem fünften Play-off-Einsatz zum vierten Mal zu – 1:1 (24.). Klar, dass der 22-Jährige in Boston nunmehr als die Play-off-Entdeckung gilt. Sowohl Bostons Chefcoach Julien, als auch sein Gegenüber John Tortorella von den unterlegenen Rangers, betonten nach Spielende als wichtigsten Faktor für den Erfolg der Bruins aber deren hohe Qualität bis in die vierte Reihe. So war es dann auch kein Zufall, dass Center Gregory Campbell - und keiner der sogenannten „Big Boys“ - mit seinen zwei Treffern (34.; 60. EN) für die Entscheidung zugunsten der Bruins sorgte. Für den 41-jährigen Alt-Star Jaromir Jagr, den Boston vor Ende der Transferperiode aus Dallas holte, wird das Aufeinandertreffen mit den Pittsburgh Penguins im Conference Finale selbstredend zu einer besonderen Geschichte. Schließlich trug der Tscheche von 1990 bis 2001 das Trikot der Penguins, war zuletzt sogar deren Kapitän. Und er gehörte als NHL-Rookie jenem Team an, das auf seinem Weg zum Stanley Cup-Gewinn 1991 die Bruins im Conference Finale stoppte. Im Jahr darauf holten sich die Penguins mit Jagr die begehrte Trophäe bekanntlich gleich noch einmal. Jetzt will Jagr im Spätherbst seiner überaus erfolgreichen Karriere noch einmal nach dem Cup greifen, diesmal im Trikot der Boston Bruins. Seine Nachfolger bei den Penguins aber, allen voran Kapitän Sidney Crosby, genau das verhindern. Ein hochspannendes Conference Finale zweier Mannschaften auf Augenhöhe, verspricht Play-off-Hockey auf höchstem Niveau.
Western Conference:
Chicago Blackhawks (1) – Detroit Red Wings (7)
Serie: 2:3 (4:1; 1:4; 1:3; 0:2; 4:1)
Zuletzt haderten die Blackhawks mit vielem, kassierten sie doch erstmals in dieser Saison drei Niederlagen am Stück, drohten zunehmend zu verkrampfen. Zwar kreierten sie in den folgenden Spielen weiter Torchancen, doch Treffer mochten Chicago gegen die geschickt verteidigenden Detroit Red Wings mit ihrem zudem stark haltenden Torhüter Jamie Howard einfach nicht im nötigen Maße gelingen. Insbesondere bei Kapitän Jonathan Toews wuchs die Frustation und das Powerplay der Blackhawks hatte auch noch jede Effizienz verloren. 15-mal blieben sie in Überzahl erfolglos. Bereits mit dem Rücken zur Wand stehend gelang dem Gewinner der Presidents Trophy in Spiel fünf aber der herbeigesehnte Befreiungsschlag. Andrew Shaw (34.) und endlich auch Jonathan Toews (36.) brachten die Blackhawks mit Überzahltreffern auf die Siegerstraße. Es war in diesen Play-off Toews erster Torerfolg überhaupt. Zuvor hatte Bryan Bickel (15.) die Blackhawks im United Center vor 22.014 Zuschauern in Führung gebracht, die Detroit durch Dan Cleary (30.) zwischenzeitlich ausglich. Es spricht klar für die Mannschaft von Chefcoach Joel Quenneville, dass sie sich davon nicht weiter entmutigen ließ und stattdessen nur wenige Minuten später ausgerechnet im Powerplay die passenden Antworten fand. Den Schlussstand zum 4:1 besorgte wiederum Andrew Shaw (47.) im Schlussabschnitt. Am Montag kommt es in Detroit zu Spiel sechs und immer noch stehen die Blackhawks mit dem Rücken zur Wand. Ihre in Spiel fünf gebotene Leistung jedoch nährte in Chicago die Hoffnungen doch erheblich, dass erst ein siebtes Spiel in einem dann überkochenden United Center die Entscheidung bringen könnte.