Droht der nächste NHL-Spielerstreik?Medien sprechen von „Kriegserklärung“

Wie die nordamerikanische Fachzeitschrift The Hockey News meldet, hat die Liga – nach Gesprächen beider Seiten miteinander im Vorfeld in Toronto – der Gewerkschaft nun ein erstes Angebot unterbreitet. Und das stößt auf heftigen Widerstand. Wie beispielsweise Réseau des sports berichtet, soll das Angebot unter anderem beinhalten, dass Spieler künftig erst nach zehn Spielzeiten zu einem Unrestricted Free Agent werden können; Spieler mit einem solchen Status können frei über ihre Verträge mit einem NHL-Team verhandeln. Die Dauer von Spielerverträgen soll zudem auf fünf Jahre beschränkt werden. Außerdem sollen „Entry level contracts“, also Einstiegsverträge, von drei auf fünf Jahre ausgedehnt werden.
Besonders einschneidend: Die Gesamtbeteiligung der Spieler am Umsatz soll von 57 auf 46 Prozent gesenkt werden. Das käme einer Kürzung der Spielergehälter um etwa ein Fünftel gleich.
Nach Informationen der New York Post sollen Bonuszahlungen für eine Vertragsunterschrift entfallen. Darüber hinaus soll bei mehrjährigen Verträgen die Teilsumme für jedes Jahr der Vertragslaufzeit gleich hoch sein. Das ist bei derzeit üblichen Langzeitverträgen nicht der Fall. Ein Mitarbeiter der Post, Larry Brooks, erklärte via Twitter, dass der Vorschlag der NHL einer „Kriegserklärung“ an die NHLPA gleichkomme.
Wenn hinter diesem Vorschlag mehr stecken sollte als nur ein erster Vorschlag, um dann ernstgemeinte Verhandlungen zu beginnen, könnte ein erneuter Streik der Spieler drohen und damit deren Aussperrung (Lockout) aus der Liga. Zweimal ist es bereits so weit gekommen. Die Saison 1994/95 begann erst im Januar 1995 und wurde von 84 auf 48 Spiele in der regulären Saison verkürzt. Die Spielzeit 2004/05 ist als einzige Saison seit Gründung der NHL im Jahr 1917 wegen eines Spielerstreiks komplett ausgefallen.
Keine der beiden Seiten hat übrigens bis jetzt diese Inhalte bestätigt. Ein weiteres Treffen in New York soll in Kürze anstehen.