Die Warterei hat ein Ende: Mats Sundin wird ein Canuck
Canucks: Bertuzzi verlängert
Die Entscheidung ist gefallen, und am Ende haben die Vancouver Canucks die Pokerpartie um den
Superstar gewonnen. Am gestrigen Donnerstag einigte sich der kanadische
Eishockeyklub mit dem 37-jährigen früheren Top-Draftpick auf einen
Einjahresvertrag, der dem Schweden für die restliche Saison noch etwa fünf
Millionen US-Dollar einbringen wird. Möglicherweise ausschlaggebend für die
Zusage Sundins waren die verstärkten Bemühungen der Canucks und die Chance, mit
seinen Landsleuten Daniel und Henrik Sedin in einer Mannschaft zu spielen.
Damit hat der 1,98 m große Mittelstürmer wieder bei einem kanadischen Team
angeheuert; Sundin hatte während seiner bisherigen NHL-Karriere ausschließlich
für kanadische Klubs (Quebec Nordiques und Toronto Maple Leafs) gespielt.
Das Werben
um die Dienste des ehemaligen Leafs-Kapitäns gestaltete sich zäh, da Sundin sich
bei seiner Entscheidung enorm viel Zeit nahm und auf einige Angebote noch nicht
einmal eine Reaktion aus seiner schwedischen Heimat verlautbaren ließ. Die
Anzahl der Konkurrenten hatte sich in den letzten Wochen erheblich reduziert:
Aus Toronto wurde beispielsweise von Brian Burke, dem neuen General Manager der
Leafs, signalisiert, dass kein Interesse mehr an einer Rückkehr des
klubinternen Topskorers bestand. Ebenso hatten die New York Rangers wegen
Schwierigkeiten, die entsprechende Gehaltssumme innerhalb der Salary
Cap-Grenzen zu plazieren, ihre Aktivitäten beim Buhlen um Sundin
heruntergefahren.
Die Canucks
waren von Anfang an offensiv auf „Mission Sundin“ gegangen und hatten bereits
im Sommer ein Vertragsangebot für zwei Jahre und zwanzig Millionen US-Dollar
vorgelegt, worauf Sundin jedoch nicht reagiert hatte. Offensichtlich will der
Schwede seine Chancen auf einen Stanley Cup-Sieg nicht durch eine
längerfristige Vertragsbindung beeinträchtigen. In Vancouver
trifft Sundin nicht nur auf die Sedin-Zwillinge, sondern auch auf Torhüter
Roberto Luongo, derzeit zwar verletzt, aber immerhin zurzeit der einzige
Teamkapitän innerhalb der NHL auf der Torwartposition. Inwieweit der Schwede seinerseits
Führungsansprüche anmelden wird, bleibt abzuwarten. Selbst mit der Einigung mit
Sundin haben die Canucks noch etwas finanziellen Spielraum, um den Kader noch
einmal aufzuwerten. Mit dem Angreifer hat sich der Tabellenerste der Northwest
Division (punktgleich mit den Calgary Flames) aber jetzt schon unter die
Favoriten für den Stanley Cup-Sieg gebracht.
Sundin hat
in seiner bisherigen NHL-Laufbahn in 1388 Spielen insgesamt 1395 Skorerpunkte (Vorrunde
und Play-Offs) erzielt. Kritiker bemängelten in Vancouver den
Mietspieler-Status des Schweden und erinnerten an die Verpflichtung von Mark
Messier vor elf Jahren, die sich für die Canucks nicht ausgezahlt hatte. Der schwedische
Neuzugang wird wegen des weihnachtlichen Kaderzugangsstopps in der NHL, der am
heutigen Freitag beginnt, frühestens am 28. Dezember beim Heimspiel gegen die
Ottawa Senators im Trikot der Canucks auflaufen.
(Oliver
Stein)