Die Oilersnation.de – die größte NHL-Community in DeutschlandEtliche Fans der Edmonton Oilers leben ihre Leidenschaft aus

​Warum ein deutscher Eishockeyfan den Edmonton Oilers die Daumen drückt? Da kann es viele Gründe geben. Einer davon heißt: Wayne Gretzky. Der andere: Leon Draisaitl, der den nicht gerade kleinen Spitznamen „The German Greztky“ hat. In jedem Fall sind die Gründe offenbar ausreichend vorhanden, denn der 1972 gegründete Club hat die größte deutschsprachige Fancommunity in der NHL: die Oilersnation.de.

1972? Folgt man den Darstellungen der National Hockey League beginnt die Geschichte erst 1979. Das ist aber nicht richtig. Schon 1972 waren die Oliers, in der ersten Saison noch als Alberta Oilers, dabei, als die World Hockey Association als Konkurrenzliga zur großen NHL gegründet wurde. Das gab es auch in den anderen großen Mannschaftssportarten. So gab es die ABA im Basketball, die AFL im Football – und in all diesen Fällen führte die Konkurrenzsituation zu einer Ligenfusion. Das war im Eishockey nicht anders. 1979 verleibte sich die NHL die WHA per „Merger“ ein, übernahm vier Teams, die übrigen wurden aufgelöst. Das einzige WHA-Team, das noch heute unter seinem eigentlichen Namen existiert, sind die Edmonton Oilers.

Und tatsächlich spielte Wayne Gretzky auch zunächst in der WHA. Erst bei den Indianapolis Racers, die ihn nach acht Spielen aber – aus finanziellen Gründen – nach Edmonton transferierten. Der Rest der Geschichte ist bekannt. Die „ewige Nummer 99“ hält noch heute etliche NHL-Rekorde, hat die meisten Scorerpunkte der Ligengeschichte erzielt, was auch immer noch der Fall wäre, würde man seine Tore aus dieser Wertung streichen. Wahrlich „The Great One“ – in dessen Ära auch vier der fünf Stanley-Cup-Erfolge fallen.

Wer es also mit einem kanadischen Team hält, der ist in Edmonton nicht gerade schlecht aufgehoben. Erst recht, seitdem Leon Draisaitl dort spielt. Und der Kölner ist nicht nur aus deutscher Sicht ein Star – in der Saison 2019/20 wurde er Topscorer der NHL. Phänomenal.

Wie die deutschen Oilers-Fans berichten, wurde die Facebook-Gruppe „Edmonton Oilers Fans Germany“ vor über sechseinhalb Jahren gegründet und wuchs rasant. Die Draisaitl-Faszination spielte dabei freilich eine große Rolle. Dazu kam: Am 3. Oktober 2018 kamen die Edmonton Oilers nach Deutschland, in die Geburtsstadt von Leon Draisaitl, und bestritten ein Freundschaftsspiel gegen die Kölner Haie, die damals, passenderweise, von Peter Draisaitl, Leons Vater, trainiert wurden. „Die Facebook Community sah natürlich die Chance auf ein einmaliges Highlight und konnte 180 Karten für einen Edmonton-Oilers-Block organisieren“, berichten sie in ihrer Vorstellung auf der Homepage der Gruppe. „Dies stieß natürlich auch auf Aufmerksamkeit in Kanada und so ergab es sich, dass zwischen einigen Kölsch auch das ein oder andere Gespräch mit den mitgereisten Kanadiern entstand, die total aus dem Häuschen waren, dass es in Deutschland so große Oilers-Fans gibt. Die Idee einer ersten Reise nach Edmonton war geboren, die Kontakte zur Oilersnation in Kanada wurden geknüpft.“

Rund eineinhalb Jahre später machten sich schließlich 26 männliche wie weibliche Fans aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden auf den Weg in den Westen Kanadas. Um genau zu sein: Es war der März 2020. Kurz bevor die Pandemie die Welt in einen Stillstand versetzte, konnten diese Oilers-Fans ihren Idolen ganz nah sein. Dieses Erlebnis sorgte schließlich dafür, dass die Gruppe auch ganz offiziell den deutschen Ableger der „Oilersnation“ gründete. Formell war das im Mai 2011 der Fall. Aus der losen Gruppe wurde ein Fanvereinigung mit Homepage, Podcasts, Streams und vielem mehr. „Alles in der Freizeit, alles nebenher, neben Familie, Job, dem örtlichen Eishockey- oder Fußball-Verein“, wie die Oilers-Fans berichten.

Im März 2023 stand schließlich die zweite Reise auf dem Plan. „Ein Treffen mit Leon Draisaitl, Fotos und Trainingseinheiten von Tim Stützle, ein ganz spezielles Treffen mit dem Rollenspieler Devin Shore und nicht zuletzt viele ganz besondere Momente mit ganz besonderen Menschen aus der Community waren die Highlights“, berichtet die Gruppe. „Liebgewonnen ist mittlerweile auch das traditionelle Curling-Spielen mit anschließendem Versacken an der Bar. Wichtig für uns und sicherlich ein Alleinstellungsmerkmal: wir möchten ganz bewusst keine Rundreise durch viele NHL-Standorte. Wir wollen die Community in der Stadt kennenlernen, die Menschen, welche die Oilers lieben und diesen spürbaren Flair so besonders machen.“

Die nächste Reise komme gewiss – die Begeisterung dieser Fans ist spürbar, sodass man da wohl sehr sicher sein kann, dass der nächste Trip gen Edmonton nicht lange auch sich warten lassen wird. „Mit unserem Content wollen wir allen Fans eine Plattform bieten, sich auszutauschen, Erfahrungen zu sammeln, aktiv zu sein oder auch einfach nur unterhalten und informiert zu werden. Egal, ob auf Facebook, Instagram, X (ehemals Twitter), YouTube, Twitch oder unserer Homepage“, erklärt der deutsche Ableger der Oilersnation. „Wir sind eine Community, die sehr darauf achtet, dass immer fair miteinander umgegangen wird. Wir stehen für die Freiheit und Gleichheit aller Menschen und gegen jede Form von Diskriminierung. Wir werden uns positionieren, Statements abgeben und unsere Meinungen entsprechend vertreten, sind keine Journalisten und keine Medienexperten, aber wir haben klare Wertvorstellungen und stehen dafür ein.“