Die NHL in Hamilton? Eher geht sie wieder nach Winnipeg!
NHL-Karrierenstart gleich mit einem Shutout: Al Montoya überzeugt bei Debüt
Die NHL im Süden Ontarios
in der Stadt Hamilton? Laut einem Anwalt der pleite gegangenen Phoenix Coyotes,
deren Geschäfte die NHL kontrolliert, wurde ihm von NHL-Commissioner Gary
Bettman gesagt, dass die Coyotes eher zurück nach Winnipeg transferiert werden
würden, als einen Neubeginn in Hamilton zu starten. Am kommenden Dienstag wird
in einer Anhörung vor Gericht darüber entschieden, ob die NHL die komplette
Kontrolle über die Franchise erhalten wird, oder ob der Noch-Besitzer Jerry
Moyes weiterhin zumindest Mitspracherecht hat, was den Verkauf der Franchise
anbetrifft. Das Problem für die NHL: Die Coyotes sind bankrott, ein Plan zur
Rettung sieht den Verkauf an den Kanader Jim Balsillie vor, der 212,5 Millionen
Dollar hinblättern würde unter der Voraussetzung, dass die Coyotes nach
Hamilton umziehen werden. Die NHL aber bevorzugt den Verbleib der Franchise in
Phoenix.
Laut Gary Bettman kommt der Standort Hamilton für die NHL nur über
eine erneute Expansion der Liga in Frage, nicht aber durch einen Umzug einer
bestehenden Franchise. Die NHL argumentiert nun, dass sie bereits im November
2008 die Kontrolle über die Franchise erhalten habe und somit der vorherige
Besitzer Moyes kein Recht habe, eine Bankrotterklärung abzugeben und den Klub
zu verkaufen. In einem unterschriebenen Dokument wird der NHL das sogar
bestätigt: Dort steht explizit, dass die NHL jegliche Autorität besitzt für
jegliche Form von Bankrott oder Verhandlungen über einen Verkauf der Coyotes.
Nun
haben aber sowohl Jeff Moyes als auch Jeff Shumway (er war bis Januar
Geschäftsführer des Klubs) am vergangenen Freitag eine Erklärung unterzeichnet,
in der steht, dass die NHL nie in der Praxis die Kontrolle des Klubs übernommen
habe, sondern lediglich auf dem Papier. Die NHL hält dagegen und fügt hinzu,
dass sie bereits Gespräche mit Jerry Reinsdorf, Besitzer des Baseballteams
Chicago White Sox sowie der Chicago Bulls aus der NBA, geführt habe, um die
Coyotes an ihn zu verkaufen. Moyes und Balsillie hätten laut NHL im Hintergrund
geheime Verhandlungen geführt. Die Coyotes haben in den beiden Jahren 2007 und
2008 fast 74 Millionen Dollar Verlust eingefahren, und Moyes hat bestätigt,
dass er selbst bei einem Verkauf an Balsillie gut 200 Millionen Dollar
verlieren würde. Man darf gespannt sein, was am Dienstag vor Gericht passiert. (Patrick
Bernecker)