Die Edmonton Oilers und die Toronto Maple Leafs ziehen in die zweite Runde einKanadas Stanley Cup-Hoffnung lebt
Connor McDavid (l.) erzielte gegen Chicago sein erstes Saisontor. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Mark J. Terrill)Edmontons Stürmer Kailer Yamamoto hätte den Moment für sein erstes Tor in der diesjährigen Endrunde wohl kaum besser wählen können: Drei Minuten waren im sechsten Spiel zwischen den gastgebenden Los Angeles Kings und den Edmonton Oilers noch zu spielen, als er aus der linken Ecke in der Zone der Kalifornier Richtung blaue Linie kreiste und die Scheibe mit einem "No-Look-Shot" Richtung Tor schleuderte. Korpisalo im Tor der Kings musste an zwei Spielern vorbeischauen, um Yamamoto im Blick zu behalten. Dafür bewegte er sich ein kleinen Schritt nach links - und einen Wimpernschlag später schlug der Puck aus seiner Sicht im rechten Torwinkel ein zur 5:4-Führung für die Gäste aus Westkanada.
In einem spektakulären Spiel war es die vierte Führung für die Oilers - und die entscheidende, denn die Kings versuchten in den verbleibenden 183 Sekunden alles, um das Aus abzuwenden, und nahmen ihren Torwart eineinhalb Minutenvor dem Ende vom Eis. Aber die Gäste brachten den knappen Vorsprung ins Ziel und zogen in die zweite Runde.
Leon Draisaitl erzielte in Überzahl die zwischzeitliche 3:1-Führung für Oilers und steht mit sechs Toren und vier Assists bei 10 Punkten aus fünf Play Off-Partien.
In der nächsten Runde warten nun die Vegas Golden Knights. Die Ritter aus dem Wüstenstaat haben in den ersten zwei Partien das Heimrecht auf ihrer Seite.
Toronto Maple Leafs besiegen den "Play Off-Fluch"
Über keinen anderen Club kursieren wohl so böse Witze wie dieser: "Was ist die größte Rivialität in der NHL?" - die zwischen den Toronto Maple Leafs und der ersten Play Off-Runde. Fast 20 Jahre mussten die Fans der Leafs auf den Einzug ihrer Mannschaft in die zweite Runde der Play Offs warten. Nun haben sie es geschafft - auswärts bei Tampa Bay Lightning und "in style": Auston Matthews hatte die Gäste aus Kanadas Metropole in Spiel der 6 der Serie im zweiten Drittel mit 1:0 in Führung gebracht, diese glich "Stammer", Kapitän Steven Stamkos, nach vier Minuten im Schlussdrittel, aus.
Da sonst keine weiteren Tore fielen, musste die Verlängerung entscheiden.
Nach viereinhalb Minuten kreiselte Leafs-Kapitän John Tavares, der seit Jugendtagen mit Stamkos befreundet ist, von hinter dem Tor der Leafs an die blaue Linie und in einem großen Bogen zurück hinter den Kasten. Den zweiten Kreisel brach er nach ein paar Schritten ab, drehte und schoss die Scheibe Richtung Tor der Bolts. "Throw pucks to the net and good things will hapen!" ist eine oft bemühte Floskel, insbesondere in der Endrunde - und die sie traf für die Maple Leafs zu.
Denn Tavares' Schuss wurde von Tampas Verteidiger Darren Raddysh, der in Toronto das Licht erblickte, ins eigene Tor abgefälscht. Damit zogen die Leafs erstmals seit 2004 wieder in die zweite Runde der Play Offs ein, während die Bolts nach drei Finalteilnahmen in Folge eine ungewohnt lange Sommerpause haben werden.
In der zweiten Runde treffen die Leafs entweder auf die Florida Panthers oder es kommt zum ewig jungen Klassiker gegen die Boston Bruins, die in der kommenden Nacht auf eigenem Eis ihr siebtes Spiel gegen die Raubkatzen aus dem Sunshine State betreiten.
Die New York Rangers haben derweil ihre Pflicht erledigt und mit einem 5:2-Heimsieg gegen die New Jersey Devils das alles entscheidende siebte Spiel erzwungen. Dieses findet am 1. Mai bei den Devils statt.
Mit den Oilers und den Leafs hat die Eishockey-Nation Kanada, die seit 30 Jahren auf den Stanley Cup-Triumph eines Teams von "nördlich der Grenze" (zu den USA) wartet, nun zwei Hoffnungsträger im Rennen.