Der NHL-Report – Heimische Hoffnungen in der NHL

Die
Deutschland-Filiale in San Jose; Formkrise bei Jochen Hecht und Buffalo;
Höhenflug von Dennis Seidenberg und der harte Kampf des Christoph
Schubert bei der Torfabrik in Ottawa.
Bei der Deutschland-Filiale San Jose Sharks stehen bisher nur 18 Zähler aus 17
Spielen auf dem Punktekonto. Der Saisonverlauf erinnerte bisher an eine Berg-
und Talfahrt und zudem gesellten sich noch Verletzungssorgen zur nicht wirklich
berauschenden Vorstellung der Sharks.
Nachdem Einser-Goalie Evgeni Nabokov, wegen einer
Schulterverletzung für acht Spiele außer Gefecht war, fiel und auch sein Back
Up Vesa Toskala einer Verletzung zum Opfer. Der vom Farmteam aus Cleveland
reaktivierte Nolan Schäfer kam somit zu seinen ersten NHL-Einsätzen und
stellte sein Talent voll unter Beweis. Mit fünf Siegen in sechs Spielen gab der
25jährige ein grandioses Debüt und kann sich nunmehr auf weitere Chancen im
Kasten der Sharks freuen. Der Siegesserie (fünf Spiele) folgten aber wieder
drei Niederlagen in den letzten Begegnungen. Die Berg und Talfahrt der Sharks
geht also munter weiter. Einziger Trost: Stammtorhüter Nabokov ist endlich
wieder fit.
Marco Sturm durfte in den letzten zwei Spielen wieder in der ersten
Angriffsreihe stürmen, da Jungstar Milan Michalek in den letzten fünf
Begegnungen keinen einzigen Scorerpunkt ergattern konnte. Sturm kam überdies zu
mehr Spielzeit in der Überzahl und konnte sich auch zwei Vorlagen gutschreiben
lassen. Seine bisherige Bilanz: 5 Tore und 7 Assists.
Rookie Marcel Goc sorgt derzeit für sehr positive Schlagzeilen. Anfang November
erzielte er in drei Spielen in Serie jeweils ein Tor. Beim 1:0 Overtime-Sieg
gegen die Anaheim Mighty Ducks, als auch bei der 1:3 Niederlage gegen die
Minnesota Wild, traf Goc sogar als einziger Shark ins Schwarze. Der 22jährige
bekommt nun immer mehr Eiszeit und kann auch in den Special Teams fortlaufend
sein Können beweisen. Vier Tore und drei Vorlagen stehen für
Marcel Goc bisher zu Buche. Tendenz stark steigend.
Für Christian Ehrhoff begann der November auch sehr viel versprechend. In den
ersten vier Partien des Monats vertraute Headcoach Ron Wilson auf die Dienste
des 23jährigen und Ehrhoff erhielt zudem zu sehr viel Spielzeit. Darüber
hinaus durfte er auch einige Minuten in den Special-Teams schnuppern. In der
letzten Begegnung gegen die Dallas Stars saß Ehrhoff aber wieder als „Scratch“
auf der Tribüne und sein Konkurrent
um den sechsten Verteidigerplatz, Jim Fahey, nahm seinen Platz im Kader der
Sharks ein. Zurzeit hält Ehrhoff, wie Fahey bei zehn Spielen und einem Assist.
Die Buffalo Sabres und Jochen Hecht befinden sich in einer
Formkrise. Seit Anfang November ging das Team von Headcoach Lindy Ruff in sechs
Spielen nur einmal als Sieger vom Eis. Zudem setzte es gegen die Ottawa Senators
innerhalb dieser Zeit gleich zwei bittere Niederlagen (4:10 und 1:6). Mit 16
Punkten aus 17 Spielen befinden sich die Sabres derzeit an letzter Stelle der
Northeast Division.
Jochen Hecht bildete, nach guten Leistungen im Oktober,
gemeinsam mit Daniel Briere und Jean-Pierre Dumont die erste Angriffsreihe der
Sabres. In den letzten sechs Spielen machte der Mannheimer aber gerade einmal
einen Scorerpunkt und könnte bald aus der ersten Linie herausfallen. Nach anfänglichen
Ladehemmungen steht der österreichische Rookie Thomas Vanek schon ante portas.
In der letzten Woche erzielte der 21jährige seine ersten drei NHL-Treffer.
Für Verteidiger Denis Seidenberg von den Philadelphia Flyers läuft es hingegen
viel besser. Fünf Siege aus den letzten sechs Spielen zeugen vom Höhenflug der
Flyers und Seidenberg ist seit Anfang November fixer Bestandteil der groß
aufspielenden Truppe aus Pennsylvania.
Mit nur einem Punkt Rückstand auf die New York Rangers,
bei drei Spielen weniger, rangieren die Flyers derzeit auf Platz zwei in der
Atlantic Division. Seidenberg kommt nach anfänglichen Schwierigkeiten immer
besser in Schuss und verbuchte in den letzten zwei Spielen auch seine ersten
Scorerpunkte. Eine Vorlage in Unterzahl gegen die Florida Panthers und ein
Assist im Powerplay gegen die Tampa Bay Lightning.
Auch bei den Ottawa Senators läuft es derzeit wie am Schnürchen. 75 Tore aus
15 Spielen sind absolute Ligaspitze. Die Herren Alfredsson, Heatley und Spezza
harmonieren wunderbar und es stellt sich schon jetzt die Frage wie diese
Sturmreihe in dieser Saison noch zu stoppen sein soll. Nur noch ein Punkt trennt
die Sens von Northeast Division-Leader Montreal Canadiens. Bei drei Spielen
weniger sollten aber auch dieses Problem schon bald gelöst sein. Christoph
Schubert kam seit Ende Oktober vier Spiele lang in Folge zum Einsatz, doch seit
drei Begegnungen ist der Münchner wieder zum Zusehen verurteilt. Ein Fixplatz
im Team der Ottawa Senators ist diese Saison äußerst unrealistisch. Zdeno
Chara, Wade Redden, Chris Phillips, Brian Pothier, Andrej Meszaros und Anton
Volhenkov werden wohl nur bei Verletzungen ihre Plätzen verlieren.
Von Simon Kazianka