Der NHL-Report – Die heimischen Hoffnungen

Schrecklicher Monat
für die San Jose Sharks – Der Höhenflug der Buffalo Sabres - Verletzungspech
bei Dennis Seidenberg – Kolzig kanns noch immer – Butenschön zwischen AHL
und NHL und der erste NHL-Treffer für Christoph Schubert
Schrecklicher Monat für die San Jose
Sharks
Beginnen wir bei der Deutschland-Filiale in San Jose. Die Sharks müssen auf
einen schrecklichen Monat zurückblicken, denn im November gingen die Haie in
ihren bisherigen elf Partien nur zweimal als Sieger nach Overtime vom Eis. Zudem
konnte das Team ganze neun Spiele in Folge nicht gewinnen. Auffallend: Drei
Niederlagen im Penaltyschießen und fünfmal hintereinander mit nur einem Tor
Unterschied verloren.
Was läuft also bei den Sharks falsch? An der Verteidigung sollte man die Misere
der Sharks nicht aufhängen, denn die Hintermannschaft führt die NHL-Statistik
„wenigste erlaubte Schüsse“, mit 24,8
pro Spiel, an. Hingegen bescheinigt eine Fangquote von .869 den Sahrks-Torhütern
den schlechtesten Schnitt der ganzen Liga. Supergoalie Nabokov musste das Eis,
seit seinem Comeback, immer als Verlierer verlassen. Immerhin dauert diese Serie
mittlerweile auch schon sieben Matches. Ersatzmann Nolan Schäfer durfte nach
beeindruckender, fünf Spiele dauernder Siegesserie nach seinem NHL-Debüt, nie
mehr im Gehäuse der Sharks zu Werke gehen. Laut Headcoach Ron Wilson sollte der
junge Schäfer zwar schon öfter seine Chance bekommen, doch gespielt hat doch
immer wieder Nabokov.
Weil der Ausnahmegoalie aber, bis auf einen herben Patzer
im Spiel gegen Calgary, eigentlich großartig hält und ihn bei den Niederlagen
wenig Schuld trifft, kann das Problem auch auf den Angriff geschoben werden.
Zumindest ortet Nabokov dieses in fehlender Effizienz seiner Stürmer. Die
Statistik gibt auch ihm Recht, denn mit 62 Toren haben die Sharks neben
Columbus, Minnesota und St. Louis die wenigsten Tore der gesamten NHL-Klubs
erzielt. Zahlreiche Gründe also für den Durchhänger der San Jose Sharks. Der
Monat November sollte auf jeden Fall so schnell wie möglich abgehakt werden und
auf Headcoach Wilson wartet sehr viel Arbeit.
Mit Marcel Goc ist man bei den Haien sehr zufrieden, denn
der 22jährige spielt eine grandiose Rookie-Saison. Goc führt als
Mittelstürmer die Energie-Reihe der Sharks und tritt auch immer wieder
als Vollstrecker ins Rampenlicht. In den letzten drei Spielen war der
Ex-Mannheimer immer am Scoresheet vertreten und hält derzeit bei sieben Toren
und vier Vorlagen. Ob mit Ryane
Clowe und Josh Langfeld an den Flügeln oder mit Niko Dimitrakos und Mark Smith,
die Checking-Lines in San Jose konnten bisher vollends überzeugen.
Auch Marco Sturm ist eigentlich
gut in Form. In den letzten vier Begegnungen konnte er immer punkten und
versenkte bei der Shoot-Out Niederlage gegen die Edmonton Oilers auch als
einziger Shark seinen Penalty. Sturm ist, nach Patrick Marleau, der zweitbeste
Punktesammler im Team. Manko: Der Routinier muss mehr Verantwortung übernehmen
und kontinuierlich für Scorerpunkte sorgen. Auch seine Plus/ Minus Statistik
weist ein wenig berauschendes -8 auf.
An Christian Ehrhoff liegt das
Problem der Sharks mit Sicherheit nicht. Er kämpft weiter mit Jim Fahey um den
sechsten Verteidigerplatz. Beide absolvierten bisher 13 Spiele und konnten
daraus jeweils einen Assistpunkt verbuchen. Kleiner Vorteil für Ehrhoff: Er
stand bei weniger Gegentoren auf dem Eis und schoss fast doppelt so oft auf das
gegnerische Gehäuse. Der Ex-Krefelder spielte im November sieben Partien und
musste nur vier Mal als „healthy scratch“ zusehen. Nebenbuhler Fahey kam nur
fünf Mal zum Einsatz und war sechs Begegnungen zum Zusehen verdammt.
Der Höhenflug der
Buffalo Sabres
In toller Form präsentiert sich zurzeit Jochen Hecht und seine Buffalo Sabres.
In den letzten acht Spielen konnten die Sabres sieben Mal gewinnen. Nur gegen
die New York Rangers verlor man nach Penaltyschießen. Die Sabres belegen in der
starken Northeast Division, hinter Ottawa und Montreal, den dritten Rang und
verbesserten sich in der Eastern Conference mit 31 Punkten aus 25 Spielen auf
Rang sechs.
Trotz des Ausfalls seiner Linienkollegen Daniel Briere und
Jean-Pierre Dumont trat Hecht in den letzten Matches groß in Erscheinung. Zwei
Treffer in den letzten vier Begegnungen. Zudem war sein Siegestreffer in
Unterzahl gegen die Washington Capitals Goldes Wert. Hecht hält derzeit bei fünf
Toren, sechs Vorlagen und 20 Strafminuten.
Im letzten Monat konnten die Sabres auch zwei langjährige
Negativserien beenden: Gegen die New Jersey Devils fuhr das Team vom Eriesee den
ersten Sieg seit fast vier Jahren ein. Hecht verbuchte beim 4:1 Erfolg eine
Vorlage. Mit dem 3:2 bei den Pittsburgh Penguins, am 29.11.2005, endete gar eine
fünfjährige Auswärts-Durststrecke.
Verletzungspech bei Dennis Seidenberg
Pech für Dennis Seidenberg. Nachdem sich der Schwenninger mit soliden
Leistungen einen Stammplatz im Team der Philadelphia Flyers erkämpft hatte,
brach er sich, am 19.11.2005, im Match gegen die Penguins das rechte Handgelenk.
Nach seiner Gehirnerschütterung (Anfang Oktober) fällt der 24jährige bereits
zum zweiten Mal in dieser Saison verletzungsbedingt aus. Mit einem Comeback wird
frühestens ab Mitte Dezember gerechnet. Routinier Eric Desjardins, der nach
einer Gehirnerschütterung für acht Spiele außer Gefecht war, ist hingegen
wieder fit. Somit können die Flyers nach wie vor drei sehr starke
Verteidigungspaare zum Einsatz bringen.
Kolzig kanns noch immer
Der 35 jährige Olav Kolzig geht in seine bereits 14te NHL Saison. Nachdem ihn
eine Leistenverletzung, Mitte November, für vier Spiele außer Gefecht setzte
glänzte Kolzig bei seinem Comeback gegen die Montreal Canadiens mit 43 Saves.
Im dritten Abschnitt konnte der Washington Capitals Goalie ganze 20 Schüsse
halten und wurde beim 5:1 Auswärtssieg der Caps zum Spieler des Abends gewählt.
Die Capitals galten vor Beginn der Saison als Prügelknabe
der Liga, doch bislang verkaufen sich die Mannen um Routinier Kolzig besser als
erwartet. Im Kampf um die Playoffs werden die Caps wohl eher keine Rolle
spielen, doch die heikle Mission eine junge, unerfahrene Hintermannschaft in den
NHL-Alltag zu werfen hat sich bisher gut bewährt. Steve Eminger, Mike Green,
Shaone Morrison und Ben Clymer spielen sich von Woche zu Woche besser ein und
sollten in den nächsten Jahren das Rückgrat des Teams aus der Hauptstadt
bilden.
Der überragende Alexander Ovechkin sprüht nur so vor
Genialität und steht, gemeinsam mit Linienkollegen Jeff Halpern und Danius
Zubrus, im Schnitt um fast sechs Minuten länger auf dem Eis als alle anderen
Linien.
Butenschön zwischen
AHL und NHL
Erfreuliches gibt es auch von Sven Butenschön zu
berichten. Der Verteidiger entwickelte sich im Vancouver Canucks Farmteam in
Manitoba zu einer gefährlichen Offensivkraft und erzielte bislang die meisten
Powerplay-Tore der Moose. Der 29jährige wird oft mit Sami Salo verglichen, denn
neben seinem guten Gespür für die Offensive, verfügt der gebürtige Itzehoer
über einen harten Schuss und gilt darüber hinaus auch noch als vorzüglicher
Unterzahlspieler. Butenschön konnte in den bisherigen 20 AHL-Matches sechs Mal
ins Schwarze treffen und bereitete auch noch acht Treffer vor. Aufgrund der
herausragenden Leistungen in der AHL wurde er Mitte November für drei Spiele in
den Kader der Canucks geholt. Wieviele Matches er diese Saison in der NHL
bestreiten kann bleibt abzuwarten. Derzeit wird der 29jährige zwischen
Vancouver und Manitoba hin und her geschoben. Übersee- Erfahrung bringt er auf
jeden Fall genug mit. Butenschön erlernte den Eishockeysport von der Picke auf
in Kanada und kann bislang auf 135 NHL-Einsätze und über 300 AHL-Partien zurückblicken.
Erster NHL-Treffer für Christoph
Schubert
Die Ottawa Senators sind mit den
Detroit Red Wings das derzeit punktebeste Team der gesamten Liga. Christoph
Schubert war zwar noch am Anfang des Monats für sechs Spiele zum Zusehen
verurteilt, doch in den letzten vier Partien stand der Münchner wieder fix im
Kader der Senatoren. Im Match gegen die Carolina Hurricanes, am 22.11.2005,
entpuppte sich der 23jährige als offensiver Aktivposten und feuerte, bei nur
6:19 Minuten Spielzeit, gleich dreimal auf das gegnerische Gehäuse. Zudem
gelang ihm bei der 2:3 Niederlage gegen die Canes auch sein erster NHL-Treffer.
Seither darf Schubert mit den Ottawa Senators wieder mehr Zeit auf dem Eis
verbringen.
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