Der Ducks zweiter Griff nach Lord Stanley`s Cup
Nach fünf Siegen in Folge: Wings und Bruins verlierenEs ist noch gar nicht so lange her: 2003 kamen die Ducks ziemlich überraschend zu ihrem ersten Versuch, den Stanley Cup nach Kalifornien zu holen. Niemand hatte den viel belächelten Underdog, damals noch als Mighty Ducks of Anaheim im Besitz des Walt Disney Konzerns, auf der Rechnung. Doch mit einem überragenden Jean-Sebastien Giguere zwischen den Pfosten kämpfte, im wahrsten Sinne des Wortes, sich die zu jener Zeit offensiv doch arg limitierte Truppe um Veteran Adam Oates bis ins Finale. Dort setzten die New Jersey Devils nach harten sieben Spielen dem unerwartet langen Flug der Enten ein Ende und holten den Cup einmal mehr nach East Rutherford.
In den vergangenen Jahren hat sich einiges verändert. Vor allem die NHL selbst, die nach dem Lock-out durch zahlreiche Regeländerungen auf und neben der Eisfläche in neuem Style quasi neugeboren wurde. Ausgeglichener sind die Teams aufgrund des Salary Caps heute besetzt, es fallen mehr Tore als früher und die Null Toleranz-Regel wird im Gegensatz zu hiesigen Breiten so ausgelegt, dass Halten, Haken und Behindern zwar konsequent bestraft, aber krachende Checks noch immer an der Tagesordnung sind. Die „neue“ NHL ist attraktiver geworden, zweifelsohne.
Und die Ducks selbst haben inzwischen einen neuen Besitzer, legten das „mighty“ ab und firmieren heute schlicht unter Anaheim Ducks. Weniger mächtig sind die Ducks deswegen aber nicht, mit ihnen muss man immer rechnen, wenn es um den Gewinn von Divisions- und Conference-Titeln geht. Ihre Spielweise basiert allerdings noch immer auf harter und konsequenter Defensivarbeit. Von den Fangkünsten des „Jiggers“ ist man heute jedoch bei weitem weniger abhängig als noch vor vier Jahren.
Die Verteidigung selbst hat durch Cracks wie Scott Niedermayer, Chris Pronger und auch Francois Beauchemine deutlich an Offensivkraft zugelegt. Im Angriff stehen heute mit Ryan Getzlaf, Chris Kunitz (derzeit verletzt), Corey Perry, Dustin Penner und nicht zuletzt Teemu Selanne und Andy McDonald bessere Stürmer in größerer Anzahl zur Verfügung, was die Ducks um einiges unberechenbarer macht. „Fakt ist“, das weiß auch der Ex-Ingolstädter Andy McDonald gegenüber Hockeyweb-Partner The Hockey News zu bestätigen, „dass unser Kader im Vergleich zu früher ausgeglichener, tiefer besetzt ist. Mehr Jungs wissen, wo das Tor steht“.
Der diesjährige Gegner, der den Flug der Enten erneut abrupt beenden möchte, sind bekanntlich die Ottawa Senators. Ob dies den Mannen um Kapitän Daniel Alfredsson gelingt, bleibt abzuwarten. Denn vier Jahre nach ihrem ersten Versuch verfügen die Ducks über weitaus tauglichere Mittel, um `Lord Stanley` diesmal tatsächlich ins sonnige Kalifornien zu entführen.
Montagnacht endlich starten Senators und Ducks in die Best of Seven-Finalserie um den so heiß begehrten Stanley Cup.
mac