Coyotes: Käufer zieht Angebot zurück

Das Tauziehen um die
finanziell so angeschlagene Franchise der Phoenix Coyotes geht weiter und hat
die nächste Stufe erreicht: Die Gruppe um Jerry Reinsdorf, dem bereits je ein
Team in der NBA und eines in der MLB gehört, hat sich plötzlich aus dem
Interessentenkreis zurück gezogen. Dafür hat eine der NHL nahe stehende Gruppe,
bekannt als Ice Edge Holdings, ein Angebot eingereicht, rechtzeitig am
gestrigen Dienstag, zu dem ein Gericht zuvor eine Deadline gesetzt hatte. Während
die Gruppe um Reinsdorf erklärte, es hätten nur unzureichende Gespräche mit den
Verantwortlichen der Coyotes sowie mit der Stadt Glendale, in der die Arena des
Teams steht, stattgefunden, eröffnete Ice Edge, dass sehr fruchtbare Gespräche
mit den entsprechenden Stellen stattgefunden hätten. Wie hoch das Gebot von Ice
Edge ist, wurde nicht bekannt, laut eigenen Aussagen sei man aber gewappnet
gewesen, um die 150 Millionen Dollar zu bieten.
Jim Balsillie hat dagegen
am Montag sein Angebot von 212,5 Millionen Dollar erneuert, jedoch als
Bedingung angefügt, dass dieses Angebot nur bei einem sofortigen Umzug der
Franchise ins kanadische Hamilton gelte. Balsillie hat zudem mitgeteilt, dass
er sein Angebot zurückziehen werdem wenn bis zum 14. September, einen Tag vor
dem ersten geplanten Testspiel der Coyotes, keine Entscheidung gefallen sei. Gegen
dieses Angebot hat allerdings die NHL gestimmt, 26 Klubbesitzer stimmten
dagegen, Balsillie als Käufer anzunehmen, kein Klubbesitzer hatte dafür
gestimmt.
Für Rensdorf scheint es
indes aber dennoch ein Hintertürchen zu geben: Die NHL hat wissen lassen, dass sie
die Franchise an einen Investor verkaufen werde, sollte sie den Zuschlag zum
Kauf erhalten. Möglich, dass hierdurch versucht wird, den Noch-Besitzer der
Franchise, Jerry Moyes, auszuhebeln. Dieser hatte über die Jahre 300 Millionen
Dollar in die Coyotes gepumpt und sucht nun verständlicherweise nach einer
Möglichkeit, so viel Geld wie möglich wieder zurück zu erhalten. Die
Reinsdorf-Gruppe hatte Moyes als „unwilligen Verkäufer“ bezeichnet und ihm
vorgeworfen, der Gruppe Steine in den Weg gelegt zu haben, die die
Verhandlungen mit der Stadt Glendale im Sande haben verlaufen lassen.
Am 2. September wird es
eine weitere Anhörung im Fall geben, am 10. September soll die Entscheidung
fallen, wer denn nun den Zuschlag erhält. (Patrick Bernecker)