Colorado Avalanche gewinnen den Stanley Cup 2:1-Auswärtssieg in Spiel 6

Die letzte sportliche Entscheidung der Eishockey-Saison 2021/2022 ist gefallen. Nach 1996 und 2001 gewinnen die Colorado Avalanche zum dritten Mal den Stanley Cup. Nachdem sie im fünften Spiel vor eigenem Publikum dem amtierenden Meister Tampa Bay Lightning unterlegen waren, schlug das Team aus Denver zurück und sicherte sich mit einem knappen Auswärtssieg die wichtigste Trophäe im Eishockey. Nico Sturm kam in der Partie auf knapp sechs Minuten Eiszeit, konnte aber kaum Akzente setzen. Dennoch ist nun nach Uwe Krupp, Dennis Seidenberg, Tom Kühnhackl und Philipp Grubauer der fünfte Deutsche, der diesen Cup stemmen durfte.
Dabei waren es wieder die kleinen Momente, die das Spiel entschieden: Die frühe Führung für Tampa durch Kapitän Steven Stamkos nach einem Scheibengewinn hinter dem Avs-Gehäuse durch Nikita Kucherov (4.) glichen die Gäste im zweiten Drittel durch Nathan MacKinnon aus. Er traf bei angezeigter Strafe gegen Tampa per Direktschuss aus spitzem Winkel am linken Bullykreis zum Ausgleich. Tampas Torwart Vasilevskiy berührte die Scheibe noch leicht mit dem Blocker, konnte sie aber nicht entscheidend abwehren. Dem zweiten Tor Artturi Lehkonen ging eine Kollision in der Zone der Avs voraus, nach der der Tampa-Spieler kurz zu Boden ging und so ein Überzahlangriff für Colorado entstand, der durch einen abgefälschten Pass eingeleitet wurde.
Es sollte der entscheidende Treffer sein, denn trotz aller Bemühungen – Tampa nahm kurz vor Schluss natürlich auch den Torwart vom Eis für den sechsten Feldspieler – gelang es dem nunmehr entthronten Titelverteidiger nicht mehr, den Ausgleich zu erzwingen. Die beste Gelegenheit hatte Nikita Kucherov sechs Miunuten vor dem Ende, als er mit einem Direktschuss vom rechten Bullykreis an Avs-Torwart Darcy Kuemper scheiterte, der blitzschnell ins bedrohte Eck gerutscht war. Es war einer von nur vier Torschüssen der Lightning im Schlussdrittel, das in großen Teilen die Avalanche dominierte. Kuemper parierte insgesamt 22 von 23 Torschüssen der Gastgeber. So holte Colorado folgerichtig im zehnten Auswärtsspiel dieser Endrunde, von denen man nur einziges verlor, den großen Triumph. Avs-Verteidiger Cale Makar (29 Punkte in 20 Spielen) wurde zudem als bester Spieler der Endrunde ausgezeichnet.
Für Tampas Pat Maroon ging damit eine Serie zu Ende: Nach drei Cup-Siegen in Folge mit St. Louis und dem Doppelerfolg der Bolts in den letzten Spielzeiten musste er nun mit der Rolle des Finalverlierers Vorlieb nehmen. Corey Perrys Pechsträhne hingegen dauert an: 2020 unterlag im Finale mit den Dallas Stars gegen die Tampa Bay Lightning, 2021 mit den Montreal Canadiens gegen den gleichen Gegner, ehe er im Sommer 2021 zu den Bolts gewechselt war – um nun wieder das Nachsehen zu haben.
Ganz anders hingegen die Gefühlslage beim neuen Stanley Cup-Sieger: „Es ist surreales Gefühl“ sagte Colorados Mikko Rantanen nach dem Spiel. „Du arbeitest so hart dafür das ganze Jahr mit all den Hindernissen und vor allem der bitteren Niederlage in Spiel 5. Und wir sind wieder zurückgekommen. Die letzten Sekunden waren einfach unglaublich.“