Caps und ’Canes machen die nächste Runde im Osten komplett

Die
Washington Capitals und die Carolina Hurricanes haben als letzte Teams das Conference-Halbfinale
in der
nordamerikanischen National Hockey League (NHL) erreicht. Die Capitals besiegten in Spiel 7 ihres Eastern Conference-Viertelfinales
die New York Rangers vor 18.277 Zuschauern im Verizon Center in der
US-Hauptstadt mit 2:1 (1:1, 0:0, 1:0) und gewannen die Serie, in der sie zunächst ihre ersten beiden Heimspiele verloren und schließlich bereits mit 1:3 nach Spielen
zurückgelegen hatten, mit 4:3-Siegen. Die Hurricanes gewannen ihr Spiel 7 in Newark
im US-Bundesstaat New Jersey nach einem 3:2-Rückstand bis achtzig Sekunden vor
der Schlusssirene noch mit 4:3 und mit dem gleichen Endergebnis ihre Serie
gegen die New Jersey Devils.
Alexander
Semin hatte für die Capitals das frühe Führungstor der Rangers durch Nik Antropov
ausgeglichen, dabei hatte Semin aber die Mithilfe von Rangers-Stürmer Ryan
Callahan benötigt, der den Puck unhaltbar für New Yorks Torwart Henrik
Lundqvist abfälschte.
Im weiteren
Spielverlauf zeigte sich wieder die größte Schwächer der Rangers: Das Team von
Coach John Tortorella hatte enorme Schwierigkeiten in der Offensive und schoss
in den letzten beiden Dritteln insgesamt nur noch siebenmal auf das erneut vom
russischen Liganeuling Simeon Varlamov gehütete Tor der Caps. Washingtons Führungstreffer
durch Altstar Sergei Fedorov war deshalb hochverdient; bis dahin hatte vor
allen Dingen Lundqvist sein Team im Spiel gehalten. Gegen den Sonntagsschuss
von Fedorov knapp fünf Minuten vor Spielende aus spitzem Winkel über Lundqvists
linke Schulter genau in die obere kurze Ecke war der schwedische
Nationaltorhüter jedoch machtlos, zumal ihm durch Rangers-Verteidiger Wade Redden die Sicht verdeckt war. Und auch nach dem 2:1 schafften es weder New
Yorks Kapitän Chris Drury noch Spielmacher Scott Gomez, ihr Team planvoll nach
vorne zu treiben. Die Capitals treffen nun in der nächsten Runde wiederum mit Heimrecht auf den
letztjährigen Finalisten Pittsburgh Penguins, die bereits am vergangenen
Samstag ihre Serie mit den Philadelphia Flyers für sich entschieden hatten.
Das Spiel im
Prudential Center in Newark war an Dramatik kaum zu überbieten. Die Hurricanes waren
bereits nach 62 Sekunden durch Tuomo Ruutu auf Vorlage von Matt Cullen und
Verteidiger Dennis Seidenberg in Führung gegangen, doch knapp eineinhalb
Minuten später glich Devils-Kapitän Jamie Langenbrunner für die Gastgeber aus. Elf
Minuten später fälschte Devils-Defensivstürmer Jay Pandolfo nach einem Konter
eine scharfe Hereingabe von John Madden unhaltbar für ’Canes-Goalie Cam Ward zum
2:1 für New Jersey ab. Im zweiten Drittel schaffte Ray Whitney auf Pass des
überragenden Eric Staal den Ausgleich für Carolina, aber fünf Minuten später
traf Brian Rolston mit einem knallharten Schlagschuss in Überzahl zur erneuten Devils-Führung.
Als schließlich nach 37 Minuten ’Canes-Verteidiger Tim Gleason wegen hohen
Stocks für vier Minuten vom Eis musste, schienen die Devils endgültig das Spiel
in die Hand zu bekommen, aber Ward und die Defensive der Stanley Cup-Sieger von
2006 standen gut und ließen den Rückstand nicht weiter anwachsen. Im letzten
Drittel konnten dafür die Hurricanes eine Strafzeit für Langenbrunner nicht
nutzen, bevor sich in den letzten beiden Spielminuten die Ereignisse
überschlugen: Zunächst stand Jussi Jokinen am langen Pfosten des Devils-Tores frei
und traf zum 3:3-Ausgleich, bevor Staal nur 48 Sekunden später von der rechten
Seite ähnlich wie bei Ruutus Tor zum 1:0 für Carolina den Puck auf die lange
Ecke schlenzte und Devils-Torwart Martin Brodeur wie Ruutu auf der
Stockhandseite überwand. Die Gastgeber und ihre Fans waren wie versteinert; bereits
Spiel 4 in Raleigh hatten die ’Canes buchstäblich in der letzten Spielsekunde
gewonnen, dazu hatte Carolina im zweiten Match in New Jersey in der
Verlängerung triumphiert. Die Hurricanes treffen nun auf die Boston Bruins, die
ihre Serie gegen die Montréal Canadiens mit 4:0-Siegen gewonnen haben. Spiel 1
findet am kommenden Freitag im TD Banknorth Garden in Boston statt (19:00 Uhr
Ortszeit/ 1:00 MESZ). Der Pay-TV-Sender ESPN America (früher NASN) wird live
von den Spielen der nächsten Runde berichten. (Oliver Stein)