Capitals erzwingen Spiel sieben - Chicago im Finale
NHL-Play-offs: Ducks und Hawks sind weiter
Die
spannendste und aufregendste Serie der laufenden Play-Offs geht in ein
entscheidendes siebtes Spiel: Die Washington Capitals haben gestern das sechste
Spiel der Serie gegen die Pittsburgh Penguins in der Verlängerung gewonnen und
damit zum 3:3 nach Siegen ausgeglichen. Spiel sieben findet am Mittwoch um 19
Uhr Ortszeit, 1 Uhr MEZ, statt. Bill Guerin war nach schöner Vorarbeit von
Sidney Crosby per Direktschuss bereits in der 6. Spielminute die Führung für
Pittsburgh gelungen, und es dauerte bis zur 27. Minute, ehe die gestern erneut
mit Schwierigkeiten kämpfenden Capitals den Ausgleich erzielen konnten: Viktor
Kozlov netzte nach Vorarbeit von Alex Ovechkin und Shaone Morrisonn ein. Die
Caps wähnten sich auf dem richtigen Weg, als Tomas Fleischmann in der 35. Minute
die Führung erzielte, aber die Penguins kämpften sich zurück ins Spiel. Eaton
per Powerplaytreffer 34 Sekunden vor dem Ende des Drittels und Letang – erneut im
Powerplay – in der 45. Minute sorgten für das 3:2. Zu diesem Zeitpunkt waren
die Penguins längst das überlegene Team gegen Capitals, die gestern aus der
Abwehr heraus kaum vernünftige Aufbaupässe spielten. 58 Sekunden später war
erneut Alex Ovechkin am Ausgleich beteiligt, Brooks Laich netzte ein, und nur
29 Sekunden darauf war erneut Kozlov zur Stelle, wieder hatte Ovechkin den
Schläger im Spiel. Der Doppelschlag war ein kurzer Schock für die Penguins, die
sich aufbäumten und immer wieder gefährlich auf Simeon Varlamov zufuhren. Sidney
Crosby, gestern wieder bester Spieler bei den Penguins, sorgte dann 3:18 Minuten
vor dem Ende für das 4:4, das absolut verdient war. In der Verlängerung sahen
die Fans erneut zwei offensiv ausgerichtete Teams, die schnellstmöglich die
Entscheidung suchten. Die glücklichere Mannschaft kam aus Washington: Ein
Handgelenkschuss von Brooks Laich wurde vor dem Tor von David Steckel
abgefälscht und flitzte an der Fanghand von Marc-Andre Fleury vorbei ins Netz. Nun
muss Spiel sieben entscheiden, wer in der Eastern Conference ins Finale
einzieht.
Im zweiten
Spiel des Abends sorgten die Chicago Blackhawks für den Einzug ins Western-Conference-Finale
durch einen 7:5-Erfolg gegen die Vancouver Canucks. Bereits zur Mitte des
zweiten Drittels führten die Hawks durch Tore von Kane (14.), Versteeg (24.,
PP) und Toews (31., PP) bei einem Gegentor von Raymond (12.) mit 3:1. Der
Ausgleich fiel aber dann innerhalb von nur 3:40 Minuten: Daniel Sedin (32.) und
Shane O’Brien (35.) sorgten dafür, ehe Mats Sundin in der 44. Minute sogar die
Führung für Vancouver besorgte. Nach dem Ausgleich von Adam Burish (46.)
überschlugen sich die Ereignisse in den letzten gut acht Minuten der Begegnung.
Daniel Sedin netzte im Powerplay ein (53.), nur 45 Sekunden später war Patrick
Kane zur Stelle und markierte das 5:5. Erneut 49 Sekunden darauf traf Jonathan
Toews zum zweiten Mal, und den Schlusspunkt setzte Kane mit seinem dritten Tor
in der 57. Minute. Roberto Luongo, Torhüter der Canucks, kassierte übrigens zum
ersten Mal seit dem Jahr 2000 sieben Gegentreffer in einem Spiel. Chicago steht
damit zum ersten Mal seit 1995 im Conference-Finale. Dort könnten sie auf den Gegner
treffen, der sie damals in fünf Spielen aus dem Rennen geworfen hat: die
Detroit Red Wings. Diese müssen aber erst einmal heute Nacht in Anaheim Spiel
sechs der Serie (4 Uhr MEZ) für sich entscheiden. (Patrick Bernecker)