Calgarys "Rote Meile" und das Play-offf-Duell Flames - Migthy Ducks

Ein Hauch von ‚Hangover’ lag in der Luft, am Tag, nach dem die Rote Meile in Calgary zum Leben erwacht war. Nun ist bereits Sonntag, und für die meisten muss der eine Tag Ruhe genügen, um auszunüchtern und neue Kraft zu sammeln. Das zweite Spiel der ersten Play-off Runde steht auf dem Kalenderblatt.
Doch zurück zum Freitag, dem ersten Aufeinandertreffen zwischen den Calgary Flames und den Anaheim Mighty Ducks im Pengrowth Saddledome.
Downtown, da liegt der Geschäftsbereich von Calgary, doch die PlayOffs sind für viele Geschäftsleute und Angestellte Grund genug, den Anzug gegen das Trikot einzutauschen.
Die Spannung und das Gefühl der Zusammengehörigkeit wird schon früh genug aufgebaut.
Das Spiel findet gegen 20 Uhr Ortszeit statt, doch die meisten gehen gar nicht erst nach Hause sondern sofort auf die 17th Avenue, auf die „Red Mile“, um sich früh genug einen Platz in der Bar zu sichern.
Und die Oilers spielen bereits früher. Grund genug, sich schon früher zu vergnügen.
So ist es kaum verwunderlich, dass die Stimmung bereits auf Hochtouren läuft, als plötzlich von der zweiten Verlängerung der Oilers direkt ins Spiel der Flames geschaltet wird. Grosser Jubel hallt durch die Reihen der Zuschauer und so manches Gespräch findet sein abruptes Ende.
Gespannt Blicke verfolgen ein torloses erstes Drittel. Dann der zweite Abschnitt. Toni Amonte zieht ab und mit ihm reißen Tausende ihre Arme hoch:.1-0 für Calgary. Spätesten jetzt ist die rote Party auf dem Höhepunkt. Mit der Jubellaune steigt noch einmal die Trinklaune. Bis zum Ausgleich der Ducks im dritten Abschnitt. Doch der Gegentreffer erhöht schnell die Schlagzahl der Anfeuerungsrufe, so dass man fast den Eindruck hat, dass sich der Fernseher gleich umdrehen und für die guten Zusprüche bedanken würde.
Was dann während der Verlängerung und dem Sudden-Death-Tor von Darren McCarty passierte, kann sich jeder ausmalen. Ein Ausbruch purer Freude und ein Lärmpegel von acht bis neun auf einer Skala von zehn.
Der Sieg der Flames wurde auf die Strasse getragen, die Red Mile verdiente ihren Namen. Das flammende „C „ prangerte von Unmengen von Trikots, Tshirts und anderen Kleidungsstücken. Bin in die frühen Morgenstunden hießt das Motto „Go Flames go!“
Nun ist Sonntag, Gameday.Während des Spiels stehen Polizisten auf der Red Mile und trinken Kaffee, warten auf den Ansturm. Um diese Zeit sind die Strassen leer, die Bars und Wohnzimmer gefüllt. Die Ordnungshüter sehen gelassen aus, fast gelangweilt. Ihre Wagen sheten an jeder Ecke und die Anwesenheit verspricht eine ruhige Nacht.
Genauso wie die Ernüchterung, dass die Flames das zweite Spiel zu Hause 3:4 verloren haben. Doch die Art und Weise, wie die Spieler sich bei einem 0:3-Rückstand aufbäumten, wird in den Köpfen der Fans die Hoffnung überwiegen.
Auch wenn die Party an diesem Abend sicherlich nicht so ausgelassen war wie noch am Freitag abend, an dem glücklicherweise die Polizeipräsenz nicht so hoch wie erwartet und die Feierlichkeiten nicht ausarteten wie vor zwei Jahren, gefeiert wird auf jeden Fall. Frank Hupke/Calgary
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