Bruins-Sieg in vier Minuten – Seidenberg und Ehrhoff punkten

Gleich zu Beginn der Begegnung war klar, dass dies wieder kein Spiel zugunsten der Gäste werden würde. Nach nur 20 Sekunden verletzte sich Mason Raymond nach einer Kollision mit Johnny Boychuk so unglücklich, dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste. Die Art der Verletzung gaben die Canucks noch nicht bekannt. Auf jeden Fall ein schlechtes Omen, denn nur wenige Minuten später begann die Vierminuten-Torflut der Bostoner:
Den Anfang machte Brad Marchand mit dem Führungstreffer, Mark Recci und Dennis Seidenberg legten vor. Milan Lucic schoss das 2:0 gegen das Team aus seiner Heimatstadt Vancouver und Andrew Ference brachte mit einem Überzahltreffer Roberto Luongo schließlich dazu, das Tor wieder einmal Kollege Cory Schneider zu überlassen. Doch kaum im Kasten, musste sich auch dieser den Bruins mit Michael Ryders 4:0 geschlagen geben.
Die Kanadier, sichtlich schockiert über den Verlauf, kamen auch im Mitteldrittel nicht mehr wirklich zum Zug. Trotz, manchmal gefährlicher, Torchancen wirkte Vancouvers Spiel unkoordiniert und vor allem in Überzahl geradezu hilflos. So waren die Bruins einem Unterzahltor manchmal näher als die Canucks einem Powerplay-Treffer, während Bostons Center Patrice Bergeron Gefallen an der Strafbank fand. Allerdings scheint Tim Thomas für das Western-Team auch nahezu unüberwindbar, da dieses immer wieder an dem Bruins-Goalie scheiterte und verzweifelte – eine Tatsache, die sich bereits durch die gesamte Finalrunde zieht.
In der ersten Minute des Schlussdrittels gelang es dann aber Henrik Sedin in Überzahl, den Top-Torhüter zu überwinden – Assists: Daniel Sedin und Christian Ehrhoff. Und schon kurz darauf hätten sich die Canucks fast über einen zweiten Treffer gefreut, der jedoch keiner war. Stattdessen erhöhte Boston in einer 5:3-Situation auf 5:1. Drei Minuten vor Schluss gab es dann doch noch Tor Nummer Zwei für die Gäste durch Maxim Lapierre, wobei es auch blieb.
Die beiden Deutschen Dennis Seidenberg und Christian Ehrhoff konnten letzte Nacht jeweils ihren ersten Punkt in der Finalrunde einfahren. Für Seidenberg war es der insgesamt achte Assist in den Play-offs, Ehrhoff legte bereits zum zehnten Mal vor.
Mit dem Sieg glichen die Bruins die Serie erneut aus und erzwangen Spiel 7, das am Mittwoch wieder in Vancouver ausgetragen wird. Dann wird sich zeigen, wer den Stanley Cup in den Händen halten wird – das Team von Tim Thomas und Dennis Seidenberg oder Ehrhoffs Canucks, die bislang alle Final-Heimspiele gegen Boston knapp gewinnen konnten.
Stanley-Cup-Finale
Vancouver Canucks - Boston Bruins 3:3