Bostons aufgehender Stern

Ende Januar wird er seinen 20. Geburtstag feiern und ist dann mitten drin in seiner zweiten NHL-Saison und drauf und dran, seine Leistung aus der Debüt-Saison zu verbessern: Tyler Seguin, Center des Stanley-Cup-Siegers Boston Bruins und somit auch Mitspieler von Dennis Seidenberg. Im Sommer 2010 drafteten die Bruins Seguin, der damals an Position eins von den Scouts gesetzt wurde. Grund dafür war seine durchaus erfolgreiche zweite Saison in der Ontario Hockey Liga, denn dort gelangen ihm binnen 18 Spielen 36 Scorerpunkte. Am Ende kam er auf 48 Tore und 58 Assists. Von Seguins damaligen Konkurrenten, Tylor Hall, hieß es, dass er zum Zeitpunkt des Drafts bereit für die NHL sei und Seguin eher noch in den Farm-Teams ausgebildet werden würde. Zum aktuellen Zeitpunkt hat der Stürmer der Bruins, dessen linker Oberarm durch die Tätowierung seines Nachnamens geprägt ist, diese Aussagen widerlegen können.
Bergeron wird zu Seguins Sprungbrett
Im Oktober 2010 durfte Seguin dann im Aufeinandertreffen gegen die Phoenix Coyotes sein NHL-Debüt feiern und krönte dieses im zweiten Spiel gegen Phoenix mit seinem ersten Tor. In den darauf folgenden Monaten erreichte Seguin dann mit den Paarungen der Play-offs ganze 29 Scorerpunkte aus insgesamt 87 Spielen. Vor allem einer Verletzung Patrice Bergerons war es zu Verdanken, dass Seguin in den Play-offs zum Einsatz kam so die Serie gegen Tampa Bay Lightning eröffnen durfte.
Wie so viele Sportler musste auch Seguin sich entscheiden, denn in seiner Jugend war er nicht nur als Hockey-, sondern auch als Lacrosse-Spieler aktiv. Dem Lacrosse sei es unter anderem zu verdanken, dass er ziemlich gut mit dem Puck umgehen könne, gab Seguin damals im Zuge der NHL Drafts an. Nun steckt der Rookie in seiner zweiten Saison und ist dabei maßgeblich an den vergangenen Erfolgen der Bruins beteiligt und belegt vor allem eines, nämlich die Aussage seines ehemaligen Trainers aus Plymouth Whalers, Mike Vellucci.
Einsatzwille und Motivation als Mittel zum Erfolg
Dieser gab damals an, dass er nicht von dem Talent und den Fähigkeiten des Kanadiers überrascht sei, viel mehr begeistere ihn die Art und Weise, wie Seguin sich für das Eishockey einsetzte und mit was für einem Willen und Motivation er sich rein steigere. Bereits jetzt kratzt der 19-Jährige an seiner Ausbeute aus der Vorsaison und kommt nach 15 Ligaspielen durch elf Tore und neun Vorlagen auf ganze 20 Scorerpunkte. Damit rangiert er als jüngster Spieler in der Scorerliste der NHL unter den besten Zehn auf Platz acht. Zu Beginn der Saison sah die Eishockey-Welt in Boston allerdings nicht so rosig aus, wie es aktuell der Fall ist. Ende Oktober stand der Meister mit einer 3-6-Statistik auf dem letzten Rang Eastern Conference, so dass Coach Claude Julien zum Handeln gezwungen war. Dies tat er dann auch, stellte die Reihen um und verfrachtete unter anderem Seguin auf den rechten Flügel. Ein Zug, der sich bisher ausgezahlt hat. Seit der 2:3-Niederlage gegen die Montréal Canadiens am 29. Oktober haben die Bruins keine Partie mehr verloren und erzielten in den vergangenen fünf Partien nie weniger als fünf Tore, insgesamt 30. Sieben gehen dabei auf das Konto Seguins.
Auch wenn die Saison noch jung ist und so manche Überraschung mit sich bringen kann, so zählt der junge Kanadier zum jetzigen Stand zu den Gewinnern der NHL-Saison 2011/12.