Boston spitze im Osten - Dallas trotz Sieges chancenlos

Der Samstag
ist traditionell der Spieltag der NHL-Woche, in dem die meisten Partien
stattfinden. Der gestrige Samstag hatte es dabei ganz besonders in sich.
Lediglich bei zweien der elf Spiele ging es um nichts mehr: Los Angeles
besiegte zuhause Phoenix mit 6:1, die New York Islanders bezwangen im eigenen
Stadion den Tampa Bay Lightning mit 3:1. An allen anderen Orten war
Hochspannung angesagt, gleich viermal musste die Verlängerung oder das
Penaltyschießen entscheiden. Der Reihe nach:
Die Boston
Bruins sicherten sich durch das 1:0 (Tor von Rookie Blake Wheeler) gegen die
New York Rangers die Krone in der Eastern Conference und werden die Vorrunde
trotz noch vier ausstehenden Spielen auf jeden Fall als Erster beenden. Die
Rangers (89 Punkte) haben nur noch drei Spiele zu absolvieren, ihnen sitzen die
gestern spielfreien Florida Panthers (87, spielen heute zuhause gegen
Pittsburgh) im Nacken. Dahinter lauern die Buffalo Sabres (85 Punkte), die
allerdings gestern den direkten Anschluss verloren nach dem 2:3 zuhause gegen
New Jersey. Jochen Hechts elftes Saisontor in der 47. Minute und Clarke
MacArthurs Anschlusstreffer zum 2:3 in der 57. Minute ließen Hoffnung
aufkeimen, aber es reichte nicht mehr. Die Devils (102 Punkte) sind durch den
Sieg kaum noch von den Philadelphia Flyers (95 Punkte, noch vier Spiele) als
Tabellenführer der Atlantic Division einzuholen, denn die Flyers patzten
gestern beim Auswärtsspiel in Ottawa, nahmen aber immerhin noch einen Punkt
nach Penaltyschießen mit.
Riesenjubel
dagegen in Carolina: Die Hurricanes haben das achte Spiel in Folge gewonnen und
sich somit bereits sicher für die Play-Offs qualifiziert, weil sie mehr Spiele
gewonnen haben als die Florida Panthers, die theoretisch noch mit den ´Canes
nach Punkten gleichziehen könnten. Wie die Philadelphia Flyers haben die ´Canes
95 Punkte und kämpfen in den verbleibenden drei Spielen noch um Platz vier. Mit
dem 3:2-Sieg in der Verlängerung gegen die Pittsburgh Penguins (93 Punkte)
haben sie diese zudem ein wenig auf Abstand gehalten, wobei die Pens noch ein
Spiel mehr zu absolvieren haben. Evgeni Malkin hatte für Pitsburgh in der 52.
Minute den Sieg per Penalty auf dem Schläger, scheiterte jedoch an Torwart Cam
Ward, der auch zum besten Spieler des Abends gewählt wurde.
Nach dem
dritten Sieg in Folge sind nun auch die Montreal Canadiens (92 Punkte)
plötzlich wieder dabei im Kampf um Platz vier im Osten. Beim 6:2-Sieg beim
Erzrivalen aus Toronto glänzte einmal mehr Stürmer Alexei Kovalev mit einem Tor
und drei Vorlagen.
Richtig
turbulent ging es in der Western Conference zu: Die Nashville Predators
meldeten sich mit einem 5:4-Heimsieg im Shootout gegen die Columbus Blue
Jackets wieder zurück unter den besten acht Teams. Held des Abends war
Rückkehrer Jason Arnott, der seit dem 10. März verletzungsbedingt pausiert
hatte und gestern mit zwei Toren und einem Assist der beste Spieler auf dem
Feld war. Im Shootout schoss der finnische Verteidiger Ville Koistinen das
entscheidende Tor. Bei 79 ausgetragenen Spielen und nun 86 Punkten auf dem
Konto rangiert Nashville vor den St. Louis Blues (ebenso 79 und 86), weil die Predators
mehr Spiele gewonnen (39 gegenüber 38) haben. Die Blues holten immerhin einen
Punkt beim Auswärtsspiel in Dallas, das mit 5:4 an die Stars ging. Paradox:
Trotz des Sieges ist die Saison für Dallas gelaufen. Bei noch drei ausstehenden
Spielen sind maximal 86 Punkte für das Team zu holen, dabei können die Stars
aber maximal auf 38 Siege kommen – Nashville hat bereits jetzt einen Sieg mehr
auf dem Konto.
Ganz ohne
eigenes Zutun rutschten die Calgary Flames auf den dritten Rang im Westen vor:
Die bis gestern dort stehenden Vancouver Canucks verloren ihr Auswärtsspiel in
Edmonton mit 3:5 und rutschten dadurch aufgrund der niedrigeren Anzahl an
gewonnen Spielen auf Rang fünf ab. Die Oilers haben nun noch drei Punkte
Rückstand auf den achten Platz bei noch drei ausstehenden Spielen.
Den vierten
Sieg in Serie fuhren die Anaheim Ducks beim überraschend deutlichen 5:2 bei den
San Jose Sharks ein – es war überhaupt erst die vierte Niederlage (nach 60
Spielminuten) der Sharks zuhause. Ryan Getzlaf mit vier Vorlagen und Rookie
Bobby Ryan mit zwei Toren waren die Garanten für den Sieg. Christian Ehrhoff
assistierte (31. Vorlage) beim zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich durch Milan
Michalek. (Patrick Bernecker)