Boston Bruins und San Jose Sharks stehen dicht vor Einzug in Conference-FinaleBärenstarker Grubauer kann Niederlage nicht verhindern
Tomas Hertl (Nr. 48) nutzt einen Rebound von Philipp Grubauer zum entscheidenden Treffer für die Sharks. (picture alliance / AP Photo / Ben Margot)Boston Bruins - Columbus Blue Jackets 4:3
Play Off-Stand: 3:2
Einen absoluten Leckerbissen bot Spiel 5 zwischen den Boston Bruins und den Columbus Blue Jackets, welchen die Gastgeber aus Boston denkbar knapp mit 4:3 für sich entscheiden konnten.
Nach einem torlosen ersten Spielabschnitt, brachte David Krejci Boston nach einem Konter in der 22. Minute mit 1:0 in Führung.
In der 45. Minute scheiterte Brad Marchand (1 Tor, 2 Assists) zunächst am herausragend reagierenden Sergei Bobrovsky (32 Paraden), bevor er seinen eigenen Rebound zum vielumjubelten 2:0 verwertete.
Wer nun dachte, dass dieses Spiel frühzeitig entschieden wäre, wurde eines besseren belehrt. Auf den Anschlusstreffer durch Seth Jones (51.) hatten die Bruins noch eine postwendende Antwort parat. Columbus scheiterte an Tuuka Rask (33 Saves, Fangquote 91,7 Prozent) und im direkten Gegenzug leitete Brad Marchand auf Doppeltorschütze David Pastrnak weiter, der einen 2:1-Konter mit einem platzierten Schuss zum 3:1 abschloss.
Keine Minute später (53.) hatte Matt Duchene viel Zug in der Offensivzone und spielte Ryan Dzingel am linken Bullykreis frei, der mit einem tollen Schuss aus sehr spitzem Winkel über die Schulter von Rask unter die Latte auf 2:3 verkürzte.
Die Blue Jackets drückten auf das nächste Tor und konnten dieses tatsächlich auch in Person von Dean Kukan (erstes Karrieretor in den Playoffs) in der 54. Minute erzielen. Artemi Panarin spielte einen feinen Pass auf Kukan, der unnachahmlich mit einem krachenden Schlagschuss per Direktabnahme in den rechten Winkel vollendete. Columbus war nun drauf und dran das Spiel komplett zu drehen - Boston wirkte in der Defensive verunsichert und wankte wie ein angeschlagener Boxer.
Aus dem Nichts dann ein schneller Konter (59.) von Boston über Brad Marchand, der den mitgelaufenen David Pastrnak anspielte und dieser mit einem sehr präzisen Tip-In den chancenlosen Goalie Bobrovsky überwand. Die Zuschauer im TD Garden standen Kopf und sollten noch immer nicht alles gesehen haben.
Columbus setzte alles auf eine Karte und ersetzte Bobrovsky durch einen sechsten Feldspieler. Die Gäste scheiterten in der Schlussminute erst am Pfosten und anschließend an Rask, der gegen Cam Atkinson auf der Linie rettete.
Somit geht Boston nach einer verrückten Partie und dem zweiten Erfolg hintereinander mit 3:2 im Halbfinale der Eastern Conference in Führung.
San Jose Sharks - Colorado Avalanche 2:1
Play Off-Stand: 3:2
Die San Jose Sharks gewinnen Spiel 5 mit 2:1 gegen die Colorado Avalanche und führen nun in der Playoff-Serie mit 3:2.
Die beiden Torhüter Martin Jones (22 Saves, Fangquote 95,5 Prozent) und der deutsche Philipp Grubauer (37 Paraden, Fangquote 94,9 Prozent) standen mit starken Leistungen und spektakulären Paraden im Mittelpunkt des Geschehens.
In der achten Spielminute hatten die heimischen Sharks bereits das 1:0 bejubelt, jedoch wurde der Treffer wegen eines Fouls (Hoher Stock) durch Timo Meier an Mikko Rantanen korrekterweise nach Videobeweis aberkannt.
Trotz einiger guter Einschussmöglichkeiten auf beiden Seiten, stand es am Ende des ersten Drittels torlos 0:0.
Auch im zweiten Abschnitt sollte zunächst keinem Team ein Erfolgserlebnis gelingen.
Erst in der 38. Minute, nach zuvor zwei ungenutzten Powerplays, gelang Colorado das 1:0 durch Tyson Jost. Den Schuss von J.T. Compher wehrte Jones zwar stark ab, Brent Burns schoss jedoch bei seinem Klärungsversuch den Puck an den nachsetzenden Jost von wo aus das Spielgerät in den Kasten der Sharks abgefälscht wurde.
Die Antwort der Sharks lies nicht lange auf sich warten. Nachdem Tyson Barrie wegen eines Fouls an Evander Kane auf der Strafbank brummte, fälschte 20 Sekunden vor der zweiten Pause Tomas Hertl einen Schuss von Logan Couture unhaltbar für Grubauer zum 1:1 ab.
Gleich zu Beginn des Schlussdrittels (41.) hatte Logan Couture per Alleingang die Führung auf dem Schläger - Grubauer war jedoch hellwach und vereitelte die Großchance. Die Sharks erhöhten nun spürbar den Druck und drängten auf den Führungstreffer. Nach einem Schuss in der 47. Spielminute von Marc-Edouard Vlasic konnte Grubauer nur abprallen lassen und Tomas Hertl verwertete den Nachschuss zu seinem zweiten Treffer des Abends. San Jose versuchte mit einem weiteren Treffer die Entscheidung herbeizuführen - einzig und alleine Grubauer war es zu verdanken, dass Colorado bis in die Schlussminuten noch die Chance auf den Ausgleich hatte.
Colorado erhöhte in der Schlussphase das Risiko und ersetzte Grubauer durch einen sechsten Feldspieler - der Ausgleich sollte allerdings nicht mehr gelingen.
Erneut zeigte der deutsche Torhüter eine ganz starke Vorstellung, stellte mit 37 Paraden einen neuen persönlichen Bestwert in den Playoffs auf und brachte die Angreifer von San Jose reihenweise zur Verzweiflung.
Die San Jose Sharks erarbeiteten sich den Sieg mit viel Aufwand und gewinnen am Ende verdient. Die Fortsetzung des Halbfinales der Western Conference findet mit Spiel 6 in Colorado statt.