Boston Bruins holen sich Spiel 1 der FinalserieComeback nach 0:2-Rückstand
Sean Kuraly (#52) erzielte das Siegtor für seine Bruins im ersten Spiel der Finalserie. (picture alliance / AP Photo / Charles Krupa)Sonderquoten für Spiel 2 der Finalserie
Boston Bruins - St. Louis Blues 4:2
Play Off-Stand: 1:0
Am Muttertag 1970 schoss Bruins-Legende Bobby Orr ein historisches Tor, das seinem Team seinerzeit den Stanley Cup sicherte. Der Moment wurde sogar in einer Statue festgehalten, die heute noch vor dem TD Garden in Massachuesetts‘ Metropole steht. Gefertigt wurde die Skulptur von Harry Weber, einem Bildhauer aus St. Louis, Missouri. Gegner damals: die St. Louis Blues – und nun geht es also nach fast einem halben Jahrhundert für die Bruins wieder gegen die Männer mit der Note im Logo.
Zwar waren die Treffer in diesem ersten Spiel der Finalserie von nicht ganz so großer historischer Tragweite, aber dennoch war der erste Akt des Stanley Cup-Finales 2019 durchaus bemerkenswert. Vor der Begegnung lagen beide Teams gleichauf in den Offensivstatistiken: Beide haben 57 Tore in dieser Endrunde geschossen, in der exakt gleichen Verteilung: Jeweils 16 in den ersten beiden Dritteln, 24 im Schlussabschnitt und jeweils eines in der Overtime. Zudem gingen jeweils 22 Treffer auf das Konto der beiden Top-Reihen: Bei Boston sind dies Brad Marchand, Patrice Bergeron und David Pastrnak, bei St. Louis die Formation mit dem russischen Edel-Techniker Vladimir Tarasenko und den beiden Kindheitsfreunden Jaden Schwartz und Brayden Schenn.
Letzter sorgte auch für den ersten Torjubel in der letzten Play Off-Runde, weil die Bruins nach einer Pause von zehn Tagen etwas schwerfällig aus der Kabine kamen und erst zu Beginn des zweiten Drittel so richtig im Spiel waren. Dann aber kamen sie gewaltig und dominierten die Blues, die in diesem Spiel vielleicht zum ersten Mal in diesen Play Offs ihrer Unerfahrenheit Tribut zollen mussten. Sie nahmen zu viele Strafzeiten und brachten dadurch die Gastgeber wieder ins Spiel, die diese Einladung gerne annahmen.
Die vierte Reihe der Bruins mit wichtigen Treffern
Ein entscheidender Moment war der erste Treffer der Gastgeber, der zu einem ganz wichtigen Zeitpunkt fiel. Gerade erst hatten die Blues durch Vladimir Tarasenko das zweite Tor erzielt, als die vierte Reihe der Bruins, die bislang sehr beachtliche 17 Punkte in der Endrunde erzielt hat, erneut ein Ausrufezeichen setzte. Connor Clifton fälschte nur 76 Sekunden nach Tarasenkos Tor einen Schuss von Sean Kuraly ab, so dass Jordan Binnington im Kasten der Blues machtlos war. Damit war der Bann gebrochen und die Gastgeber in der Finalserie angekommen. Nach zwölf Minuten im Mittelabschnitt war das Spiel wieder ausgeglichen: Blues-Captain Alex Pietrangelo fälschte in einem Bruins-Powerplay den Schuss von Charlie McAvoy so unglücklich aus Sicht der Blues ab, dass der Puck unter Binningtons Fanghand ins Tor trudelte.
Das Siegtor erzielte wieder der vierte Sturm nach gut fünf Minuten im Schlussabschnitt: Sean Kuraly staubte aus kurzer Entfernung ab, nachdem Jordan Binnington ein Schüsschen von Zdeno Chara nicht festhalten konnte. Selbstkritisch nahm er diesen Treffer auf seine Kappe. Die Gäste drückten danach mit Macht auf den Ausgleich, scheiterten aber immer wieder an Tuukka Rask, der seine starken Leistungen in den bisherigen Play Offs erneut bestätigte: Nur 1,84 Gegentore kassierte er im Schnitt in seinen 17 Endrunden-Einsätzen bis zum Finale und wehrte mehr als 94 Prozent der Schüsse auf sein Tor ab.
Das einzige Tor von Bostons Top-Reihe erzielte Brad Marchand zwei Minuten vor dem Ende, als Jordan Binnington seinen Arbeitsplatz für einen sechsten Feldspieler verlassen hatte. Für die Blues kommt es nun darauf an, Strafzeiten und auch leichte Puckverluste zu vermeiden, denn dies hatte sie nach dem „Kaltstart“ der Bruins einen ganz wichtigen Sieg gekostet, der nach dem ersten Drittel durchaus möglich war.
Sonderquoten für Spiel 2 der Finalserie