Boston Bruins gewinnen Spiel 7 gegen die Toronto Maple Leafs7:4 - Spiel 7-Wahnsinn auch in der NHL
David Pastrnak und Brad Marchand sorgten mit den Treffern sechs und sieben für die Entscheidung zugunsten der Bruins.Die amerikanische TV-Reporter-Legende Mike „Doc“ Emrick zog während des Spiels folgende Statistik hervor: In allen 42 Fällen der NHL-Historie, in der eine Mannschaft in einem Spiel 7 fünf Tore oder mehr erzielt hat, kam diese auch weiter. Zu diesem Zeitpunkt stand es 5:4 für die Boston Bruins. In einem dramatischen Spiel mit einigen Führungswechseln und einem zwischenzeitlich fast gänzlich verstummten TD Garden in „Beantown“ schossen die Hausherren noch zwei weitere Tore und sicherten sich damit Spiel 7, das für die „Jungen Wilden“ der Toronto Maple Leafs um Auston Matthews, Mitch Marner, William Nylander und Kasperi Kapanen so gut begonnen hatte, auch weil ein Routinier aufspielte wie ein Jungspund: Der 38jährige Patrick Marleau fälschte im Powerplay zunächst einen Schuss von der blauen Linie perfekt ab zur Führung für die Leafs und nur 85 Sekunden nach dem Ausgleich – ebenfalls in Überzahl – durch Bostons Jake DeBrusk nutzte er eine kleine Nachlässigkeit im Defensivverbund der Bruins mit einem geschickt verzögerten Schuss vom rechten Bullypunkt ins kurze Eck. Doch auch diese Führung glich Boston aus durch einen sehenswerten Drehschuss aus zentraler Position von Danton Heinen. Da waren gerade einmal gut neun Minuten gespielt.
Nun gönnte sich dieses actiongeladene Spiel eine kleine Verschnaufpause, hielt aber kurz vor ersten Sirene noch einen Knalleffekt bereit: Kevan Miller verzog seinen Schlagschuss, doch Patrice Bergeron reagierte gedankenschnell und staubte ab zur erstmaligen Führung für die Bruins. Doch die Leafs waren alles andere als geschockt: Gut zwei Minuten nach Wiederbeginn glichen sie durch Travis Dermott erneut aus und weitere vier Minuten später schien es, als ob sie das Momentum dauerhaft auf ihre Seite gezogen hätten: Brad Marchand versprang in Überzahl an der blauen Linie der Leafs die Scheibe, Kasperi Kapanen stürmte los, war im Laufduell einen Schritt schneller und etwas robuster als der Topscorer der Bruins und verlud Tukka Rask mit einem Forsberg-ähnlichen Move zur neuerlichen Führung für die Gäste aus Kanada.
Im Schlussdrittel sorgten Torey Krug mit einem leicht verdeckten Schlagschuss, Jake DeBrusk mit einem energischen Sololauf bei Vier gegen Vier und schließlich David Pastrnak nach blitzgescheitem Pass von Bergeron von hinter dem Tor für die 6:4-Führung für die Hausherren. In der Schlussphase traf Brad Marchand noch ganz überlegt ins leere Tor der Leafs, deren Saison damit beendet ist. Die Boston Bruins treffen nun am Samstag auf Tampa Pay Lightning, Gewinner der Atlantic Division und punktbestes Team der Eastern Conference.
Die zweite Runde startet heute Nacht mit zwei Spielen
Zwei Serien der zweiten Runde beginnen bereits heute Nacht. Zum insgesamt elften Mal und nun zum dritten Mal in Folge in Runde Zwei treffen die Washington Capitals auf ihre ewigen Rivalen von den Pittsburgh Penguins. In den letzten beiden Jahren behielten die Penguins die Oberhand – einmal sogar in Spiel 7 in Washington – und marschierten jeweils zum Cup-Gewinn. Ein gutes Omen also für das Team aus Pennsylvania vor dem Duell der Superstars Alexander Ovechkin auf Seiten der Caps und Sidney Crosby bei den Pens.
In der Serie der Nashville Predators gegen die Winnipeg Jets treffen die beiden punktbesten Teams der Hauptrunde aufeinander. Das alleine spricht schon für eine spektakuläre Serie, zudem ist es ein Duel der zweitbesten Defensive (Nashville: 204 Gegentore) und des zweitbesten Angriffs der Liga (Winnipeg: 273 Tore) – und in den fünf Vergleichen in der Hauptrunde fielen insgesamt 41 Treffer, als mehr als acht pro Spiel. In der ersten Runde waren Nashvilles Schwede Filip Forsberg und Winnipegs US-Amerikaner Dustin Byfuglien die herausragenden Figuren ihrer Teams. Ab kommender Nacht wird sich zeigen, ob die beiden auch der zweiten Runde ihren Stempel aufdrücken können.