Atlanta, zum Dritten? NHL-Expansionsprozess formell beantragtWeiterer Kandidat nach Salt Lake City

Dass Eishockeyteams an Standorte zurückkehren, die bereits ein NHL-Team beheimatet haben, ist auch in der modernen Ära der Liga nichts Neues. Bevor es die heutige Colorado Avalanche in Denver gab, spielten dort die Colorado Rockies, die 1982 durch Umzug zu den New Jersey Devils wurden. 1993 verließen die Minnesota North Stars die Doppelstadt Minneapolis/St. Paul – im Jahr 2000 nahm Minnesota Wild als Expansionsteam den Spielbetrieb auf. 1996 wurden aus den ursprünglichen Winnipeg Jets die Phoenix Coyotes; 2011 zogen die Atlanta Thrashers nach Winnipeg um und nahmen den Namen Winnipeg Jets an.
Doch da sind wir nun beim Thema Atlanta. Würde die Stadt tatsächlich ein Expansionsteam bekommen, wäre es bereits der dritte Versuch in der Metropole von Georgia. Von 1972 bis 1980 spielten die Atlanta Flames im Süden der USA, ehe das Team zu den Calgary Flames wurde. Die Atlanta Thrashers gab es von 1999 bis 2011, ehe aus ihnen die (neuen) Winnipeg Jets wurden. Jetzt also ein drittes Mal?
Wie Anson Carter im Statement der „ASE Group“ erklärt, stehe er seit 2019 in Kontakt mit NHL Commissioner Gary Bettman mit dem Ziel, die NHL nach Atlanta zurückzubringen. Als Standort der neuen Arena wird die Stadt Alpharetta in der Metropolregion Atlanta ins Spiel gebracht.
Vor der Gruppe aus Atlanta hatte bereits die Smith Entertainment Group aus Salt Lake City den Expansionsprozess der NHL beantragt. Beide Standorte kämen freilich auch als Ziel einer „Relocation“ der Arizona Coyotes in Frage, deren weitere Existenz praktisch jährlich angezweifelt wird. Hier wäre Salt Lake City wohl am ehesten in der Liga, das Team praktisch „sofort“ aufzunehmen, weil die Basketball-Spielstätte der Utah Jazz aus der NBA als (vorübergehende) Eishockey-Arena in Frage käme.
Der Wunsch nach weiteren Teams in Kanada ist freilich groß – gerade Quebec steht hier im Fokus der Fans. Das scheint bislang nachhaltig an den wirtschaftlichen Voraussetzungen zu scheitern. Derweil machen gar die rückläufigen Zuschauerzahlen in Winnipeg Sorgen.