Anaheim gleicht Nashville-Vorteil mit einem 3:2 ausDucks siegen nach Verlängerung

Dass die NHL-Finalspiele nicht nur in den USA und Kanada beachtet werden, sondern auch in Europa zeigt eine nicht zu unterschätzende Fanbase, die sich selbstverständlich auch Gedanken macht, wer am Ende die Nase vorn haben könnte. Zwei von ihnen, in diesem Fall aus Hannover, mit ihrer Meinung zu den aktuellen Conference-Finalspielen zwischen Anaheim und Nashville. Michael: „Die Ducks reißen das raus. Wie gegen Edmonton werden sie auch diese Runde überstehen.“ Und Alina meinte im Vorfeld: „Anaheim ist technisch und körperlich besser, hat auch die besseren Keeper als Nashville. Ganz wichtig an der Bande Trainer Randy Carlyle, der ein erfolgsorientiertes, hungriges Team aufgebaut hat sowie Corey Perry, der für mich bis jetzt der beste Spieler von Anaheim ist.“
Zunächst musste jedoch die vierte Serienpartie über die Bühne gebracht werden und die hatte es wie alle bisherigen Spiele in sich. Das Stadion hatte sich in der Hauptstadt von Tennessee schick gemacht. Über 17.000 Fans, davon 90 Prozent gekleidet im einheimischen Gelb-Orange, waren bereit, mit einem weiteren Sieg und somit einem 3:1 in der Serie die Zeichen auf das Finale zu setzen. Allerdings hatten die Ducks etwas dagegen, pressten früh und setzten die Gastgeber unter einen scheinbar etwas unerwarteten Druck. Die beste Möglichkeit hatte dabei Rakell, der nur knapp an Rinne im Predators-Tor scheiterte. Besser machte es Rakell kurze Zeit später, als sich die Predators einen Wechselfehler leisteten und Fowler per Steilpass Rakell direkt bedienen konnte. Dieser lief ein paar Meter und schloss mit einem Schlagschuss ab, während die Predators-Defensive verzweifelt versuchte, Rakell noch zu erreichen. In der Folge versuchten die Predators zwar den Druck zu erhöhen aber Anaheim agierte, ließ den Gegner nicht zu nahe vor das Tor kommen und ging verdient mit der Führung in die erste Pause.
Gleich zu Drittelbeginn ein kollektives Aufstöhnen der Nashville-Fans. Forsberg setzte sich schön gegen Anaheims Defender Bieksa durch, scheiterte aber am Schoner von Gibson. Auf der anderen Seite zeigte Powerforward Nick Ritchie wie man es besser gemacht. Verdeckt zog er von rechts kommend ab, Predators-Abwehrspieler Josi stand seinem Schlussmann wohl im Weg, und die Scheibe krachte ins obere Eck von Keeper Pekka Rinne. Jetzt hatten die Kalifornier die Hosen an, drückten und Kesler sowie Cogliano hätten problemlos erhöhen können, ja müssen, wenn nicht Rinne in Hochform gespielt hätte.
Auch wenn vermutlich drastische Worte vor dem dritten Drittel in der Predators-Kabine gefallen waren, Anaheim blieb am Drücker, hatte durch Silfverberg einen Riesenchance, die am Schlittschuh von Rinne scheiterte. Es schien so, als ob die Angriffswucht der Gelben an der Defensivkraft von Anaheim, so wie es die beiden Hannoveraner am Anfang dieses Artikels bereits prophezeit hatten, scheitern würde. Das beste Beispiel gab es in der 54. Minute zu sehen, als innerhalb von nur fünf Sekunden Subban, Forsberg und Fisher an der vielbeinigen Abwehr Anaheims scheiterten. Dann neigte sich jedoch das Füllhorn von Glücksgöttin Fortuna den Hausherren zu. Wenn nicht einfach, dann muss es eben kompliziert sein. Subban versuchte etwa eine Minute nach dem beschriebenen Dreifachversuch einen Blueliner und die Scheibe fand den Weg an vier Spielern plus Torwart vorbei ins Netz. Dieses Anschlusstor setzte neue Energie bei Nashville frei aber erst 35,5 Sekunden vor Spielende lag die Scheibe erneut hinter der Torlinie von Gibson. Forsberg kam im Gewühl vor Gibson trotz liebevoller Bewachung zweimal an den Puck und war beim zweiten Versuch erfolgreich.
Die Verlängerung musste entscheiden und da war Anaheim wieder hellwach. Rakell setzte die Scheibe nach fünf Minuten an den Pfosten und in der 71. Minute war es schließlich so weit, wobei das Tor äußerst unglücklich für Nashville ablief. Corey Perry zog einen Querpass direkt vor das Tor von Rinne und ausgerechnet Subban, der Torschütze zum 2:2, fälschte den Pass unhaltbar für seinen Keeper ab.
Kein Wunder, dass Perry, den Alina bereits als besten Spieler festgestellt hatte, von seinen Mitspielern förmlich erdrückt wurde.
Am 20. Mai geht es weiter, diesmal wieder in Anaheim.
Tore: 0:1 (11:30) Rakell (Fowler), 0:2 (30:22) Ritchie (Thompson, Vatanen), 1:2 (53:33) Subban (Wilson, Arvidsson), 2:2 (59:25) Forsberg (Arvidsson, Neal/6-5), 2:3 (70:25) Perry.