Ab an die Uni - Frederik Tiffels und die NCAAEin Blick aufs College-Eishockey in den USA (1/2)
Noch spielt Frederik Tiffels für die Muskegon Lumberjacks in der USHL - sein Zukunft liegt aber an der Western Michigan University. (Foto: Alicia Roberts)Vor wenigen Tagen gab Frederik Tiffels bekannt, dass er nach seiner Karriere in der United States Hockey League, ein amerikanischen Juniorenliga, ins College-Eishockey wechseln wird. Künftig spielt er für die die Western Michigan University.
Der am 20. Mai 1995 in Köln geborene Frederik Tiffels spielt aktuell in der United States Hockey League (USHL) für die Muskegon Lumberjacks. Dort kommt er aktuell in 38 Spielen auf zwei Tore und 19 Assists spielte im Januar beim Prospects Game der USHL mit. Dorthin werden die besten Nachwuchsspieler, die für den kommenden NHL-Draft 2013 draftberechtigt sind, eingeladen. Dabei unterlag er mit seinem Team West zwar den Kollegen aus dem Osten, dennoch scheint Tiffels die Leute beeindruckt zu haben.
Nun steht fest das Tiffels nach seiner USHL-Karriere in Muskegon für die Western Michigan Broncos spielen wird. Wann genau Tiffels zur „Western“ wechselt, steht allerdings noch nicht fest. Möglich wäre es bereits in der kommenden Spielzeit; denkbar ist aber auch, dass er noch eine USHL-Saison dranhängt.„Es wird vom Eishockey Abhängen. Die Spieler auf den Unis sind schon teilweise 24 Jahre alt und dementsprechend körperlich stark und schnell“, berichtet Tiffels. „Es macht ja keinen Sinn, wenn ich zur nächsten Saison gehe und dann in der vierte Reihe spiele. Dann warte ich lieber noch ein Jahr und spiele in der USHL in der ersten oder zweiten Reihe und bekomme viel Eiszeit.“
Und auch die Uni möchte sich mit der Entscheidung Zeit lassen. Man wird sich nach der Saison zusammensetzen und schauen, ob Tiffels reif genug ist, um diesen Schritt zu wagen.
An der Universität wird er dann voraussichtlich für die nächsten vier Jahre bleiben. Dabei wird er „vier Klassen“ durchlaufen. Als Anfängen wird er als „Freshman“, also als Rookie bezeichnet. Das zweite Universitätsjahr wird „Sophomore“ genannt, das dritte ist „Junior“ und im letzten Jahr ist er ein „Senior“.
Aber wie kommt man dazu, an eine Uni zu Wechseln? Im Fall von Frederik Tiffels ist es eher ein Luxusproblem gewesen. Nämlich sich zu entscheiden, an welche Universität es gehen soll: „Mich haben ungefähr 15 Universitäten angefragt.“ Richtig gelesen. In Nordamerika ist es üblich, das Talente von Universitäten angeworben werden. Dabei bekommt der Sportler ein Stipendium und kann an der Uni studieren und soll natürlich für die Sportabteilung aktiv sein. Und es waren nicht irgendwelche Universitäten, die da bei Tiffels anklopften. Unter anderem kamen Trainer von der Michigan State, Michigan Tech, Notre Dame, Boston University, University of Maine und noch einige andere auf ihn zu. Also auch einige, die im College Hockey einen großen Namen tragen. Wieso es dann die eher unbekannte Western Michigan Universität wurde? „Andy Murray ist Trainer in ,Western’. Er war zwölf Jahre in der NHL, hat Team Canada gecoacht und hat, glaube ich, drei Gold-Medaillen gewonnen (hat er: 1997, 2003 und 2007; Anm. d. Red.). Er kann Deutsch sprechen und ich denke, dass er mich weiterbringt.“ Murray trainierte unter anderem in der Schweiz und wenige Monate bei den Eisbären Berlin. „Zudem hatte ich ein Super-Gefühl mit dem Umfeld, das heißt bei den Assistenztrainern. Außerdem ist es nicht weit von meiner Gastfamilie entfernt. Und der Campus ist super“, zählt Tiffels seine Beweggründe für einen Wechsel nach Western Michigan auf. In der Universität wird Tiffels allerdings nicht bei einer Gastfamilie leben, sondern in einem Studentenwohnheim. In den ersten beiden Jahren wird er dort mit einem Teamkollegen auf einem Zimmer wohnen. Die nächsten zwei Jahre sind dann in einem eigenem kleinen Haus vorgesehen, in dem dann zwei bis drei Teamkollegen zusammen wohnen.
Also lernt er dort auch, schon früh Verantwortung zu übernehmen und auf eigenen Beinen zu stehen. Dass dieses Stipendium nicht nur bedeutet, dass er die ganze Zeit Eishockey spielen darf, sollte klar sein. Dieses Stipendium berechtigt Tiffels auch dazu, sich aus rund 100 Fächern etwas auszusuchen und einen Abschluss darin zu schaffen. Was Frederik Tiffels allerdings dort studieren will, darüber hat er sich noch keine Gedanken gemacht.
Immerhin steht für ihn Eishockey im Fokus. Und die Universität kommt noch früh genug. Für seinen NHL-Draft sollte dies keine Auswirkungen haben. Viele Spieler werden auch direkt von der Uni aus gedraftet.