13.000 Tickets verkauft – Las Vegas hofft auf ein NHL-TeamIm Juni könnten die Clubbesitzer über eine Expansion entscheiden
Bis 2014 gab es die Las Vegas Wranglers in der ECHL - künftig könnte ein NHL-Team in der Spielerstadt an den Start gehen. (Foto: Imago)Im Juni wird sich das „Board of Governors“ der NHL, einfach ausgedrückt die Clubbesitzer, treffen. Ein Thema dabei dürfte die Expansion der National Hockey League sein, die bislang 30 Teams umfasst. Aktuell macht sich Bill Foley große Hoffnungen, dass er künftig einen Platz in diesem Board bekommen wird. Denn Foley ist der Mann, der hinter den Bemühungen steht, ein NHL-Team nach Las Vegas zu holen. Es wäre tatsächlich das erste Mal, dass eine Major League in einer der wichtigen Sportarten Nordamerikas nach „Sin City“ kommen würde.
Um zu testen, ob das Interesse in Las Vegas gegeben ist, eine Eishockey-Mannschaft in der NHL zu unterstützen, hatte der potenzielle Club schon vor einigen Wochen einen Dauerkartenverkauf gestartet. 11.500 Tickets wurden dabei direkt abgesetzt, 1735 Sitze gingen zusätzlich mit der Hilfe von Firmen über die Ladentheke. Mehr als 13.000 verkaufte Tickets dürften ein Argument für die Liga sein, das Wagnis Las Vegas einzugehen. NHL-Commissioner Gary Bettman ist ohnehin dafür bekannt, lieber in neue Märkte vorzustoßen, als in Regionen zu gehen, wo der Eishockeysport bereits tief verwurzelt ist.
Von 2003 bis 2014 gab es mit den Las Vegas Wranglers bereits ein ECHL-Team in der „Spielerstadt“. Die neuen Clubeigner des potenziellen NHL-Teams rechnen natürlich auch damit, dass eine Großzahl Touristen ein Eishockeyspiel besuchen würden, wollten mit dem Ticketverkauf aber untermauern, dass es auch vor Ort – immerhin ist Las Vegas eine Stadt in der Wüste – genügend Unterstützung gibt.
Bislang war erwartet worden, dass ein NHL-Team in Las Vegas schon in der Saison 2016/17 den Spielbetrieb aufnehmen könnte. Foley erklärte nun, dass es mehr Sinn mache, einen Start in der Saison 2017/18 anzustreben, um das Projekt sinnvoll vorzubereiten – immer vorausgesetzt, das Board of Governors stimmt einer Expansion nach Las Vegas zu.
Im allgemeinen wird erwartet, dass die NHL eine Expansion auf 32 Teams anstrebt. Die Neugruppierung der Divisionen deutet es zumindest an, da die Central Division und die Pacific Division nur aus sieben Teams bestehen, während die Atlantic Division und Metropolitan Division jeweils acht Mannschaften umfassen.
Ein anderer heiß gehandelter Standort ist Seattle. Die Stadt im Nordwesten der USA ist durchaus eine Eishockeystadt. Seit 1977 spielen die Seattle Thunderbirds in der Western Hockey League, also in einer der drei bedeutenden Juniorenliga. Zudem waren die Seattle Metropolitans im Jahr 1917, also vor stattlichen 98 Jahren, das erste US-Team, das den Stanley Cup gewann. Die Metropolitans spielten von 1915 bis 1924 in der Pacific Coast Hockey Association. Unterstützer für diese Idee sind in Seattle zahlreich vorhanden. Beispielsweise gibt es bei Facebook bereits Initiativen wie „NHL to Seattle“ oder „Bring Back The Seattle Metropolitans“, die die Expansionsbemühungen in den US-Bundesstaat Washington unterstützen.