Trotz doppelter Siegchance nur ein PunktPenalty-Niederlage gegen Solingen

Trotz doppelter Siegchance nur ein PunktTrotz doppelter Siegchance nur ein Punkt
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Zwei Spiele – einen Punkt. Das ist die magere Ausbeute des EHC Troisdorf vom vergangenen Wochenende, an dem die Dynamites einmal mehr zu der Erkenntnis kommen mussten: Da war eigentlich mehr drin. Sowohl gegen den EC Bergisch Land (am Freitag) als auch gegen den ESC Paderborn (am Sonntag) zeigten die Kufencracks von der Sieg phasenweise eine starke Leistung, verließen am Ende das Eis dann aber doch als Verlierer. Somit muss der EHC weiter auf den zweiten Sieg in der Pokalrunde der 1. Liga West warten.

Am Freitagabend in der Partie gegen den EC Bergisch Land konnte das Team von André Koslowski in eigener Halle zumindest einen Teilerfolg verbuchen und sich einen Punkt ergattern. Nach 60 Minuten stand es 3:3. Im anschließenden Penaltyschießen hatten dann aber die Raptors aus Solingen die besseren Nerven und sicherten sich den Extrapunkt. Die Partie begann vielversprechend für die Hausherren und man erspielte sich gleich zu Beginn einige hochkarätige Chancen. „Wir hätten eigentlich schon in den ersten fünf Spielminuten die Grundlage für einen Sieg legen können“, ärgerte sich Koslowski nach der Partie über gleich drei vergebene Großchancen in der Anfangsphase. Allerdings war es wie so oft in dieser Pokalrunde: Die Dynamites konnten die guten Chancen nicht in Zählbares umwandeln. So kamen schließlich auch die Gäste immer besser ins Spiel, und schon bald sahen die Zuschauer im Troisdorfer Icedome ein ausgeglichenes Spiel mit Torchancen auf beiden Seiten. In der 15. Spielminute klappte es dann endlich - und Alexander Richard konnte das Spielgerät im gegnerischen Tor unterbringen. Allerdings hielt die Führung gerade einmal 32 Sekunden, ehe die Raptors zum 1:1-Ausgleich trafen. Mit diesem Ergebnis ging es in die erste Pause.

Wieder zurück auf dem Eis, hatte nun zunächst Solingen die Nase leicht vorne. In der 26. Spielminute fanden die Klingenstädter eine Lücke in der Troisdorfer Defensive und gingen erstmals in Führung. Die Hausherren ließen sich dadurch jedoch nicht beeindrucken und suchten nach einer passenden Antwort. Diese fanden sie dann auch: Zunächst glich Justyn Tursas die Partie aus (29. Spielminute), und nur drei Minuten später brachte Lucas Hubert sein Team sogar wieder in Front.

Die Chancen standen also gut, nach dem Sieg im Hinspiel (5:3) auch dieses Mal triumphieren zu können. Und weil Angriff bekanntlich die beste Verteidigung ist, igelte sich Troisdorf keinesfalls hinten ein, sondern setzte die Gäste weiter unter Druck und versuchte, die Führung auszubauen. Dies hätte auch durchaus gelingen können, schließlich erspielte sich der EHC weitere gute Chancen. Wie schon zu Spielbeginn gelang es den Schützlingen von André Koslowski jedoch nicht, die schwarze Hartgummischeibe auch im Solinger Tor unterzubringen. So kam es, wie es kommen musste: Wenn du die Dinger selbst nicht machst, trifft halt der Gegner. Die Gäste nutzten eine Strafzeit gegen Troisdorf aus, um in numerischer Überlegenheit den Ausgleich zu erzielen. Und da sich an dem 3:3 bis zum Schlusspfiff nichts mehr änderte, musste das Penaltyschießen über Sieg und Niederlage entscheiden. Hier hatte der EC Bergisch Land die besseren Nerven: Während Troisdorf nur einmal traf, überwanden die Raptors Dominik Liesenfeld im Troisdorfer Tor zweimal und sicherten den Gästen so den 4:3-Sieg und damit auch den Extrapunkt.

Mund abputzen - und weiter. Nur gut 48 Stunden später wollte man es besser machen und reiste hoch motiviert nach Paderborn. Im ersten Drittel kamen die Dynamites allerdings nicht so richtig in Spiel, was aus Sicht von André Koslowski in erster Linie an den Unparteiischen lag. „Die Schiedsrichter haben dem Spiel mal wieder ihren eigenen Stempel aufgedrückt und mein Team durch unverständliche Strafen vollständig aus dem Tritt gebracht“, haderte der Troisdorfer Badenchef mit den Referees. Die Gastgeber machten es besser, gingen in der sechsten Minute in Führung und bauten diese Mitte des Drittels in Überzahl sogar noch auf 2:0 aus. Mit Beginn des zweiten Drittels wurde Troisdorf stärker und erspielte sich einige Möglichkeiten. Der Anschlusstreffer aber wollte zunächst nicht fallen. Dafür blieben die Panther aus Paderborn weiter gefährlich und präsentierten sich deutlich treffsicherer. Hinzu kam, dass EHC-Schlussmann Dominik Liesenfeld – sonst eigentlich „Mister Zuverlässig“ zwischen den Pfosten – nicht seinen allerbesten Tag erwischt hatte. So erzielten die Hausherren weitere drei Treffer und bauten ihre Führung auf 5:0 aus. Für Liesenfeld war der Arbeitstag danach beendet und er musste seinen Platz im Tor für Lukas Haack räumen. Erst jetzt schien ein Ruck durch die Mannschaft zu gehen und Troisdorf wurde wieder stärker. Der Lohn dafür war der Anschlusstreffer, den Kapitän Lucas Hubert gut fünf Minuten vor der zweiten Pause markierte.

Im Schlussabschnitt warf der EHC nun alles nach vorne und versuchte, den Vier-Tore-Rückstand aufzuholen. Angriff um Angriff rollte auf das Paderborner Tor zu. Allerdings ließ die EHC-Offensive erneut gleich mehrere hochkarätige Chancen liegen und ging teils mehr als leichtfertig mit den Möglichkeiten um. Da erwies sich sogar ein gänzlich leeres Paderborner Tor als unüberwindbares Hindernis. Am Ende fand die Scheibe dann aber doch noch zweimal den Weg ins gegnerische Gehäuse, allerdings kamen die Treffer von Tim Walterscheid (52. Spielminute) und Justyn Tursas (60. Spielminute) zu spät, um dem Spiel noch die entscheidende Wendung zu geben. So blieb den Koslowski-Schützlingen nach Abpfiff wieder einmal nur die Rolle der Gratulanten.

Viele Gelegenheiten, die rote Laterne der Pokalrunde der 1. Liga West doch noch weiterzureichen, hat der EHC Troisdorf nun nicht mehr. Am kommenden Sonntag, 13. März, geht es zunächst zum Derby in die Domstadt, wo um 18 Uhr die Amateure der Kölner Haie der Gegner sind. Und am Freitag, 18. März, empfangen die Dynamites dann um 20 Uhr die Soester EG zum letzten Spiel der Saison 2015/16 im heimischen Icedome. Dabei könnte die Partie gegen die Bördeindianer zum möglichen „Endspiel“ um Platz sieben und acht werden, den aktuell steht Soest (bei 11 Spielen) mit einem Punkt Vorsprung auf Troisdorf (12 Spiele) auf dem vorletzten Tabellenplatz der Pokalrunde.

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