Troisdorf feiert nach 0:2 einen 10:3-Kantersieg gegen HammEHC Troisdorf

Der am Ende dann doch sehr deutliche Erfolg ist umso bemerkenswerter, da dem Tabellendritten der NRW-Liga dieses Mal lediglich ein starkes Drittel reichte, um die Kräfteverhältnisse auf dem Eis zurechtzurücken. Zuvor mussten die rund 200 Zuschauer im heimischen Icedome 40 Minuten darauf warten, dass der Dynamite-Aufstiegsexpress endlich Fahrt aufnimmt und seine anfänglichen Startschwierigkeiten in den Griff bekommt.
Eigentlich war der EHC Troisdorf als klarer Favorit in die Begegnung gegen den Tabellenletzten aus Hamm gegangen. Allerdings musste man feststellen, dass auch der beste Motor mal ins Stottern geraten kann. Zwar gaben die Gastgeber in den ersten zehn Minuten mächtig Gas, konnten daraus allerdings kein Kapital schlagen. Anders die Gäste aus Hamm, die einen ihrer wenigen Angriffe erfolgreich abschließen konnten und somit nach knapp neun Minuten mit 1:0 in Führung gingen. Zum Entsetzen der Troisdorfer Anhängerschaft erhöhte Hamm diese Führung nur eine Minute später gar auf 2:0. Nur 60 Sekunden später nahm EHC-Verteidiger Tobias Schäfer Maß und versenkte das Spielgerät mit einem Schlagschuss von der blauen Linie zum 1:2-Anschlusstreffer im Hammer Gehäuse. Somit ging es mit einem knappen Rückstand aus Sicht der Hausherren in die Kabine. Die Pause nutzte Gordon Lang nach der desolaten Leistung in den ersten 20 Minuten für eine klare Ansage an sein Team.
Wenngleich der EHC-Motor auch im Mittelabschnitt immer noch nicht ganz rund lief, so ließ das Team nun doch deutlich den Willen erkennen. Der Druck auf das Hammer Tor wurde von Minute zu Minute größer. In diesem stand mit Sarah Körber allerdings eine echte Meisterin ihres Faches, die die Troisdorfer Angreifer ein ums andere Mal zur Verzweiflung brachte. Selbst als den Gastgebern in der 35. Spielminute ein Penalty zugesprochen wurde, hatte der EHC in Person von Justyn Tursas das Nachsehen und scheiterte an der starken Hammer Torhüterin, die gleichzeitig in der Frauenbundesliga für Bergkamen aufläuft. Vier Sekunden vor der zweiten Pausensirene war dann allerdings auch Körber machtlos und Mario Wonde erzielte das so wichtige 2:2.
Startschwierigkeiten hin, starke Gästetorhüterin her - im letzten Spielabschnitt kam der EHC-Motor endlich auf Touren. Rund eineinhalb Minuten waren im letzten Drittel gespielt, da brachte Justyn Tursas die Dynamites erstmals an diesem Abend in Führung und gleichzeitig auf die Siegerstraße. Zwar konnte Hamm im Gegenzug zum 3:3 ausgleichen, doch der dritte Gästetreffer sollte am Ende lediglich statistischen Wert haben. Der Troisdorfer Aufstiegs-Express nahm nun volle Fahrt auf und sollte bis zum Ziel nicht mehr vom Gas gehen. Plötzlich gelang den Gastgebern all das, was sie noch in den ersten 40 Minuten hatten vermissen lassen: Schöne Kombinationen und erfolgreiche Abschlüsse. Während vorne ein weiteres Mal Justyn Tursas sowie Thorsten Metzen, Constantin Nocker und gleich vier Mal Andre Könitzer trafen, bot hinten EHC-Schlussmann Dominik Liesenfeld eine starke Leistung, sodass am Ende doch noch ein deutlicher 10:3-Sieg gefeiert wurde.
Trainer Gordon Lang brachte den Spielverlauf aus EHC-Sicht kurz und knapp auf den Punkt: "Das erste Drittel war zum Wegschauen, im zweiten Drittel mussten wir mächtig zittern, und im letzten Drittel waren wir übermächtig." Trotz der Startschwierigkeiten war der Troisdorfer Bandenchef mit seinem Team zufrieden: "Nach dem Rückstand hat die Mannschaft Charakter gezeigt und sich über den Kampf ins Spiel gearbeitet. In den letzten 20 Minuten haben wir dann unsere spielerische Linie eindrucksvoll widergefunden." Dennoch hofft "Steuermann" Lang, dass sein EHC-Express im nächsten Spiel gleich von Beginn an auf Hochtouren läuft: Am Samstag, 25. Januar, um 20.30 Uhr geht es für den EHC Dynamite Troisdorf zum Auswärtsspiel nach Moers.