Torhüter Justin Schrörs wechselt zum EHC NeuwiedRegionalliga West anstatt DEL2
Neuwied2016
Frank Gentges wusste an diesem Abend im Herbst 2015 ganz genau, wen er zu loben hatte. „Das war eine super Mannschaftsleistung mit einem sehr starken Torwart Justin Schrörs“, sagte der Trainer der Essener Moskitos nach der mit 5:1 gewonnenen Oberliga-Partie gegen den EHC Neuwied. Brian Gibbons, Josh Myers und Co. schossen und versuchten alles, aber dieser gerade einmal 21 Jahre alte Schrörs fischte bis auf den Treffer von Thomas Ziolkowski alles weg.
Für den gebürtigen Krefelder war es damals die Frühphase seiner zweiten Saison als Nummer eins in der Oberliga, zwei weitere in Duisburg und Halle folgten. „Ich hatte immer angepeilt und mir das Ziel gesteckt, mit 25 Jahren bei einem DEL-Verein zu spielen“, sagt Schrörs, der sich selbst als „ruhiger, athletischer Torhüter“ beschreibt, der mit Drucksituationen gut umgehen könne. Inzwischen hat er genau dieses Alter erreicht, und vom Können her hätte es auch durchaus reichen können. Für die bevorstehende Runde lagen ihm immerhin Angebote aus der DEL2 vor, aber 25 Jahre ist auch ein Alter, um ins Berufsleben einzusteigen und sich nicht mehr komplett aufs Eishockey zu konzentrieren. Der Schlussmann will, auch wenn er sich in der Fremde überall wohl gefühlt habe, wieder etwas mehr zu seinen Wurzeln zurückkehren.
„Ich will in der Nähe meiner Krefelder Heimat, wo ich mit meiner Freundin und zwei Welpen lebe, einen Vollzeitjob annehmen und beginne im kommenden Jahr ein duales Studium bei der Bundeswehr“, berichtet Schrörs über seine Pläne. Mit Oberliga-Eishockey ist das nicht mehr zu vereinen, mit der Regionalliga hingegen schon. Er habe sich umgeschaut, an tolle Spiele in Neuwied erinnert („In der kleinen Halle war immer eine super Stimmung, als ich mit Essen dort zu Gast war“), und so war der Grundstein zu ersten Gesprächen mit Bären-Teammanager Carsten Billigmann gelegt. „Uns war schnell bewusst, dass wir da unsere Fühler ganz schnell ausstrecken müssen. Die Möglichkeit als Regionalligist, an solch einen Torwart dranzukommen, ist nicht alltäglich“, weiß auch Billigmann. „Und so gehen wir jetzt mit Justin Schrörs sowie Felix Köllejan mit einem Regionalliga-Top-Duo in die neue Saison.“ Der Neuzugang freut sich auf seine neue Aufgabe: „Wir haben in einer Liga, die sich qualitativ in den vergangenen Jahren extrem weiterentwickelt hat, eine Mannschaft, die weit kommen und ein Wörtchen um die Meisterschaft mitreden kann.“
Chancen dafür bekommt der Schlussmann (mindestens) drei. Schrörs will sich sportlich in Neuwied langfristig niederlassen, hat bei den Bären direkt einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben. „Das ist heute unüblich, und für uns in Zeiten, in denen in der Regionalliga die Angebote finanziell hier und da fast schon aus dem Ruder laufen, sehr viel Wert“, so Billigmann weiter.