Starke Leistung nicht belohntEHC Troisdorf
Dominik Klein traf zum zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstreffer. (Foto: Marc Schneider)„Das war heute eine grandiose Leistung aller Spieler. Ich bin richtig stolz auf meine Jungs, auch wenn es am Ende für die ganz große Überraschung nicht gereicht hat“, lobte EHC-Coach Gordon Lang anschließend sein Team für einen sehr engagierten Auftritt beim weiterhin ungeschlagenen Top-Favoriten der NRW-Liga.
Mit jeder Menge Selbstvertrauen aus der jüngsten Siegesserie war der EHC zur Partie gegen die hochfavorisierten Eisadler gereist. „Wir haben hier nichts zu verlieren“, hatte Lang seine Mannen vor dem Anpfiff auf die schwierige Aufgabe eingeschworen. Die Ausfälle von Piontek, Prenger, Müller, Kirsten und Tischler sowie ein gesundheitlich angeschlagener Andy Czaika machten die Aufgabe nicht leichter. Und dennoch bot Troisdorf den Gastgebern einen großen Kampf und rehabilitierte sich für den desolaten Auftritt im Hinspiel, bei dem man den Dortmundern noch hoffnungslos unterlegen war und am Ende 1:8 verlor.
Dabei sah es auch dieses Mal zu Beginn zunächst so aus, als würde Dortmund seiner Favoritenrolle klar gerecht. Die Gastgeber kamen besser ins Spiel und gingen bereits in der fünften Spielminute mit 1:0 in Führung. Als die Eisadler diese Führung dann in der elften Spielminute auch noch auf 2:0 ausbauten, glaubte der Anhang der Heimmannschaft mit Sicherheit schon an einen ruhigen Abend mit erneut deutlichem Sieg. Dass der EHC Troisdorf da aber einiges dagegen hatte, machten die Gäste im zweiten Spielabschnitt deutlich. Das Team von der Sieg übernahm nun das Kommando auf dem Eis und erspielte sich zahlreiche gute Chancen. In der 28. Spielminute wurden die Troisdorfer Offensivbemühungen schließlich belohnt: Auf Zuspiel von Mario Wonde und Dano Janßen gelang EHC-Verteidiger Dominik Klein in Überzahl der 1:2-Anschlusstreffer. In der Folgezeit erhöhten die Gäste weiter den Druck, hatten an diesem Abend aber Fortuna eindeutig nicht auf ihrer Seite. So hatte kurz darauf unter anderem Andre Könitzer den Ausgleich auf dem Schläger, scheiterte jedoch am Dortmunder Schlussmann, der den Puck gerade noch mit der Schlittschuhkufe abwehren konnte. Ebenfalls kein Glück hatte Justin Tursas, dessen Schuss lediglich am Kreuzeck des Dortmunder Gehäuses landete. Das Pech blieb den Troisdorfern auch treu, als Constantin Nocker kurz vor Ende des zweiten Drittels einen Gegenspieler so unglücklich mit dem Schläger im Gesicht traf, dass dieser sich dabei verletzte. Wenngleich keine Absicht vorlag, blieb den Unparteiischen nichts anderes übrig, als Nocker vorzeitig unter die Dusche zu schicken. Die anschließende doppelte Unterzahl meisterten die Gäste bravourös.
Mit einer knappen Führung aus Sicht der Eisadler ging es ins letzte Drittel, das beide Teams recht ausgeglichen gestalteten. Zum besten Mann auf Troisdorfer Seite avancierte an diesem Abend Torhüter Dominik Liesenfeld, der seine Mannschaft mit zahlreichen Paraden immer wieder im Spiel hielt. Aber auch der EHC hatte seine Chancen auf den Ausgleich und sah sich unter anderem eines klaren Penaltys beraubt, als die Schiedsrichter ein penaltywürdiges Foul "nur" mit einer Zwei-Minuten-Strafe ahndeten. In der Endphase ging Troisdorf volles Risiko und wollte den Ausgleich erzwingen. Belohnt wurde dieser Mut allerdings nicht: Zunächst erzielten die Gastgeber vier Minuten vor dem Ende das vorentscheidende dritte Tor, ehe man schließlich weitere zwei Minuten später mit dem 4:1 endgültig „den Deckel drauf machte“ und die Partie zu Dortmunder Gunsten entschied.
„Ich kann der Mannschaft heute keinen Vorwurf machen. Wir haben dem Gegner über 60 Minuten Paroli geboten. Mit etwas Glück in der einen oder anderen Situation, hätte das Spiel auch anders laufen können“, so EHC-Coach Gordon Lang, der in der Partie gegen den Favoriten kaum Schwachstellen bei seiner Mannschaft ausmachen konnte: „Wir haben heute vier winzige Fehler gemacht. Gegen andere Teams wäre dies möglicherweise folgenlos geblieben, aber ein Spitzenteam wie Dortmund nutzt so etwas natürlich gnadenlos aus.“ Wenngleich die Dynamites die Heimreise mit leeren Händen antreten mussten, glaubt Gordon Lang, dass die Niederlage auch ihre positiven Seiten hat: „Einstellung und Einsatzwille haben gestimmt. Wenn wir diese Leistung auch im kommenden Spiel abrufen können, bin ich guter Dinge, dass wir das Jahr mit einem Erfolg beenden werden.“
Zum Ende des Eishockeyjahres 2013 steht für den EHC Troisdorf am kommenden Sonntag, 22. Dezember, noch mal ein Heimspiel auf dem Programm: Um 18 Uhr empfangen die Dynamites die 1b der Königsborner JEC im heimischen Icedome.