Spitzenspiel erfüllt die ErwartungenNeuwied verliert mit 3:4 gegen Hamm
„Das war ein qualitativ sehr gutes Spiel mit hohem Tempo und viel Kampf“, sagte EHC-Trainer Jens Hergt. Die Bären mussten sich erstmals seit dem 3:4 am Nikolaustag gegen die EG Diez-Limburg auf heimischem Eis wieder geschlagen geben – und zwar mit dem gleichen Ergebnis wie im Derby -, aber Hergt zeigte sich mit der Leistung des Teams dennoch zufrieden: „Wir haben auch heute gezeigt, was wir können. Wir müssen trotz der Niederlage nicht die Köpfe hängen lassen.“
Umso höher war die Leistung zu bewerten, da sowohl Neuwied als auch Hamm mit arg dezimiertem Kader auf dem Eis standen. Die Eisbären konnten durch eine Grippewelle nur zwölf Feldspieler aufbieten, die Bären gingen auch lediglich mit drei nominellen Verteidigern und elf Angreifern in die Partie. Neben dem verletzten Alexander Bill sowie den erkrankten Andreas Halfmann und Kevin Kopetzky musste kurzfristig zudem Christian Neumann hinter der Bande Platz nehmen. Er hatte sich beim Aufwärmen verletzt – Verdacht auf Muskelfaserriss.
Den Gästen fehlte unter anderem Stammtorwart Sebastian May, dessen Stellvertreter Justin Dominique Figge einen großen Teil zum Auswärtssieg beitrug. Vor allem im Mittelabschnitt stand der 18-Jährige seinen Mann, als Neuwied drängte, aber nicht mehr als den Ausgleich zum 2:2 zustande brachte. „Wir hätten in dieser Phase ein oder zwei Tore mehr machen müssen. Ich weiß nicht, ob Hamm dann noch einmal zurückgekommen wäre“, meinte Jens Hergt. Rylee Orr war es in der 37. Minute letzendlich, der das verdiente Remis erzielte und das zweite Drittel genauso wie bereits das erste ausgeglichen gestaltete. Zweimal waren die Gäste durch Dustin Demuth (8.) und Robin Loecke in Überzahl (21.) in Führung gegangen, Felix Köbele (17.) und eben Orr schlugen zurück.
Im dritten Abschnitt schien es zunächst, als sollten die Deichstädter ihre Heimserie fortsetzen und die Eisbären von der Tabellenspitze verdrängen können. Pierre Wex brachte sein Team in einem 5:3-Powerplay in Front (47.). Nicht nur Hergt dachte zu diesem Zeitpunkt, dass die Einheimischen „das hinbekommen“. Hamm ließ aber nicht locker und zog die Zügel in der Endphase noch einmal an. Binnen 100 Sekunden überwanden erneut Demuth (56.) und Marvin Cohut (57.) per Handgelenksschuss Felix Köllejan. Ein drittes Mal kamen die Neuwieder nicht mehr zurück. „Jetzt wollen wir am Sonntag in Lauterbach den Dreier holen“, blickte der Trainer bereits auf die Auswärtspartie im Vogelsbergkreis voraus. Personell wird die Lage gegen die Luchse noch angespannter, weil Dennis Schlicht nach der Schlusssirene seine zweite Disziplinarstrafe und damit eine automatische Spieldauerdisziplinarstrafe vom Unparteiischen Peter Morgenstern bei dessen letzten Einsatz als Hauptschiedsrichter kassierte.