Sechs-Punkte-Wochenende zum AuftaktHerforder EV

Von der ersten Sekunde an war das deutlich höhere Niveau und Tempo im Vergleich zum Spiel am Freitag zu beobachten, vor allem die starke erste Reihe der Gastgeber aus Moers sorgte immer wieder dafür, das die Ice Dragons in der Verteidigung hart arbeiten mussten. So ging es einige Minuten hin und her, bis die Ice Dragons langsam aber sich die Kontrolle über das Spiel übernahmen. Nun nahmen sie das Tor von Herford-Schreck Winand Schneider – der Goalie der Moerser hatte die Ice Dragons schon in der vergangenen Saison schier zur Verzweiflung getrieben – immer wieder unter Beschuss, jedoch vorerst ohne Erfolg. Erst ein besonderer Moment von René Burchot ließ die Ice Dragons jubeln: In der elften Minute wurde er von Leon Nasebandt an der Mittellinie angespielt, lief zwei Schritte, bremste kurz ab, um auch seine direkten Gegenspieler zum Stoppen zu bringen, zog mit schnellen Schritten einen Sprint durch die beiden Verteidiger an, um dann mit einem trockenen Schuss rechts oben in den Winkel zu vollenden. Die Ice Dragons erarbeiteten sich nun weiter Chancen, während die Gastgeber versuchten mit Kontern für Entlastung zu sorgen. Das 0:2 schien eine Frage der Zeit, die Scheibe schlug jedoch plötzlich hinter Sören Werth ein. Nach einem der Moerser Entlastungsangriffe in der 17. Minute bekamen die Ice Dragons die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel, immer wieder prallte die sie von irgendeinem Schienbein, Schläger oder Schlittschuh zurück vor Sören Werths Kasten. Am Ende der Kette stand dann Dennis Skupina goldrichtig und drückte den Puck unten links zum 1:1 ins Netz. Doch damit wollten sich die Ice Dragons nicht zufrieden geben und sie bekamen eine weitere Möglichkeit zu jubeln. Nach einem Bullygewinn von Leon Nasebandt in der 18. Minute kam die Scheibe über Patrick Preuße zu René Burchot, der aus kurzer Distanz eiskalt zum 1:2-Pausenstand vollstreckte.
Im zweiten Drittel versuchten die Ice Dragons dann defensiv stabil zu stehen und mit schnellen Kontern das Ergebnis weiter zu verbessern. Punkt Eins des Plans funktionierte, immer wieder wurde das Moerser Aufbauspiel unterbunden und die eigenen Stürmer mit schnellen Pässen in Szene gesetzt, die Herforder Stürmer jedoch verzweifelten reihenweise am Moerser Goalie, der sein Team mit starken Paraden dauerhaft auf Schlagdistanz hielt. Die Zeit verrann wie im Flug, auch auf Grund der wenigen Unterbrechungen in einer äußerst fairen Partie. Als dann in der 31. Minute Tim Schürstedt eine der wenigen Strafzeiten dieser Partie absitzen musste, zeigten sich die Gastgeber im Powerplay gnadenlos effektiv. Mit schnellem Passspiel zogen sie die Herforder Verteidigung so lange auseinander bis sie ihren Scharfschützen Gerrit Ackers an der blauen Linie in Position gebracht hatten. Der hielt gezielt drauf, die Scheibe senkte sich über Sören Werth hinweg, der bei diesem Treffer machtlos war, in den Winkel und das Spiel war wieder offen. Die Ice Dragons antwortet nun mit wütendem Anrennen, doch weiter stand da Winand Schneider, der bis zur Pause keine Scheibe passieren ließ.
Im letzten Drittel dann waren die Ice Dragons früh in Überzahl und zeigten dieses Mal, dass sie auch etwas vom Powerplay verstehen. Es lief die 44. Minute, als die Scheibe gut durch das gegnerische Drittel zirkulierte, bis Philipp Brinkmann von der blauen Linie aus draufhielt. Zwar konnte der Moerser Goalie diesen Schuss noch blocken, doch Herfords Kapitän Fabian Staudt hatte vorm Tor eingeparkt und ließ es sich nicht nehmen, den Abpraller höchstpersönlich zur erneuten Herforder Führung über die Linie zu drücken! Jetzt mußten die Gastgeber wieder kommen, die idealen Voraussetzungen für die Ice Dragons, ihre schnellen Stürmer mit Kontern einzusetzen. Und das taten Sie, das Spiel entwickelte sich immer mehr zu einem Privatduell zwischen Jan-Niklas Linnenbrügger und Winand Schneider, wobei der Herforder Stürmer immer wieder den Kürzeren zog. Die Gastgeber hingegen bekamen nur noch wenige Chancen, wenn sie jedoch durchkamen, wurde die Scheibe zur sicheren Beute für Sören Werth. In der 55. Minute hatten die Ice Dragons den Torjubel dann schon auf den Lippen, er blieb aber dennoch aus. Mit einem doppelten Doppelpass hatten Jan-Niklas Linnenbrügger und Sebstian Riede die komplette Moerser Abwehr seziert und Winand Schneider aus seiner Position gebracht, als jedoch dann der Schuss kam, zuckte ein Arm raus und die Scheibe war gesichert. Kurze Zeit später schaffte es Linnenbrügger dann endlich doch, Schneider zu überwinden, um dann wieder kopfschüttelnd abzudrehen, weil die Scheibe ans Torgestänge knallte. So lief es weiter, bis die Gastgeber ab der 57. Minuten noch einmal mit dem Mut der Verzweiflung die Schlagzahl erhöhten. Sie setzten sich nun im Drittel der Ice Dragons fest, und es sah beinahe so aus, als sollten sich die vergebenen Herforder Chancen nun rächen. Doch Sören Werth, der lange Zeit fast Beschäftigungslos war, war nun hellwach, und hielt seinen Kasten sauber. 45 Sekunden vor Schluss verließ dann der Moerser Goalie seinen Platz zwischen den Pfosten, die Gastgeber brachten einen weiteren Angreifer, kamen jedoch nicht wirklich zum Tor von Sören Werth durch, zu clever agierten die Ice Dragons in der Verteidigung, spielten die Scheibe immer wieder aus dem Drittel. Als dann die Gastgeber knapp 10 Sekunden vor Schluss den letzten Angriff starten wollten, spritzte Fabian Staudt in den Pass, spielte die Scheibe raus und plötzlich liefen Leon Nasebandt und Lucas Klein gemeinsam auf den verwaisten Moerser Kasten zu, wo Leon Nasebandt mit seinem Treffer zum 2:4 alles klar machte.