Rockets überraschen mit 5:0 gegen NijmegenKlarer Erfolg für die EGDL

Gegen spielstarke Gäste, die vor allem im ersten Drittel die Rockets phasenweise stark unter Druck setzten, feierten die Gastgeber einen am Ende ungefährdeten 5:0 (1:0, 3:0, 1:0)-Erfolg. Und das, obwohl vier, ab dem zweiten Drittel gar sechs Stammkräfte fehlten. Doch mit einer beeindruckenden Ausgeglichenheit lösten die neuen Rockets auch diese Aufgabe souverän und unaufgeregt.
’Einmal Wasser bitte, aber ohne Magnesium.“ 40 Minuten sind gespielt. Hinten halten die Rockets die null, aber noch ist ein Drittel zu spielen. Constantin Schönfelder lässt sich noch einmal seine Wasserflasche auffüllen. Bescheiden wie immer - kein Schnick-Schnack, einfach nur Wasser, fokusiert auf seinen Job. Rund zwei Wochen nach seinem 19. Geburtstag steht der Neuzugang an diesem Abend 60 Minuten zwischen den Pfosten. Steve Themm fehlt aus beruflichen Gründen. Der geplante Back-up Nils Flemming, Förderlizenzspieler von den Roten Teufeln aus Bad Nauheim, hatte sich am Vorabend beim Training leicht verletzt. Auf der Bank sitzt mit einer Gastspielgenehmigung Pohlheims Keeper Florian Wagner, der kurzfristig eingesprungen war. Schönfelder spielt durch. Und schnappt sich mit einer bemerkenswerten Leistung seinen ersten Shutout der Saison. 26 Schüsse, kein Gegentor, Fangquote 100 Prozent. “Ganz, ganz, ganz, ganz stark“, sagt sein Trainer Arno Lörsch. Schönfelder ist eher der Typ “War was?”, dann setzt er sich auf sein Fahrrad und radelt mit der gleichen stoischen Ruhe nach Hause, mit der er vorher die Holländer entzaubert hat. Schon jetzt deutet sich an: Zwischen den Pfosten sind die Rockets exzellent besetzt.
Auf der Gegenseite muss der Devils-Keeper im ersten Drittel lediglich beim Führungstreffer von Dominik Hülskopf (11.) hinter sich greifen. Auch Jefrey Vermeulen macht einen guten Job, muss sich im Spielverlauf aber immer öfter den präzisen Schüssen der Rockets geschlagen geben. Alleine drei sind es in Spielabschnitt zwei: Joey Davies (25.) trifft in Unterzahl und Matt Fischer (29., 37.) im Doppelpack.
Die Gastgeber, die ohne Steve Themm, Konstantin Firsanov, Dennis Stroeks und Ville Kärkäs aufgelaufen waren, mussten mit Ende des ersten Drittels zusätzlich auf Daniel Niestroj (verletzt) und ab Beginn des zweiten Drittels auch auf Marc Hemmerich verzichten. Der Routinier hatte sich in Bedrängnis mit einer einzelnen, schnellen Faust gewehrt und kassierte prompt eine Spieldauerstrafe wegen übertriebener Härte. Was sich nach einer kleinen Strafe anfühlte, endete zur Verwunderung vieler unter der Dusche.
Neben der Hemmerich-Unterzahl saßen die Rockets sechs weitere Male auf der Strafbank und konnten so auch fleißig Unterzahl üben. Auch hier machten die Gastgeber schon einen sehr reifen Eindruck, ließen selbst dann keinen Gegentreffer zu, als Nijmegen in Überzahl in den letzten beiden Spielminuten den Goalie für einen sechsten Feldspieler vom Eis nahm. Im Gegenteil: Julian Grund zirkelte die Scheibe aus dem Mitteldrittel zum 5:0-Endstand (60.) ins verwaiste Tor. Insgesamt agierten alle drei Reihen der Rockets überzeugend, leistungstechnisch war kaum ein Unterschied zu erkennen. Besonders erfreulich: Förderlizenzspieler Marcel Rost von den Roten Teufeln aus Bad Nauheim feierte ein starkes Debüt im EGDL-Trikot und konnte auf Anhieb überzeugen.
’Wir sind immer einen Schritt hinterhergelaufen“, sagte Nijmegens Trainer Jeffrey Van Iersel. ’Wir hatten uns sicherlich mehr vorgenommen. Aber Diez-Limburg hat unsere Fehler eiskalt bestraft.“ Sein Gegenüber Arno Lörsch freute sich über einen weiteren überzeugenden Auftritt seiner neuen Mannschaft: ’Ganz ehrlich, ich bin jetzt schon ein bisschen überrascht über die Art und Weise, wie souverän die Mannschaft diese Aufgabe gelöst hat. Wir standen am Anfang stark unter Druck, haben das aber super gelöst. Im zweiten Drittel hat die Mannschaft dann wirklich fulminant gespielt, nicht nur wegen der Tore. Da sind wir sehr schöne Angriffe gefahren, waren schnell, haben prima umgeschaltet und endgültig das Kommando übernommen. Ich bin mit diesem Spiel sehr zufrieden.“
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