Ratinger Ice Aliens zeigen zwei GesichterNiederlage gegen Dinslaken, Sieg gegen Herford
Am Freitag schien die Partie erst den erwarteten Lauf zu nehmen. Die Ice Aliens kamen gut ins Spiel und schnürten die Kobras mit einem guten Pressing in deren Drittel ein. Nach einem Abwehrfehler der Hausherren konnte Tobias Brazda sogar den Führungstreffer erzielen. Danach wurden die Kobras aber immer stärker und übernahmen die Initiative. Schon 70 Sekunden später war die Führung wieder weg und es stand 1:1. Trainer Achim Johnigk musste aufgrund einiger Verletzungen im Team die eingespielten Reihen verändern, leider merkte man den Spielern über die komplette Spielzeit die fehlende Harmonie im Spielaufbau an. Viele Fehler luden Dinslaken immer wieder zu guten Chancen ein, insbesondere im zweiten Drittel wirkte das Spiel der Ratinger oft verkrampft. In der 28. Spielminute nutzte Kevin Wilson mit einem Schlagschuss von der blauen Linie eine doppelte Überzahl aus und brachte Dinslaken damit zum ersten Mal in Führung. Zwar gaben die Ratinger in der Folgezeit nie auf, es fehlte aber weiterhin an den nötigen Ideen im Spielaufbau. Man schaffte es einfach nicht, sich im gegnerischen Drittel festzusetzen und Chancen zu erspielen. Besser machten es wieder die Gastgeber, 47 Minuten waren gespielt und Alexander Brinkmann brachte die Kobras mit 3:1 in Front. Dass die Aliens nie aufgaben bewies der erneute Anschlusstreffer durch Stepan Kuchynka gut zehn Minuten vor dem Ende. Als sich viele fragten, ob die favorisierten Ratinger nun doch noch die Partie drehen würden, sorgten Dinslakens Menzel und Plichta mit einem Doppelschlag innerhalb von einer Minute für die Entscheidung. Es waren zwar noch fünf Minuten zu spielen, aber ausrichten konnten die Ice Aliens nichts mehr.
Auch am Sonntag hatten die Ratinger erstmal nichts zu lachen. Ähnlich wie am Freitag wirkte der Spielaufbau verkrampft und unpräzise, der Kopf schien einfach nicht frei zu sein. Folgerichtig ging der Tabellenführer auch durch Tore von Nasebandt (8.) und Reed in Führung. Kurz vor dem Ende des ersten Drittels hatten die Ratinger dann eine der wenigen Torchancen in der Anfangsphase. Nach einem Gerangel am Torraum der Herforder gab der Linienrichter sofort kein Tor, da allerdings auch kein Pfiff ertönte und der Puck wohl auch noch spielbar war schob Tim Brazda Puck samt Torhüter einfach über die Torlinie. Ein umstrittenes Tor, aber es zählte. Plötzlich nur noch 1:2, und das zu einem psychologisch so wichtigen Zeitpunkt.
Im zweiten Drittel kamen dann alle Freunde von offensivem Eishockey auf ihre Kosten. Die Ice Aliens wirkten nun viel bissiger, entschlossener und auch die Kombinationen konnten sich sehen lassen. Nach 26 Minuten stellte Simon Klemmer den umjubelten Ausgleich her, aber nur 16 Sekunden später lief man wieder dem Rückstand hinterher. Ein wahnsinnig schnelles Spiel mit reichlich Torchancen entwickelte sich, und endlich platzte der zuletzt so fest sitzende "Torknoten" bei den Ratingern. Ab der 30. Minute spielten dann nur noch die Aliens. Alexander Schneider besorgte den erneuten Ausgleich, Lorenzo Maas brachte die Aliens dann wieder in Front. Zwischendurch schoss Herfords Reed zwar wieder den Ausgleich, aber auch er konnte nichts mehr gegen die außerirdische Offensivkraft anrichten. Wie im Rausch folgten Tore durch Tim Brazda, Pascal Behlau, Thomas Dreischer und erneut Alexander Schneider.
Mit dem 8:4 waren die Ostwestfalen natürlich nicht einverstanden und versuchten durch Provokationen und Körperspiel zurück ins Spiel zu kommen. Die Aliens gingen aber größtenteils nicht auf die aggressive Art der Gäste ein und konnten das Spiel routiniert zu Ende spielen. Auch Reed's vierter Treffer an diesem Abend war dann nur noch Ergebniskosmetik.
Mit 8:5 gewinnt man am Ende doch verdient gegen den Herforder EV. Die Zuschauer konnten an diesem Wochenende Zeuge einer beeindruckenden Wandlung werden, vom gefühlten Abstiegskandidaten am Freitag zum beeindruckenden Titelanwärter am Sonntag war alles dabei.