Neuwieder Bären erkämpfen sich Derbysieg mit jeder Faser6:5 gegen die EG Diez-Limburg

Sam Aulie, der hier den ehemaligen DEL-Spieler Tobis Schwab unter Druck setzt, erzielte drei der sechs EHC-Tore. (Foto: Neuwieder Bären)Sam Aulie, der hier den ehemaligen DEL-Spieler Tobis Schwab unter Druck setzt, erzielte drei der sechs EHC-Tore. (Foto: Neuwieder Bären)
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Mit 6:5 setzten sich die Blau-Weißen vor 903 Zuschauern durch. So offen der Schlagabtausch auch gewesen und so knapp der Endstand auch ausgefallen sein mag, so verdient waren die drei Punkte für die Bären. „Wir waren schon im vorletzten Spiel in Diez knapp dran und haben auch unser letztes Heimspiel gegen Diez erst nach Verlängerung verloren. Heute hat sich das Blatt gewendet. Im Gegensatz zu unserer Niederlage in Herford am Freitag haben wir diesmal den Weg gefunden, die drei Punkte mitzunehmen“, freute sich EHC-Trainer Leos Sulak.

Gegen den Angriff der nominell besten Mannschaft der Liga kann man sich dazu entscheiden, alles der Abwehrarbeit unterzuordnen, oder man geht aufs Eis und mit offenem Visier drauflos. Der EHC entschied sich für die zweite Strategie, bestimmte die Anfangsphase und führte durch Tore von Sam Aulie (5.) sowie Maximilian Wasser (8.) dem Spiel entsprechend schnell mit 2:0. Neuwied checkte selbstbewusst vor, nur wenige Gegner boten dem Hauptrunden-Ersten in dieser Saison so mutig die Stirn. Und genauso scheinen die Raketen vom Heckenweg zu knacken zu sein. Wer der EGDL mit Körpereinsatz zusetzt, fährt besser als derjenige, der das Kaninchen vor der Schlange mimt. Neuwied wollte diesen Derbysieg mit jeder Faser und ließ sich von Rückschlägen nicht unterkriegen. Vom sehr diskussionswürdigen Anschlusstreffer durch Ross John Reed (11.), den Schiedsrichter Markus Eberl anerkannte, obwohl er die Partie bereits unterbrochen hatte, bevor der Puck die Linie überquerte, genauso wenig wie vom Ausgleich durch Konstantin Firsanov (26.) und dem Rückstand, den erneut Reed besorgte (34.). Aus der Distanz zog der Liga-Topscorer ab und brachte Diez-Limburg zum ersten Mal in Führung. Aus der zweiten Reihe kann es auch Dominik Scharfenort. Der aus Ratingen gekommene Verteidiger schoss gar nicht sonderlich hart, und trotzdem rutschte die Scheibe durch in die Maschen (36.). Als in Folge zweier Strafzeiten beide Teams ausgangs des Mittelabschnitts zu viert auf dem Eis standen, verlor der EHC vor dem eigenen Tor die Zuordnung und Alexander Seifert brachte die Rockets wieder in Führung (38.). Knapp eine Minute später dann die Situation, die nach Auffassung von Gästetrainer Frank Petrozza die Begegnung entschied: Hinter dem Diezer Tor lieferten sich Schahab Aminikia und Frederic Hellmann einen Fight mit Alexander Seifert und Dominik Luft, für den das beteiligte Quartett jeweils 2+2+10 Strafminuten erhielt. „Uns fehlten 14 Minuten lang unser Top-Verteidiger und unser Mittelstürmer der ersten Reihe, während es bei Neuwied zwei Leute waren, die kaum spielen. Das hat Kraft gekostet. Neuwied hat verdient gewonnen, aber ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Es war ein großer Kampf“, fand der auf der Pressekonferenz spürbar angespannte Frank Petrozza, der nach der Niederlage nochmals seine Meinung zum Modus in dieser Saison kundtat: „Nach 24 Spielen alle Punkte gestrichen zu bekommen, das hat nichts mit Eishockey zu tun. Jetzt kann es passieren, dass wir ein schlechtes Wochenende haben und deshalb die Play-offs verpassen.“

Als Luft, Seifert, Hellmann und Aminikia die Strafbank wieder verlassen durften, hatte Neuwied die nächste Wende in dieser nervenaufreibenden Partie herbeigeführt. Petrozza erklärte, dass sein Team in Folge der Hinausstellungen keine Kraft mehr gehabt habe und sich deshalb durch Jeff Smith (45.) und zweimal Sam Aulie (46., 49.) die Gegentore zum 4:4, 5:4 und 6:4 für Neuwied einhandelte. Das Herzschlagfinale brachte David Lademann auf den Weg, der in der 51. Minute im Nachschuss den Anschluss wiederherstellte. „Wir sind zurückgekommen und haben bis zum Ende gekämpft“, sagte Petrozza. Aber den Widerstand der Bären brach die EGDL nicht mehr. Maximilian Wasser klärte die Scheibe hechtend vor dem einschussbereiten Reed, Maik Klingsporn rettete in höchster Not vor Konstantin Firsanov und Dennis Schlicht und Co. blockten die letzten Ausgleichsbemühungen.


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