Neuwieder Bären brauchen mehr KonstanzDas letzte Spiel des Jahres
„Da muss der Fan doch heiß sein darauf zu wissen, wie es weitergeht und sich die Sache entwickelt. Vor allem jetzt in der Zeit Ende Dezember, die eine klassische Eishockeyzeit ist“, rührt Carsten Billigmann, Interimstrainer des EHC „Die Bären“ 2016 Neuwied, die Werbetrommel. „Aber leider kommen einige nur, wenn wir gegen eine Spitzenmannschaft spielen. Eine interessantere Liga als eine, die jedes Wochenende spannende Partien bietet – auch wenn man gegen den Tabellenletzten spielt - ist doch das, was alle wollen.“ Auch das 21. und letzte Saisonspiel der Neuwieder in diesem Jahr hat es in sich: Am Freitagabend wird ab 20 Uhr die Soester EG im Icehouse vorstellig.
„Wahnsinn, was in Soest momentan los ist“, sagt Billigmann voller Respekt. Die sechstplatzierten Bördeindianer sind in der Adventzeit heißgelaufen, bezwangen sowohl Meister Hamm (1:0) als auch den Tabellenzweiten aus Herford (3:2 nach Penaltyschießen) und erzielten bei der EG Diez-Limburg sieben Auswärtstore (7:8). „Wer nach diesen Resultaten denkt, Soest sei Laufkundschaft, der befindet sich auf dem völlig falschen Dampfer“, so der EHC-Übergangscoach. Die 4:6-Niederlage gegen den Neusser EV auf eigenem Eis bremste am Sonntag die Euphorie der Mannschaft von Hans-Dieter Brüggemann, die nach einer halben Stunde noch mit 4:1 geführt hatte. „Unsere Jungs wissen genau, wie gut die Soester momentan drauf sind“, musste Billigmann in der Vorbereitung auf das Jahresfinale vor den freien Wochen über Weihnachten und Silvester keine besonderen Motivationskünste auspacken. Viel mehr ging es darum zu vermitteln, dass weniger manchmal mehr ist. „Wir haben immer wieder Aktionen in unserem Spiel, in denen sich die Spieler alleine gegen drei durchzaubern wollen. Das funktioniert in dieser Liga gegen keinen Gegner. Wenn wir das beherzigen und über drei Drittel durchziehen, müssen wir keine Angst haben vor dem weiteren Saisonverlauf haben.“
Wo der EHC sich außerdem noch steigern muss, ist das Verkürzen beziehungsweise idealerweise komplette Abstellen der „Auszeiten“, mit denen sich die Mannschaft zuletzt gegen Lauterbach (5:4) und in Ratingen (3:7) das Leben schwer machte. Richtig gute Phasen (gegen Lauterbach war es das erste Drittel und der Abschnitt zwischen der 30. und 40. Minute, in Ratingen drückte man zwei Drittel lang vor dem Einbruch mit fünf Gegentoren nach der zweiten Pause) wechselten sich mit Unkonzentriertheiten ab. „Wir müssen beginnen, unser Spiel über 60 Minuten durchzuziehen. So etwas wie im letzten Drittel gegen Ratingen, darf eigentlich nicht passieren“, fordert Billigmann. „Egal gegen welche Mannschaft – egal ob gegen den Tabellenersten, den Letzten oder die starken Soester.“