Neuwied besiegt Diez-Limburg mit 6:4Die zweite Reihe trumpft im Derby auf

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Tore schießen und vorbereiten in besonderen Spielen zum Beispiel. Zwei Treffer und zwei Assists steuerte er beim 6:4-Derbysieg der Neuwieder am Freitagabend über die EG Diez-Limburg bei. Vier Scorerpunkter in einem Spiel – wann er das zuletzt geschafft habe? „Ich kann’s nicht sagen. Da müssen wir in der Bad Nauheimer Chronik nachschauen“, war die Antwort.

Die Bären zeigten am Diezer Heckenweg vor 796 Zuschauern (darunter annähernd die Hälfte Neuwieder), dass sie mehr Torgefahr aufs Eis bringen als nur durch eine Formation. „Die zweite Reihe hat ein super Spiel gemacht, und das obwohl sie erst einmal zusammen trainiert hat“, merkte Trainer Jens Hergt an. An der Seite von Etzel stürmten Willi Hamann (ein Tor, zwei Assists) und Neuzugang Pierre Wex (zwei Assists), die die etatmäßigen Goalgetter Felix Köbele, Rylee Orr und Stephan Fröhlich entlasteten. Zum ersten Mal traf Etzel bereits nach 111 Sekunden zum 1:0 für die Deichstädter, Michael Trimboli erhöhte in Spielminute 13. Aber so einseitig ging die Partie nicht weiter. Einen Kantersieg hatten ohnehin nur die wenigsten erwartet. Die im Vorfeld der Partie einen großen personellen Notstand beklagenden Rockets notierten zwar nur vier Verteidiger auf dem Spielberichtsbogen, aber viel mehr gibt ihr Kader auch nicht mehr her. Den Gastgebern fehlten mit Karl Neubert und Konstantin Firsanov lediglich jeweils ein Verteidiger und Stürmer.

Beinahe jede Unachtsamkeit des Gegners bestrafen in dieser Saison Matt Fischer und Martin Brabec. Die beiden Importspieler der EGDL glichen binnen 40 Sekunden zum 2:2 aus. „Aber ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass heute etwas schief gehen könnte“, sagte EHC-Coach Hergt. Das Gefühl behielt Recht. 73 Sekunden lang hatte das Remis Bestand, dann erzielte Willi Hamann an alter Wirkungsstätte das 2:3.

Das zweite Drittel spielte sich zunächst in erster Linie auf den beiden Strafbänken ab. Teilweise standen insgesamt nur noch sechs Feldspieler auf dem Eis. Powerplaytore deuteten sich an und fielen schließlich auch. Zunächst erhöhte Sven Schlicht auf 4:2 (25.) bevor erneut Fischer die Einheimischen wieder ins Spiel brachte (31.). Ergebnistechnisch ja, aber an der klaren Überlegenheit der Neuwieder gab es nichts zu deuteln. „Wir waren 60 Minuten lang die bessere Mannschaft“, analysierte Hergt passend. Besser und vor allem zur Stelle, wenn es hätte eng werden können. Trimbolis 3:5 (32.) rückte die Kräfteverhältnisse postwendend wieder gerade.

Die Diezer und Limburger bekamen im Schlussabschnitt in fünfminütiger Überzahl (Sven Schlicht erhielt nach einem Ellenbogencheck gegen Daniel Niestroj eine Spieldauerdisziplinarstrafe) die Chance zurückzukommen, aber jetzt machte sich deutlich bemerkbar, dass die vielspielenden Leistungsträger Fischer und Brabec platt waren. EHC-Keeper Felix Köllejan musste kaum noch eine brenzlige Situation überstehen. Erst als Andrej Teljukin, dessen Fünf-Spiele-Sperre am Donnerstag reduziert worden war, abzog, musste er sich ein letztes Mal geschlagen geben (58.). Zuvor hatte aber ein Spieler das halbe Dutzend vollgemacht, der in Diez das Toreschießen für sich entdeckt zu haben scheint: Derjenige, den die Trainer nur gerne im eigenen Team sehen – Tobias Etzel.


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