Neusser EV vor der entscheidenden SaisonphaseKampf um den Klassenerhalt
Neuss
Andreas Schrills, 1. Vorsitzender des NEV, blickt mit gemischten Gefühlen auf die nun abgeschlossene Hauptrunde in der Regionalliga West zurück: „Mit der Punkteausbeute sind wir natürlich nicht zufrieden, aber die Mannschaft hat sich unter dem Strich gut verkauft. Der Abstand zu den anderen Teams war nicht so groß, wie man mit Blick auf die Tabelle glauben mag.“ Tatsächlich unterlag man insgesamt neun Mal mit nur einem Tor Unterschied oder in der Verlängerung, darüber hinaus wurden weitere Partien dadurch entschieden, dass man bei Rückständen in der Schlussphase den Torhüter vom Eis nahm und dann noch einen Treffer kassierte. „Leistung und Einsatzbereitschaft haben gestimmt, aber das Glück war nicht auf unserer Seite, sonst hätten wir deutlich mehr Punkte mitgenommen“, fasst Schrills zusammen. Ähnlich fällt das Fazit von Trainer Daniel Benske aus, der gemeinsam mit Udo Tursas die schwere Aufgabe meisterte, das Team nach den vielen unglücklichen und knappen Niederlagen wieder aufzubauen: „Wir haben uns über weite Strecken gut präsentiert und bewiesen, dass wir in die Regionalliga gehören. Der Verein unterstützt uns nach Kräften, dennoch bin ich stolz darauf, wie viel Eigenleistung die Mannschaft gebracht hat, um sich mit Gegnern zu messen, die über ganz andere finanzielle Möglichkeiten verfügen.“
Positiv fällt der Rückblick auf den Pokalwettbewerb mit den besten niederländischen und belgischen Mannschaften aus. Beim NEV freute man sich darüber, die Neusser Farben auch in beiden Nachbarländern präsentieren zu können, und das durchaus erfolgreich. Mit sechs Punkten und einem Mittelfeldplatz wurde man für die Mühen auch entsprechend belohnt. Der eigentlich aus der Not heraus geborene Wettbewerb wurde sofort gut angenommen, in den kommenden Wochen werden Vereine und Verbände über die Zukunft beraten.
Bis Ende März geht es für die Mannschaft um Kapitän Francesco Lahmer nun darum, sich in einer Einfachrunde mit den vier besten Teams aus der Landesliga zu messen. Schrills und Benske bekräftigen unisono, dass die volle Konzentration dem Kampf um den Klassenerhalt gilt. „Wir kennen die gegnerischen Teams und wissen, dass wir auch in dieser Runde bis an die Leistungsgrenze gehen müssen, um die Saison erfolgreich abschließen zu können“, gibt der 1. Vorsitzende die Richtung vor. Unterschätzen wird man die klassentieferen Gegner nicht, aus mehreren Gründen. In den Vorbereitungsspielen und im Pokalwettbewerb haben die Landesligisten bereits gezeigt, dass sie an guten Tagen selbst gegen Regionalliga-Spitzenteams auf Augenhöhe mithalten können. „So wie wir in vielen Duellen gegen die Top-Teams gekämpft und positiv überrascht haben, werden die Landesligisten gegen uns auftreten“, weiß Benske um die Motivation der kommenden Kontrahenten, die den Rückenwind aus einer erfolgreichen Vorrunde mitnehmen wollen. Auch der Modus könnte eher den Gegnern zu Gute kommen, denn während die Neusser bislang überwiegend im Freitag-Sonntag-Rhythmus antraten, werden die kommenden acht Spiele auf einen Zeitraum von zwei Monaten verteilt. „Daran werden wir uns gewöhnen müssen“, hadert Benske mit den Rahmenbedingungen, möchte mit seinem Team aber den Kampf annehmen. Anders als noch in Teilen der Hauptrunde, als immer wieder wichtige Spieler krank oder verletzt ausfielen, steht dem Neusser Übungsleiter fast der komplette Kader zur Verfügung. Am kommenden Freitag (20 Uhr) startet die Qualifikationsrunde mit einem Heimspiel gegen den Landesliga-Vizemeister aus Wiehl, und die NEV-Cracks werden alles daran setzen, mit einem Sieg den Grundstein für einenerfolgreichen Saisonabschluss zu legen.