Neusser EV spielt zweimal zu HauseEin Vorrundensieger kommt selten allein
Neuss
Der Gegner am Freitag (20 Uhr) steckt derzeit noch mitten im Kampf um den zweiten Platz, bei dem man sich mit dem aktuellen Meister aus Herford duelliert. Durch einen 6:4-Sieg über den (ost-)westfälischen Dauerrivalen verkürzte das Team von Trainer Ralf Hoja den Abstand am vergangenen Sonntag auf vier Zähler, so dass bei drei ausstehenden Partien noch alles möglich ist. Beim Derbyerfolg wurde wieder einmal die große Stärke der Eisbären deutlich, die ohne ihre Kontingentspieler auskommen mussten. Ausgeglichenheit ist Trumpf, so lautet nicht erst seit dieser Saison das inoffizielle Motto der Eisbären, die es auch bei Ausfällen immer wieder schaffen, drei annähernd gleich starke Reihen aufzubieten. Ein Faustpfand, der in der entscheidenden Saisonphase Gold wert sein kann. Vielleicht kein anderer Konkurrent ist so schwer auszurechnen wie die Hammer, die als letztjähriger Finalteilnehmer auch diesmal zum erweiterten Favoritenkreis zählen.
Apropos Favoriten: Als vor der aktuellen Saison gefragt wurde, wem denn der Titelgewinn zuzutrauen sei, fiel ein Name fast immer: Diez-Limburg. Die Rockets machten in der Sommerpause mit spektakulären Neuverpflichtungen auf sich aufmerksam und wurden der ihnen zugeschriebenen Favoritenrolle anschließend gerecht. Bereits am vergangenen Wochenende sicherte sich das Team von Trainer Frank Petrozza den Vorrundensieg, 18 Siege aus 20 Spielen sprechen eine ebenso deutliche Sprache, wie die aktuell zehn Punkte Abstand, die man auf Platz zwei aufweist. Mit Torhüter Jan Guryca und den Stürmern Kyle Piwowarczyk, Ross Reed und Kevin Lavallee wurden erfahrene Top-Leute an die Lahn geholt, die im Vergleich zur Konkurrenz den Unterschied ausmachen können. Dass insbesondere Letztgenannter aus Verletzungsgründen mehrfach fehlte, konnte durch die Kaderbreite und -tiefe kompensiert werden. Für den Trainer der Rockets geht es am Sonntag darum, auf Kurs zu bleiben, um sich in der anschließenden Zwischenrunde eine bestmögliche Ausgangssituation für die Playoffs zu sichern. Spielbeginn ist wie gewohnt um 20 Uhr.
Nach dem ungewohnt schwachen Auftritt in Nijmegen fand Trainer Daniel Benske deutliche Worte, ohne den Blick fürs „große Ganze“ zu vernachlässigen: „In Herford passte trotz des deutlichen Ergebnisses die Leistung, in Nijmegen haben wir uns dann aber nicht wie gewohnt präsentiert. Sowas kommt vor, auch die Top-Teams haben gelegentlich mit Leistungsschwankungen zu kämpfen. Für das kommende Wochenende haben wir uns vorgenommen, uns wieder auf unsere Stärken zu besinnen und konzentriert zu Werke zu gehen.“ Mit Blick auf das anspruchsvolle Programm trifft es sich gut, dass mehrere angeschlagene Akteure, die zuletzt pausieren mussten, wieder zum Schläger greifen wollen. Zumindest vorerst nicht dabei ist hingegen Thorben Beeg, der sich in den kommenden Wochen auf sein Studium konzentrieren muss und frühestens im Saison-Endspurt wieder eingreifen kann.