Neusser EV spielt gegen den HYC Herentals„Europapokal“-Premiere und „Movember“

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Symbolhaft abgeleitet von dem Wort „Moustache“ (englisch für Schnurrbart), einem klassischen Sinnbild für Männlichkeit, machen im Monat November traditionell auch Eishockey-Clubs auf das Thema „Gesundheitsvorsorge für den Mann“ aufmerksam, damit etwa Prostata- oder Blasenkrebs frühzeitig erkannt werden.

„Gemeinsam mit unserem Game-Day-Presenter, dem Rheinland Klinikum und Lukaskrankenhaus Neuss sowie unserem neuen Inter-Regio-Cup-Sponsor, der Krankenkasse Knappschaft, möchten wir Männer dazu bringen, sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen“, erklärt NEV-Vorstandsvize Sven Klein die Beweggründe. Das Neusser Lukaskrankenhaus befindet sich bereits zum dritten Mal im Movember-Modus. „Und zum ersten Mal im Verbund unseres neuen Rheinland Klinikums, gemeinsam mit den Krankenhäusern in Dormagen und Grevenbroich“, so Geschäftsführer Dr. Nicolas Krämer. „Es geht nicht um den berühmten und vielzitierten Männerschnupfen. Es geht darum, Männer zu sensibilisieren, sie zu Vorsorgeuntersuchungen zu bewegen. Mit unserer Aktion tragen wir dazu bei - Männer, traut Euch.“ Auch Sandra Bigosinski, Privat- und Firmenkunden-Beraterin der Knappschaft, weiß, wie wichtig ein frühzeitiges Erkennen gerade dieser schwerwiegenden Krankheiten ist. „Je eher man eine Krebserkrankung behandeln kann, desto größer sind die Chancen, wieder vollständig gesund zu werden. Deshalb gibt es von unserer Krankenkasse auch die volle Unterstützung für die regelmäßige Krebsvorsorge ab den Altersstufen, die besonders gefährdet für solche Erkrankungen sind.“

Für die Heimspiel-Premiere im sogenannten Inter-Regio-Cup ist das Beste gerade gut genug. Vier Jahre in Folge bestes Team Belgiens, aktueller Pokalsieger und Meister der BeNe-League, der gemeinsamen höchsten Spielklasse mit den besten niederländischen Teams. Wer nach Superlativen sucht, wird bei unseren Gästen aus Herentals schnell fündig. Das vom früheren niederländischen Nationalspieler Jeffrey van Iersel trainierte Team spielt schnelles und körperbetontes Eishockey. Mit Blick auf die Tatsache, dass drei Kanadier und zwei weitere eingebürgerte Spieler aus dem Mutterland des Eishockeys für die Belgier auflaufen, verwundert auch die typisch nordamerikanische mentale Stärke nicht. Am vergangenen Wochenende wandelten unsere Gäste im Spiel gegen Lüttich  einen zwischenzeitlichen 0:5-Rückstand in einen 7:6-Sieg um.

„Mir war es wichtig, dass wir uns als Verein mit unserer Teilnahme symbolhaft hinter diese schöne europäische Idee unseres Sports stellen“, so der 2. Vorsitzende Sven Klein. Der Neusser EV sei ein Club, der gegenseitigen Respekt und menschliches Miteinander fördere, weit über Ländergrenzen hinaus. „Auch dafür steht der neue Pokalwettbewerb“, so der Vorstands-Vize. „Wir sind stolz, Europa zu Gast im Neusser Südpark zu haben.“

Nicht nur der frühere Spielbeginn soll insbesondere Familien die Möglichkeit bieten, vielleicht sogar erstmals Eishockey-Luft zu schnuppern. Eine Familie bestehend aus zwei Erwachsenen plus zwei Kindern ist bei der „NEV Lions Euro Night“ für nur zehn Euro dabei.

Bei aller Vorfreude auf den internationalen Auftritt sind auch die Aufgaben in der heimischen Regionalliga West nicht zu vernachlässigen. Dort wartet am Sonntag (19:30 Uhr) eine ganz besondere Herausforderung. Elf Spiele, zehn Siege, so liest sich die beeindruckende Bilanz der EG Diez-Limburg. Nachdem die Lahn-Städter im vergangenen Sommer mit spektakulären Neuverpflichtungen überregionales Aufsehen erregten, erfüllt das deutlich verstärkte Team bislang alle Erwartungen. Dass die Rockets am vergangenen Sonntag erstmals menschliche Züge zeigten, ist sicher auch der Tatsache geschuldet, dass mit den Stürmern Kevin Lavallee und Kyle Piwowarczyk sowie Torhüter Jan  Guryca drei absolute Ausnahmespieler der Liga fehlten. Die Dinslakener Kobras nutzten die Gunst der Stunde und erzielten nach verbissenem Kampf in der Schlussminute den 6:5-Siegtreffer. Angesichts von zwölf Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten ein zu verschmerzendes Ergebnis, zumal Trainer Frank Petrozza sein auch durch weitere Ausfälle arg gebeuteltes Team anschließend für Moral, Kampf und Charakter lobte.

Mit krankheitsbedingten Ausfällen hatte am vergangenen Wochenende auch der NEV zu kämpfen, der sonntags nur noch 13 Feldspieler zum Spiel nach Neuwied schicken konnte. Inzwischen hat sich die Lage gebessert, gegen den belgischen Meister wird man wieder drei komplette Reihen aufbieten können. Auch bei Daniel Benske ist die Freude auf die Heimspiel-Premiere auf europäischer Bühne groß: „Wir haben uns im September gegen Herentals gut präsentiert“, spielt der Neusser Trainer auf die knappe 4:6-Niederlage im Testspiel an und hofft darauf, dass sein Team auch diesmal eine gute Figur machen wird. Der Einsatz des angeschlagenen Ken Paßmann ist unwahrscheinlich, doch auch bei einem Ausfall der Nummer eins ist man auf der Torhüterposition gut gerüstet. Es ist also alles angerichtet für das Duell am Freitag, und vielleicht gibt es ja auch noch eine kleine Überraschung für die treue Anhängerschaft.


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