Mit neuer Kleiderordnung nach DiezNeuwied trifft auf die Rockets

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„Er bleibt jetzt erst einmal im Schrank“, sagte der frühere Verteidiger über diesen hellblauen Pullover, den er bei den drei Siegen in Folge über Neuss, Hamm und Lauterbach trug. In Ratingen verlor der Talisman dann aber doch seine Wirkung.

Die fünfte von zehn Partien in der Runde, die über die Rangfolge der Play-off-Startplätze entscheidet, wird für die Bären am Freitagabend ab 20.30 Uhr am Diezer Heckenweg steigen. „Da zählt nur ein Sieg“, sagt EHC-Manager Carsten Billigmann. Nicht in etwa, weil er die Rockets auf die leichte Schulter nimmt, sondern weil ein Dreier beim Derbykontrahenten eine besondere Gaumenfreude wäre. Diesen Geschmack genossen die Neuwieder bereits in der Hauptrunde, als sie in Diez triumphierten. Umgekehrt setzte sich der Aufsteiger im Rückspiel im Icehouse durch. „Wir müssen am Wochenende wieder an die Leistung aus den Spielen gegen Neuss und Hamm anknüpfen. Am Freitag geht es auch ums Prestige. Ich denke, dass die Spieler besonders motiviert sein werden“, sagt Jens Hergt. Gegen Ratingen sah Billigmann in diesem Bereich Luft nach oben („Der letzte Biss fehlte“), allerdings waren die Außerirdischen an diesem Abend auch gut drauf.

Die Folge: Neuwied rutschte vom ersten auf den dritten Platz ab, ist aber punktgleich mit den Ice Aliens, Hamm und sogar noch den viertplatzierten Luchsen aus Lauterbach. Die Regionalliga West bleibt, wie man sie seit Saisonbeginn im September kennt: spannend und ausgeglichen bis zum geht nicht mehr. Auch wenn die EGDL und der zweite Neuwieder Auswärtsgegner des Wochenendes, der Neusser EV, auf den Plätzen fünf und sechs aktuell etwas hinterherhinken, haben die Deichstädter in der Hauptrunde gegen beide Teams schon verloren. Vorsicht ist also geboten.

Dass der Neusser EV am Sonntagabend zu später Stunde ab 20 Uhr in eigener Halle auf Revanche für das 1:10-Debakel am Rhein aus sein wird, kündigte Trainer Andrej Fuchs bereits bei der Pressekonferenz in Neuwied an: „So ein Ergebnis lasse ich mir nicht gefallen“, ließ der ehemalige DEL-Profi wissen. Das Team um den torgefährlichen Kapitän Holger Schrills kassierte in der Meisterrunde bislang drei Niederlagen und gewann nur gegen die EGDL. Die wiederum muss in diesen Wochen erhebliche Abstriche machen. Die Raketen von der Lahn wurden von Ratingen (1:13) und Hamm (5:14) zweimal auf den Mond geschossen. Die Ergebnisse haben Gründe: Der Anton Weißgerber zur Verfügung stehende Kader ist durch einige Verletzungen und eine für sein Foul gegen Lauterbachs Maximilian Pietschmann angemessene Sperre von fünf Spielen gegen Nummer-eins-Verteidiger Andrej Teljukin sehr klein geworden. „Wir dürfen uns davon nicht blenden lassen“, betont Hergt.

Natürlich ist ein Derby immer mit besonders vielen Erwartungen verbunden, aber die Bären müssen die Spannung nach dem Spiel in Diez weiter oben halten. Zwei Tage später geht's nach Neuss, und wenn sie sich auch dort behaupten, befinden sich auf einem guten Weg, die Meisterrunde unter den Top-Vier abzuschließen, was im Play-off-Viertelfinale einen Heimvorteil im ersten (und eventuell entscheidenden dritten) Spiel bedeuten würde.


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