Marcel Grüner stürmt für die RocketsDas nächste Puzzleteil für die EGDL

Lesedauer: ca. 3 Minuten

„Nicht der typische Scorer“, sagt der Trainer über den ehemaligen U16-Nationalspieler. „Marcel besticht durch seine Schnelligkeit und seinen Einsatz. Einer, der sich für die Drecksarbeit nicht zu schade ist und keine Scheibe aufgibt.“

Gemeinsam mit seinem Bruder Patrick begann Marcel in jungen Jahren in seiner Heimatstadt Schweinfurt mit dem Eishockey. „Nachdem wir es zuvor beim Fußball und anderen Sportarten probiert hatten. Aber das hat uns alles nicht so gefallen. Auf der Suche nach einem neuen Sport haben wir dann bei der Laufgruppe im Eisstadion vorbeigeschaut und sind beim Eishockey hängengeblieben.“

Schon als Schüler zog es Marcel im Jahr 2010 in den Nachwuchs des ES Weißwasser. „Der damalige Trainer aus Weißwasser hatte mich beim Osterturnier der Schüler in Schweinfurt spielen gesehen und zum Probetraining eingeladen.“ Dort wusste Grüner zu überzeugen und wechselte mit 13 Jahren gen Osten. Im Folgejahr feierte er sein Debüt im Trikot der deutschen Nationalmannschaft, spielte im Dress der U16 ein internationales Turnier. „Das war schon ein geiles Gefühl.“

Doch Grüner bekam früh auch die Unannehmlichkeiten eines Sportlerlebens zu spüren. Gegen Ende seiner Zeit in Weißwasser, dort spielte er bis 2012, warf ihn eine Verletzung zurück. Doch er kämpfte sich wieder in Form und empfahl sich für das DNL-Team des EV Füssen. Dort war zu jener Zeit ein Trainer aktiv, der aus Weißwasser stammte, die Sommer in der Heimat verbrachte und dort auch das eine oder andere Spiel sah. „Ich habe in Weißwasser viel gelernt, aber es war an der Zeit, den nächsten Schritt zu gehen. Deshalb damals mein Wechsel in die DNL.“

Ein Jahr spielte Grüner in Füssen, zwei Jahre für den Nachwuchs des EV Regensburg in Deutschlands höchster Nachwuchsliga. „Die starke Ausbildung, die er in all seinen Vereinen genossen hat, ist unübersehbar“, sagt sein Trainer. „Marcel ist läuferisch und stocktechnisch klasse.“ Doch als er sich in der Vorbereitung auf die Saison 2015/16 am Knie verletzte, galt es erneut einen Rückschlag zu verdauen. Grüner musste operiert werden, kämpfte sich aber ins Team zurück. Zu den Play-offs wäre er eigentlich wieder einsatzbereit gewesen, doch ein Arzt riet ihm dringend davon ab, das Knie bereits wieder zu belasten. Die Vernunft siegte, Grüner nahm sich alle Zeit, wieder vollständig zu genesen.

„Ich bekam dann vor der Saison 2016 einen Anruf von einem Spieleragenten, der mir Marcel empfahl“, erinnert sich Lörsch. Der Trainer gab ihm eine Chance, und die wusste der Schweinfurter auf Anhieb zu nutzen. „Ein sehr umgänglicher und disziplinierter Typ“, sagt der EGDL-Coach. „Er hat sich sehr schnell eingefunden und am Ende der Saison eine tragende Rolle bei den Luchsen gespielt. Er führt die Scheibe rechts, ist also klassisch auf Linksaußen prima einzusetzen. Eine ganz wichtige Position.“ In diesem Frühsommer meldeten sich Berater und Spieler dann erneut bei Lörsch – dieses Mal, um dem Trainer nach Diez zu folgen. „Wir haben da einen sehr feinen Kerl ins Team geholt, der unheimlich engagiert trainiert und im Spiel wie verrückt ackert. Er hat keine Angst vor Zweikämpfen und beeindruckt mich durch sein hohes Tempo. Ich bin mir sicher, er wird auch bei uns seine beste Leistung abrufen können.“

Grüner hatte sich früh dazu entscheiden, nach einem erfolgreichen und schönen Jahr in Lauterbach nun den nächsten Schritt zu gehen. „Ich möchte mich spielerisch und körperlich weiterentwickeln und dafür alles geben. Ich freue mich auf die Jungs, die ich schon kenne im Kader, und auf die für mich vielen neuen Gesichter. Was ich so gehört habe, bekommen wir einen Super-Kader, mit dem wir hoffentlich viel erreichen werden in der neuen Saison.“


🏒 Alle Spiele der DEL2 Live & Exklusiv 💥 auf Sportdeutschland.TV
Jetzt die Hockeyweb-App laden!