Ice Dragons schlagen Ratingen erneutHerford führt in der Halbfinalserie mit 2:0

Neben dem Ausfall des immer noch erkrankten Lars Rusche – Jan Pohlmann nahm wieder die Stelle des Backups ein – fiel beim Herforder EV auch Tim Schürstedt angeschlagen aus. Dafür stand Routinier Dennis Schmunk dem Team nach seiner Sperre wieder zur Verfügung, so dass Jeff Job erneut volle drei Reihen aufs Eis schicken konnte. Und diese drei Reihen hatten kein Erbarmen mit den Fotografen im Stadion. Denn während die „knipsende Zunft“ noch ihre Kameras scharf machte, schlug die Scheibe schon zum 1:0 hinter dem Ratinger Goalie Christoph Oster ein. Ganze 23 Sekunden hatte es gedauert, bis die Scheibe über Killian Hutt und Zack MacQueen zu Florian Kiel an die blaue Linie kam, der Maß nahm und den Puck in die Maschen schlenzte. Und während die Gäste noch versuchten, sich den Schock des frühen Rückstands aus den Knochen zu schütteln, legte Zack MacQueen in der vierten Minute nach. Gleich mehrere gute Chancen hatte Oster vereiteln können, bis die Scheibe über Killian Hutt und Florian Kiel zu Zack MacQueen in den Slot kam, der eiskalt abzog und das „kleine Felde“ in ein Tollhaus verwandelte. In der Folge war es immer wieder Christoph Oster, der seine Farben mit sehenswerten Paraden in Schlagdistanz hielt, denn die Ice Dragons machten Dauerdruck, versuchten die Gäste zu überrennen. Fast 15 Minuten konnten sie den Druck aufrecht erhalten, dann befreiten sich die Ice Aliens immer mehr, so dass nun Lars Morawitz mehr und mehr in den Blickpunkt rückte, seinem Gegenüber jedoch in nichts nachstand und die Führung bis zur ersten Pause hielt.
Im zweiten Drittel begann das Spiel ausgeglichen, beide Teams hatten ihre Chancen. Ein echter Wegruf war der Pfostentreffer von Zack MacQueen, dessen Rebound Nils Bohle nur um Millimeter verpasste, die bis dato größte Chance im Spiel. Wach wurden durch das laute „Pling“ jedoch vor allem die Gäste, die nun mehr und mehr die Spielkontrolle an sich rissen und mit technisch starkem Spiel die Ice Dragons gehörig unter Druck setzten. Bis zur 29 Minute hielt die Herforder Defensive, dann konnten die gut 50 mitgereisten Ratinger Fans den Anschluss durch Benjamin Hanke feiern. Als schließlich auch noch Dennis Fischbuch in Überzahl zum 2:2 in der 37. Minute ausgleichen konnte, schien das Spiel endgültig zu kippen. Zu sehr waren die Ice Dragons in der Defensive gebunden, bekamen nur wenige Konterchancen, mussten immer nach hinten arbeiten. Doch mit Glück, Geschick, viel Kampfkraft und einem starken Lars Morawitz konnten sie das Unentschieden in die zweite Pause retten.
Herfords Trainer Jeff Job, der nach dem Spiel zu Protokoll gab, mit dem zweiten Drittel nicht zufrieden gewesen zu sein, schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben. Denn mit hohem läuferischen Einsatz holten sich die Ice Dragons das Spiel zurück. Zack MacQueen war es, der bei 4 gegen 4 die Ice Dragons in der 43. Minute wieder in Führung brachte. Die Ice Dragons gingen nun weite Wege, gaben keine Scheibe verloren, versuchten die Gäste von ihrem Tor fernzuhalten und mit Kontern zum Erfolg zu kommen. Gestützt auf einen starken Lars Morawitz, der pünktlich zu den Play-offs in bestechender Form auftrumpft, spielten sie die Uhr herunter, ließen wenig zu und erarbeiteten sich ihrerseits tolle Torchancen. Jedoch fanden auch sie ihren Meister immer wieder in Christoph Oster, der seinem Team den Rücken so gut es ging frei hielt. Die Uhr tickte weiterhin erbarmungslos gegen die Gäste, die dann eine Minute vor Schluss erst eine Auszeit und dann Christoph Oster zu Gunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis nahmen, Gästecoach Alexander Jacobs musste nun volles Risiko gehen. Doch er hatte die Rechnung ohne Killian Hutt gemacht. Der Kanadier benötigte nach Wiederbeginn nämlich nur acht Sekunden, um sich die Scheibe an der eigenen blauen Linie zu erkämpfen, mit einem phänomenalen Antritt seine Verfolger abzuschütteln und das Spielgerät zum endgültigen Siegtreffer in die verwaisten Ratinger Maschen zu bugsieren. Ekstatischer Jubel begleitete die Ice Dragons bis zum Spielende, die nun alle Chancen zum Weiterkommen haben.