Ice Dragons schlagen Neuss mit 7:0Klare Sache für Herford

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Von der ersten Sekunde an nahm das Team von Jeff Job das Heft des Handels in die eigene Hand, es sollte kein Zweifel aufkommen, wer an diesem Abend die drei Punkte gutgeschrieben bekommen sollte. Immer wieder belagerten die Ice Dragons das von Mario Matuschik gehütete Gästetor, immer wieder spielten sie jedoch auch den einen Pass zu viel, waren nicht konsequent genug im Abschluss. Den Gästen, die auf Defensive und schnelle Konter ausgerichtet agierten, spielte das natürlich in die Karten, konnten sie sich so doch immer wieder befreien und ihrerseits selbst Kieren Vogel im Herforder Tor das ein oder andere Mal prüfen. So dauerte es bis zur 16. Minute, ehe die Herforder Fans, die den Torjubel vorher schon mehrfach auf den Lippen hatten, diesen endlich auch rauslassen durften. Einen der Neusser Gegenangriffe hatte Killian Hutt unterbunden, gab die Scheibe weiter zu Aaron Reckers, der auf den durchstartenden Morgan Reiner spielte. Der Deutsch-Kanadier lief alleine auf Mario Matuschik zu und hob die Scheibe sicher unter die Latte, um sich anschließend von den Teamkollegen gebührend für sein erstes Tor im Herforder Dress feiern zu lassen.

Das zweite Drittel hatte es dann in sich. Mit deutlich höherem Tempo und viel mehr Konsequenz im Abschluss kamen die Ice Dragons aus der Kabine, schon nach wenigen Sekunden rettete das erste Mal das Gestänge für den geschlagenen Matuschik. In der 23. Minute war es dann aber soweit, die Ice Dragons erhöhten auf 2:0. Morgan Reiner hatte ein Bully im Neusser Drittel gewonnen, die Scheibe kam zu Nejc Korpar, der hielt direkt drauf und die Scheibe zappelte im Netz. Was nun folgte war Dominanz pur. Während die Gäste aufopferungsvoll um jede Scheibe kämpften, schnürten die Ice Dragons sie regelrecht hinten ein. Erster Nutznießer der Herforder Dominanz war Fabian Staudt, der eine Vorarbeit von Gleb Berezovskij und Leon Nasebandt zum 3:0 nutzte. Der Sturmlauf der Ice Dragons nahm durch diese Führung jedoch nicht ab. Während Kieren Vogel beinahe beschäftigungslos blieb, hatte Matuschik im Gästetor alle Hände voll zu tun. Doch erst eine Überzahl in der 32. Minute brachte den nächsten Treffer. Gleb Berezovskij hatte von links drauf gehalten, die Scheibe prallte an den Pfosten, von da aus hinter das Tor an die Bande und auf  der anderen Seite zurück vors Tor. Leon Nasebandt schaltete am schnellsten und schob zum 4:0 ein. Gästetrainer Daniel Benske hatte genug gesehen, nahm eine Auszeit um sein Team zu ordnen. Doch es nützte nichts. Vor allem die Reihe Staudt, Berezovskij und Nasebandt war in diesem zweiten Drittel in ihrer Spielfreude nicht zu bremsen, was sich auch in der 37. und 38. Minute zeigte. Beide Male schickte Nasebandt Berezovskij auf die Reise, beide Male spielte der einen Doppelpass mit Staudt, bevor er selbst zum 5:0 bzw. 6:0 verwandelte. Und die 38. Minute war noch nicht um, da stand es auch schon 7:0. Nach Vorarbeit von Killian Hutt und Nils Bohle hatte Jan-Niklas Linnenbrügger den Pausenstand hergestellt. Sowohl für den Torschützen als auch für den Gästetorhüter war dies jedoch die letzte Aktion der Partie, Linnenbrügger musste mit einer Knieverletzung ohne Fremdeinwirkung das Eis verlassen, der abschließende Befund steht noch aus, Matuschik räumte den Kasten für Tjaard Jansen.

Eben dieser Tjaard Jansen war es dann auch, der im letzten Drittel groß aufspielte. Nicht, dass die Ice Dragons keine weiteren Tore mehr schießen wollten, sie mühten sich redlich. Doch egal wer es versuchte, der Neusser Goalie war nicht zu bezwingen. Eine Überzahlsituation in der 42. Minute sollte dann endlich Abhilfe schaffen, doch stattdessen sorgte sie für die Verletzung von Nils Bohle. Der bekam nämlich einen Schuss an die Hand, musste mit schmerzverzerrtem Gesicht das Eis verlassen und bekam noch in der Nacht im Krankenhaus die niederschmetternde Diagnose: Ein Knöchel gebrochen! Die Ausfälle wirkten sich nun auch auf das Spiel der Ice Dragons aus, Jeff Job musste die Reihen umbauen, der Zug zum Tor ging ein wenig verloren. Zwar hatten sie die Gäste immer noch im Griff, waren selbst aber nicht mehr so zwingend wie zuvor. So lief die Zeit herunter und die Ice Dragons konzentrierten sich nun mehr und mehr darauf, Kieren Vogel zu helfen seinen Shutout zu erreichen. Und bekamen in den letzten zwei Minuten noch einmal richtig schwere Aufgaben gestellt. Killian Hutt saß auf der Strafbank und angefeuert von ihren mitgereisten, 60 Minuten lang unermüdlich singenden und trommelnden Fans, warfen die Gäste noch einmal alles in die Waagschale, versuchten zumindest den Ehrentreffer zu erzielen. Doch die Ice Dragons ließen nichts mehr anbrennen, verteidigten das 7:0 bis zum Ende.

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