Ice Dragons drehen Spiel gegen Rockets Herforder EV führt mit 2:0 gegen Diez-Limburg

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Da wollten sich die beiden Teams natürlich auch nicht lumpen lassen und boten den Zuschauern Spannung bis zum Spielende. Dabei fing es für die Ice Dragons alles andere als gut an, die nach 20 Minuten bereits 0:2 hinten lagen, ausglichen, erneut zurücklagen und noch im zweiten Drittel das Spiel drehten. Am Ende war es dann eine Abwehrschlacht, bei der sich Kieren Vogel als Fels in der Brandung zeigte und den 4:3-Sieg festhielt. Jetzt steht es in der Serie 2:0, die Ice Dragons benötigen nur noch einen Sieg, um sich den Traum von der Meisterschaft erfüllen zu können.

Da war er wieder, der gegenseitige Respekt. Beide Teams begannen das Spiel äußerst defensiv, keiner wollte den ersten Fehler machen. Nach und nach jedoch erspielten sich die Rockets ein Übergewicht, die Ice Dragons hatten Schwierigkeiten, die stürmischen Gäste unter Kontrolle zu bekommen. Das 0:1 in der zwölften Minute war dann auch folgerichtig und zu diesem Zeitpunkt verdient, in Überzahl hatte Konstantin Firsanov geschossen, Kieren Vogel konnte nur prallen lassen und Joey Davis drückte die Scheibe über die Linie. Die Antwort der Ice Dragons? Erst nervös, dann immer sicherer stemmten sie sich nun dagegen, hatten gleich mehrere gute Gelegenheiten den Ausgleich zu erzielen, schafften es aber nicht, die Scheibe an Constantin Schönfelder vorbei ins Tor zu bugsieren. So gab es dann 23 Sekunden vor der Pause den nächsten Nackenschlag. Matt Fischer hielt von der blauen Linie aus drauf, Kieren Vogel war die Sicht verdeckt und die Scheibe schlug zum 0:2-Pausenstand ein.

Im zweiten Drittel mussten die Ice Dragons dann ohne Maurice Becker auskommen, der sich verletzt auf den Weg in die Kabine machte. Für ihn rückte Kevin Rempel in den Sturm, Lukas Derksen, zuletzt oft als siebter Verteidiger ohne nennenswerte Eiszeiten, nahm seinen Platz in der Verteidigung ein. Und wie. Es lief die 23. Minute, als Sven Johannhardt ein Bully im Verteidigungsdrittel der Rockets gewann, die Scheibe kam zu Derksen an die blaue Linie, der hielt drauf, Kevin Rempel fälschte ab und die Ice Dragons hatten auf 1:2 verkürzt. Dass die Schiedsrichter in einer ansonsten hervorragend geleiteten Partie, Jan-Niklas Linnenbrügger den Assist und Kris Gehring den Treffer gaben, geschenkt. Denn dieser Treffer gab den Ice Dragons spürbar Auftrieb. Sie drückten nun, angepeitscht von den Fans, auf den Ausgleich und sie hatten Erfolg. Wieder war es Lukas Derksen der in der 25. Minute von der blauen Linie in Richtung Tor schlenzte, dieses Mal war es Killian Hutt, der abfälschte und die Halle zum kochen brachte. In der Folge kippte das Spiel mehr und mehr in Richtung der Ice Dragons, doch der dritte Treffer wollte einfach nicht fallen. Und wenn man vorne nicht trifft, darf man sich nicht wundern, wenn es hinten klingelt. So geschah es dann auch in der 32. Minute. Die Rockets waren in Überzahl, Emanuel Grund hielt von der blauen Linie drauf, die Scheibe ging am Tor vorbei, prallte in die Bande, Joey Davis schaltete am schnellsten und überwand Vogel zur erneuten Gästeführung. Doch die Ice Dragons hatten Blut geleckt. Nur gut eine Minute später waren sie selbst in Überzahl, Jan-Niklas Linnenbrügger bediente den am Pfosten wartenden Killian Hutt mit einem sehenswerten Diagonalpass und der Kanadier drehte auch schon jubelnd ab. Während die Gäste diesen Treffer noch verdauen mussten, es lief immer noch die 33. Minute, Schlug die Scheibe dann wieder im Kasten von Constantin Schönfelder ein. Nach Vorarbeit von Gleb Berezvoskij, der einen Klärungsversuch der Rockets unterband und Killian Hutt, legte sich Ben Skinner die Scheibe zurecht, nahm Maß und brachte die Ice Dragons mit 4:3 in Führung. Die Rockets versuchten nun, mit stürmischen Angriffen zu antworten, schwächten sich dabei aber immer wieder durch Strafzeiten selbst, die Ice Dragons konnten aus den Überzahlspielen jedoch kein Kapital schlagen, so dass es mit diesem 4:3 in die zweite Pause ging.

Das letzte Drittel war dann nichts mehr für schwache Nerven. Wie viele Fingernägel in diesem spannenden Spielabschnitt dran glauben mussten, ist nicht belegt, aber von einer 4stelligen Zahl ist auszugehen. Während nämlich die Gäste nun mehr und mehr anrannten, verlegten sich die Ice Dragons auf das, was sie schon am Freitag auswärts gemacht hatten: Defensiv sicher stehen und versuchen, mit schnellen Kontern zum Abschluss zu kommen. Die Zeit lief unerbittlich gegen die Gäste herunter, denn auch wenn die mitgereisten Fans der EG Diez-Limburg gleich mehrfach den Torschrei auf den Lippen hatten, waren immer wieder ein Herforder Spieler oder Kieren Vogel zur Stelle, um in letzte Sekunde zu klären. Eine Minute vor Schluss blieb Gästecoach Arno Lörsch dann nichts anderes mehr übrig, als seinen Torhüter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis zu nehmen, eine Maßnahme, die noch einmal gehörig Druck auf das von Kieren Vogel gehütete Tor aufbaute. Doch mit zwei Glanzparaden in den letzten 30 Sekunden hielt der Herforder Goalie den Sieg der Ice Dragons fest, die nun drei Matchpucks zum Gewinn der Meisterschaft haben.


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