Ice Aliens besiegen Neuwieder Bären mit 7:3Fataler Einbruch nach zwei Dritteln am Drücker

35. Minute in Ratingen: Martin Brabec bekommt den Puck im letzten Augenblick von Florian Pompino von der Schaufel gestochen. Im direkten Gegenzug erzielen die Ice Aliens das Tor zum 2:2. (Foto: Verein)35. Minute in Ratingen: Martin Brabec bekommt den Puck im letzten Augenblick von Florian Pompino von der Schaufel gestochen. Im direkten Gegenzug erzielen die Ice Aliens das Tor zum 2:2. (Foto: Verein)
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So weiter machen, jetzt aber die zahlreichen Torchancen besser nutzen, und dann sollte es eigentlich hinhauen mit dem Auswärtssieg für den EHC - das wäre die logische Fortsetzung dieser Begegnung gewesen. Dass Lukas Schaffrath rund eine halbe Stunde später vor Frust seine Torwartkelle am roten Querbalken des Kastens zerhacken sollte, konnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand absehen. Fünf Gegentore mussten die Neuwieder im Schlussabschnitt hinnehmen, und so stand final 7:3. „Zu so einem Einbruch und dem Endstand fällt mir wenig ein, weil wir zwei Drittel lang die Partie bestimmten und die deutlich spielstärkere Mannschaft waren", meinte der enttäuschte und fassungslose EHC-Interimstrainer Carsten Billigmann.

Für die Bären scheint über Spielen gegen den Vizemeister ein Fluch zu schweben. Zum dritten Mal in dieser Saison mussten sie eine Partie gegen die Aliens abgeben, in der erneut viel mehr möglich gewesen wäre. Für die Gäste begann der Abend vor 333 Zuschauern wie gemalt. Nach vier Minuten erzielte Frederic Hellmann in Überzahl das 0:1, und Ratingen konnte sich bei Torhüter Christoph Oster bedanken, dass die Deichstädter den Vorsprung nicht vergrößerten. Anstatt mit einem 0:2 oder 0:3 gingen beide Teams mit einem Remis in die Kabinen. Schiedsrichter Zsolt Heffler begann nach einer Viertelstunde konsequent bis kleinlich Hinausstellungen zu verteilen und bestrafte einen vermeintlichen unkorrekten Körperangriff von Christian Neumann sowie ein Beinstellen Stephan Fröhlichs mit einer 3:5-Situation, in der Neuwied den Ausgleich durch Tobias Brazda nicht verhindern konnte (17.).

Billigmanns Team blieb am Drücker, schnürte die Außerirdischen auffallend häufig dann in ihrer Zone ein, wenn die Reihe mit Stephan Fröhlich, Moritz Schug und Sven Schlicht auf dem Eis stand, ging aber weiterhin zu großzügig mit seinen Gelegenheiten um. Michael Jamieson (22.) und Sven Schlicht (25.) scheiterten frei vor Oster. Das überfällige 1:2 erzielte schließlich Tobias Etzel (32.). Erlöster Jubel vom kampfstarken Angreifer, weil er den Bann brach und Neuwied auf dem richtigen Weg zu sein schien. Die Hausherren hatten ihre gefährlichsten Aktionen, wenn sie schnell von Abwehr auf Angriff umschalteten. Wie etwa in der 35. Minute. Martin Brabec bekam die Scheibe einen Wimpernschlag bevor er den Puck in Richtung Oster abfeuern wollte von Florian Pompino weggespitzelt, den anschließenden Konter schloss Pascal Behlau mit dem erneuten Ausgleich ab.

Das Scheibenglück befand sich schon in dieser Situation nicht auf Seiten des EHC, und es sollte noch extremer kommen. Gefühlt jeder abgefälschte Schuss sprang in Nähe des Neuwieder Tores einem Ratinger vor den Schläger. Das 4:2 von Thomas Dreischer (44.) und das 5:2 von Alexander Schneider (46.) fielen auf diese Art und Weise. Die Bären waren von der Rolle, schon der Blitzstart mit Dennis Fischbuchs 3:2 nur 25 Sekunden nach Wiederbeginn hatte Spuren hinterlassen. „Das eine oder andere Tor für uns fiel sicherlich glücklich. Aber die Mannschaft hat Herz gezeigt. Die Einstellung stimmte", kommentierte Ratingens Trainer Achim Johnigk.

Mit dem 5:2-Vorteil zogen sich die Gastgeber zurück, konzentrierten sich auf die Defensive und ließen mit Ausnahme von Etzels drittem Tor an diesem Wochenende (48.) nicht mehr viel zu. Optisch überlegene Bären brachten die Scheibe nur noch zentral auf Oster - kein Problem für den gegnerischen Schlussmann. Auch den Versuch die letzten zwei Minuten mit sechs gegen fünf und dafür ohne Torhüter zu bestreiten, erklärte Billigmann mit Tobias Brazdas 6:2 in den verweisten Kasten für gescheitert. Da wenig später auch noch Andreas Wichterich in der Rückwärtsbewegung zu Fall kam und drei Ratinger gegen einen EHC-Verteidiger standen, hatte Kapitän Fischbuch keine Schwierigkeiten einen Eishockey-Abend mit dem Tor zum 7:3-Endstand abzuschließen, an dem nach 40 Minuten noch vieles auf einen Dreier der Gäste hingedeutet hatte.


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