Herforder Ice Dragons besiegen Diez-Limburg in der Overtime Tabellenführer gestürzt

Luca Häufler nach seinem Treffer zum 4:3. (Foto: Herforder EV)Luca Häufler nach seinem Treffer zum 4:3. (Foto: Herforder EV)
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Obwohl in der kommenden Woche alle Teams wieder bei Null beginnen, lag im Spitzenspiel der Regionalliga West schon eine Menge Play-off-Atmosphäre in der Luft. Mit Spannung erwarteten die Besucher das Duell zweier Titelkandidaten und die Mannschaft um HEV-Kapitän Fabian Staudt, der erstmals nach langer Verletzungspause wieder mitwirkte, hatte sich von Beginn an viel vorgenommen. Auch der Gast aus Rheinland-Pfalz, der zwar auf wichtige Leistungsträger verzichten musste, jedoch über eine Menge Qualität in allen Reihen verfügt, wollte unbedingt auch das vierte Saisonspiel gegen die heimischen Drachen gewinnen.

Herford übernahm in den ersten Spielminuten zunächst die Initiative und agierte offensiv, während Diez-Limburg aus einer starken Defensive heraus immer wieder gefährliche Konter auf das Tor von HEV-Goalie Kieren Vogel fuhr. Kritisch wurde es für die Herforder in der siebten Minute. Kris Gehring erhielt eine Zeitstrafe und die EGDL fand schnell ihre Powerplay-Aufstellung und setzte die Hintermannschaft der Ostwestfalen mächtig unter Druck. Nachdem der Gastgeber die Unterzahl-Situation schadlos überstanden hatte, folgte in der 12. Minute eine unübersichtliche Szene, die auch noch nach dem Spiel für Diskussionsstoff sorgen sollte. Viele Spieler hatten sich bei einem Angriff der Herforder vor Gästetorhüter Tim Stenger versammelt und der Puck war im Gewühl einfach nicht zu sichern, rutschte irgendwann in Richtung Tor, bevor er auf oder hinter der Linie wieder aus der Gefahrenzone herausbefördert wurde. Die Schiedsrichter entschieden, dass die Scheibe bereits hinter der Linie war und so wurde das 1:0 Maximilian Droick zugesprochen, der als letzter Herforder am Puck war. In der Folge gab es zahlreiche Chancen auf beiden Seiten, weitere Treffer fielen bis zum ersten Seitenwechsel jedoch nicht mehr.

Der HEV begann das zweite Drittel in Überzahl, geriet jedoch nach wenigen Sekunden in eine Kontersituation, die Tobias Schwab zum 1:1 nutzte. Nur zwei Minuten später dann der nächste Schock für Herford, als Pierre Wex bei einem Distanzschuss zur Stelle war und diesen entscheidend abfälschte und so die 2:1-Führung für die Gäste erzielte. Diez-Limburg suchte nun die Vorentscheidung und drängte auf den nächsten Treffer. Herford stabilisierte sich jedoch wieder und gestaltete die Begegnung nun wieder offen. Eine Minute vor der zweiten Pause gelang Luca Häuffler mit einer feinen Einzelleistung der zu diesem Zeitpunkt wieder verdiente 2:2-Ausgleichstreffer.

Im Schlussabschnitt zeigte die EGDL zu Beginn erneut ein starkes Überzahlspiel, kombinierte blitzschnell und erzielte in der 43. Minute in Person vom Ex-Herforder R.J. Reed die erneute Führung. Der weitere Spielverlauf hatte dann schon eine Menge Play-off-Charakter. Der HEV setzte auf seine kämpferischen Qualitäten und wurde lautstark von den heimischen Fans angetrieben. Jörn Weikamp gelang es in der 48. Minute die Führung der Gäste zu egalisieren und das Eisstadion „Im Kleinen Felde“ begann zu kochen. Als Luca Häuffler in Überzahl vier Minuten vor dem regulären Spielende das 4:3 erzielte, glaubten alle an einen Erfolg über den Tabellenführer. Doch auch Diez-Limburg kämpfte sich nochmals in das Spiel zurück. Rund 90 Sekunden vor Schluss schnappte sich Pierre Wex den Puck, fuhr weit ins Angriffsdrittel und zog aus spitzem Winkel ab. Irgendwie fand der Puck den Weg an Kieren Vogel vorbei ins Netz und somit stand es plötzlich 4:4, womit es schließlich im Drei gegen Drei in die Verlängerung ging.

Drei Minuten lang ging es Hin und Her mit Torgelegenheiten von beiden Teams. Schließlich überwand Jan-Niklas Linnenbrügger Gäste-Goali Stenger unter dem Jubel der Herforder Fans ein letztes Mal und sorgte für das entscheidende 5:4.

EGDL-Coach Frank Petrozza haderte im Anschluss an die Begegnung zwar noch immer mit der Schiedsrichterentscheidung beim ersten Treffer, sprach jedoch von einem nicht unverdienten Sieg der Herforder.

HEV-Coach Jeff Job blickte schon mal auf die kommenden PrePlayOffs: „Wir haben heute zwar insgesamt eine gute Leistung gezeigt, doch wir müssen in der Schlussphase einfach besser verteidigen. Pierre Wex hat gegen uns in den vergangenen Spielen mehrmals aus solch einer Schussposition getroffen. Wir wissen das und haben das auch im Vorfeld angesprochen. So etwas wird in den kommenden Spielen bestraft und darf uns ab jetzt nicht mehr passieren.“

Da zeitgleich zum Herforder Sieg, die Hammer Eisbären ihr Spiel gegen die Dinslaken Kobras mit 2:4 verloren, stehen die Ice Dragons als Tabellenzweiter der Hauptrunde fest. Dennoch gilt es am Sonntag im Westfalenduell in Hamm, auch am letzten Spieltag noch einmal einen weiteren Nadelstich vor der heißen Saisonphase zu setzen.  


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